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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Pferden und Elizabeths Haar, das sich goldglänzend von den roten Samtpolstern abhob, erregten die Damen eine Aufmerksamkeit, die nicht allein auf Geld und Position zurückzuführen war. Lady Elizabeth war ganz einfach eine atemberaubend schöne Frau.
    Zum Glück war er gefeit dagegen, mehr für sie zu empfinden, als schicklich war. Die Verbindung zu ihrem Großvater würde für immer verhindern, dass ihre Reize auf ihn irgendeine Wirkung ausübten. Sie war der Schlüssel zur Welt ihres Großvaters, mehr nicht, egal was dieser lästige Reeves andeuten wollte.
    Christian beobachtete, wie sie sich ihrer Cousine zuneigte, und befand, dass Lady Elizabeth von Natur aus anmutig war. Er war sich nicht sicher, ob es an ihren Gesten lag, der Art, wie sie den Kopf hielt, oder einfach nur ihrem persönlichen Charme, doch es war schon faszinierend genug, ihr einfach nur zuzusehen.
    Wirklich schade, dass sie seine geborene Feindin war. Aber er sah nicht ein, warum er sich dafür schämen sollte, wenn er ihre Schönheit bewunderte. Wie könnte er nicht? Sie bloß anzuschauen, wie sie da in ihrem im russischen Stil gehaltenen kurzen Mantel dasaß, auf dem blonden Haar eine weiße, mit Glockenblumen aufgeputzte Schute, war eine Freude. Sie sah aus wie eine Fee, die sich aus dem Wald hierher verirrt hatte.
    Sein verspielter Wallach scheute in vorgetäuschtem Schrecken vor einem Blumenkarren zurück. „Ruhig, Lucifer! “ Das Tier schnaubte und tänzelte, bog den Hals zurück und wieherte. Christian bohrte ihm die Hacken in die Seite und hielt die Zügel kurz. Lucifer erkannte seinen Herrn und Meister und beruhigte sich, allerdings nicht ohne ein letztes trotziges Schnauben von sich zu geben.
    Christian folgte dem Kabriolett und lenkte das Pferd zum Park. Gerade als sie nacheinander durch die Parktore kamen, erhob sich ein Windstoß und wehte eine von Beths goldenen Locken empor. Sofort spannte sich Christians Körper an. Er dachte daran, wie sie gestern auf dem Ball ausgesehen hatte, die vollen Lippen interessiert gespitzt, die Augen voll ungestellter Fragen.
    Der Wind spielte mit der Locke, ließ sie wie ein goldenes Banner über die Schute wehen. Christian dachte an ihr Haar, an die alabasterweiße Haut und wie sie sich von seinem dunkleren Teint abheben würde. In seinen Lenden begann es leise zu pochen. Verdammt, er würde eine Menge dafür geben, sie in seinem Bett zu sehen, ohne ihren ganzen Staat, zwischen ihnen beiden nichts als ungezügelte Leidenschaft.
    Über diese Albernheiten musste er schließlich doch ein wenig den Kopf schütteln. Er setzte sich im Sattel zurecht, worauf Lucifer den Kopf in den Nacken warf und leise wieherte, als lachte er ihn aus.
    Christian beugte sich vor und flüsterte dem Pferd zu: „Das ist nicht witzig.“
    Beths Kutsche war am äußeren Fahrweg angelangt. Christian spornte Lucifer an, als sich am Wegrand plötzlich etwas bewegte. Ein paar Männer - etwa fünf an der Zahl -, die bisher recht gelangweilt auf ihren Pferden herumgesessen oder an ihren Kutschen gelehnt hatten, kamen herbeigeeilt. Sie erinnerten ein wenig an Ameisen, die aus einem zertretenen Ameisenhaufen ausschwärmten. Sie sprangen auf die Pferde, kletterten eilig in ihre Kutschen, und dann sprengten sie alle zusammen auf das Kabriolett zu.
    Christian runzelte die Stirn. Er hatte mit Verehrern gerechnet ... aber nur fünf? Wenn eine Frau so reich wie Elizabeth war, sollte sie im Park jederzeit mit mindestens zwanzig Verehrern rechnen dürfen.
    Sehr merkwürdig, fand Christian.
    Außerdem waren die fünf Herren, die nun das Kabriolett umringten, allgemein bekannt dafür, dass sie nach einer Erbin Ausschau hielten. Wie konnte das angehen? Elizabeth war nicht nur reich, sondern auch schön und die Enkelin eines Herzogs, verdammt. Es gab doch sicher Männer, die sie nicht nur des Geldes, sondern auch wegen ihrer anderen Attribute umwerben würden, oder?
    Christian sah zu Lady Elizabeth hinüber, die sich nicht anmerken ließ, ob sie den Mangel an Verehrern in irgendeiner Weise beklagenswert fand. Bei Zeus, er musste herausfinden, was hier vor sich ging.
    Lady Elizabeth amüsierte sich gerade über eine Bemerkung ihrer Begleiterin, und ihr Lachen wurde vom Wind an Christians Ohr getragen. Ihr sanft geschwungener Mund schien ihn herbeizurufen, obwohl er auf dem engen Pfad kaum hätte näher kommen können.
    Ungeduld flammte in ihm auf. Einen Augenblick lang wünschte er jeden Mann, der sich in Sichtweite aufhielt, zum Teufel, auch

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