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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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gleichzeitig wahrgenommen hatte. Jedes Bild hatte jedoch fast denselben Aufnahmewinkel gehabt.
    »Links«, sagte Perry.
    »Wie weit entfernt? Was meinst du?«
    Perry zuckte mit den Schultern. »Ich kann Entfernungen nicht besonders gut einschätzen, Dew.«
    »Komm, ein Versuch, Collegejunge.«
    »Vielleicht eine Meile? Vielleicht etwas weniger?«
    Dew gab die Information weiter, wartete und lachte schließlich. »Du willst mich verarschen, L. T.«
    Er hörte zu, dann nickte er. Offensichtlich wollte ihn Murray doch nicht verarschen.
    Dew steckte das Satellitentelefon wieder an seine kugelsichere Weste. »Wir gehen runter und sichern die Landezone. Dann wird Murray ein weiteres MargoMobil einfliegen und hinter uns absetzen lassen. Sie haben den Kontakt zu Margaret
und Otto verloren, also geht er davon aus, dass ihre Trailer zerstört wurden.«
    »Ist Margo tot?«
    »Das bezweifle ich«, sagte Dew. »Wir haben sie früh genug gewarnt. Otto ist ziemlich auf Draht, also hoffen wir mal das Beste.«
    »Gut. Wo landen wir?«
    Dew schenkte ihm ein höchst amüsiertes Lächeln. »Perry, mein Junge, du wirst diesen Landeplatz lieben. Die Ironie ist so dick, dass man sie aufs Brot schmieren könnte.«
    »Was? Wo landen wir?«
    Noch immer lächelnd, schüttelte Dew den Kopf. »Du musst warten, bis du es selbst siehst.«
    Er hielt das für witzig. Witzig. Sie flogen direkt in ein Feuergefecht, Detroit brannte, Margaret war vielleicht tot, und Dew lachte.
    »Lehn dich einfach zurück und genieß den Flug«, sagte Dew. »Es könnte das letzte Mal sein, dass du mit einem dieser Dinger fliegst.«
    Perry lehnte sich zurück und hoffte, dass das stimmte. Weil sie, so hoffte er, sich bald trennen und einander nie wiedersehen würden – und nicht, weil sie abstürzen und sterben würden.

    120
12:42 Uhr. Odgens Pläne
    General Charlie Odgen machte eine weitere Notiz auf seinem Stadtplan von Detroit. Er hatte den Kontakt zu seinen Männern an der 94/75-Kreuzung verloren. Sie hatten ihren Auftrag erledigt, aber die Tatsache, dass er keinen Kontakt mehr zu ihnen hatte, bedeutete, dass zwei weitere seiner Soldaten gefallen waren. Fünfzig Minuten nach Beginn des Angriffs waren seine Verluste bereits höher, als er erwartet hatte.
    Die tief fliegenden A-10 waren wirklich lästig. Mit Handfeuerwaffen konnte man sie nicht vom Himmel holen. Und er besaß nur zehn Stinger – fünf für die Flughäfen und fünf in der Stadt. Drei der Letzteren hatte er bereits abgefeuert – zwei Fehlschüsse und ein Treffer, der einen Apache direkt über der Woodward Avenue zerstört hatte. Er hatte angeordnet, dass die letzten beiden Stinger in Reserve gehalten wurden. Es war möglich, wenn auch unwahrscheinlich, dass Odgen etwas übersehen hatte. Die Luftüberlegenheit dem Gegner zu überlassen war kein Problem. Womit er jedoch nicht zurechtkam, waren Bodentruppen. Seine Männer waren über ein zu großes Gebiet verteilt, sie waren zu weit verstreut, um die Infanterie zurückzuwerfen.
    Odgen konnte es jetzt spüren. Er spürte, wie nahe sie ihrem Ziel waren. In zweiunddreißig Minuten – vielleicht schon etwas früher, vielleicht ein kleines bisschen später – würden die Nestlinge das Tor aktivieren.
    Die Engel würden auf Detroit herniederschweben.
    Er war zusammen mit Corporal Kinney Johnson, dieser billigen Imitation eines richtigen Kommunikationsoffiziers, im
Globe-Gebäude. Nur sie beide und die Nestlinge, die sich den Arsch aufrissen, um das Tor fertigzustellen, sowie Chelsea, die im Winnebago saß. Mr. Burkle rannte ständig rein und raus, um den Nestlingen so viel Material zu besorgen, wie er nur finden konnte.
    »Sir«, sagte Johnson, »wir haben Nachrichten über massiven Luftverkehr vor Belle Isle, weniger als eine Meile flussaufwärts. A-10, Apaches und sogar F-15 im Tiefflug.«
    »Im Tiefflug … greifen sie irgendetwas an?«
    »Anscheinend nur Zufallsziele, Sir«, sagte Johnson. »Einige unserer Männer haben das Feuer mit ihren AT4 erwidert und sogar einen A-10 abgeschossen, aber sobald unsere Männer den Kampf aufnehmen, werden sie von den schwer bewaffneten Flugzeugen vernichtet.«
    Er kommt.
    Chelseas Stimme, voller Furcht. Sofort brach Odgen der Schweiß aus, und sein Magen brannte – wie konnte Gott Angst haben?
    Der Schwarze Mann. Er kommt. Haltet ihn auf.
    Seinen Männern war es nicht gelungen, Perry und Dew zu töten. Was wäre, wenn es ihnen ebenfalls nicht gelungen war, bei der Whiskey-Kompanie genügend Schaden

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