Viscount und Verfuehrer
unschuldige Jungfer bin?“
Langsam hob Christian die Brauen.
Ihre Wangen wurden von einer bezaubernden Röte überflutet. „Ich bin es natürlich. Ich habe mich nur gefragt, woher er es wissen ... oder zu wissen glaubte ... obwohl er doch nicht sicher sein konnte ... “
„Sie sind einfach hinreißend.“ Er lehnte sich an den Tisch, stützte die Hände auf den Mahagonirand und lächelte sie sanft an. Seine Wut verlor sich allmählich.
Sie biss sich auf die Lippen und rang unbewusst die Hände.
„Elizabeth, meine Liebe. Ich tue jetzt, was ich von Anfang an hätte tun sollen. Allein schon deswegen, weil Sie viel zu klug sind, um mich mit all meinen Ausflüchten davonkommen zu lassen. Ich will Ihnen alles erzählen, und dann hoffe ich, dass Sie mir helfen. “
„Es hat mit meinem Großvater zu tun. “
„Ja, es hat sehr viel mit Ihrem Großvater zu tun.“
Sie betrachtete ihn eine lange Weile. Er konnte fast sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete.
Schließlich richtete sie sich auf. Sie sah ihm in die Augen und nickte. „Ich höre. Erzählen Sie mir, was Sie wollen.“ Christian atmete tief durch. Alles hing jetzt von diesem Moment ab. Wenn er Beths Hilfe erwirken könnte ... mehr brauchte er nicht. „Es ist eine lange Geschichte, aber ich möchte, dass Sie alles erfahren. Es geht um meine Mutter.“ „Ah.“ Sie nickte. „Das dachte ich mir schon.“
Er sah sie an. „Sie wissen von meiner Mutter?“
Sie schüttelte den Kopf. Ihre Wangen hatten sich gerötet. „Nein, nicht direkt. Ich meine, ich weiß nicht viel. Ich habe nur gehört ... “ Sie biss sich auf die Lippen.
„Als ich zehn Jahre alt war, wurde meine Mutter wegen Hochverrats ins Gefängnis geworfen. Jemand hatte der Krone Beweise geliefert, dass sie Handel mit Frankreich trieb, während wir Krieg führten. Sie war unschuldig, hatte niemandem etwas zuleide getan, und doch ...“ Er zuckte zusammen, als er die Härte in seiner Stimme hörte. „Tut mir leid. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mich das schmerzt - zu wissen, dass sie ein so schlimmes Ende erleiden musste, wenn ihr einziges Vergehen darin bestand, anderen zu sehr zu vertrauen. “
Beth wandte den Blick nicht von ihm. „Ich verstehe. Bitte fahren Sie fort.“
„Jemand lieferte dem König also ,Beweise. Jemand, der ihr Böses wollte.“
„Und Sie glauben, mein Großvater weiß, wer das war.“ Christian antwortete nicht. Abwesend griff er nach einer weiteren Billardkugel, diesmal nach der weißen. Glatt und kühl lag sie in seiner Hand. „Nicht ganz.“
„Sie können doch nicht annehmen ...“, hauchte sie. Sie war bleich geworden. „Sie glauben, Großvater war derjenige, der die falschen Beweise lieferte.“
„Ich habe gute Gründe für diese Annahme.“
„Nein“, erklärte sie mit tödlicher Ruhe. „Er war es nicht. So etwas würde er nicht tun. Niemals.“
„Ich kann es aber beweisen.“
„Wie?“
Er sah zu der verschlossenen Tür. „Wir können hier nicht lang reden, und es ist kompliziert. Würden Sie mich irgendwo anders treffen? Ich sage Ihnen alles, was ich weiß.“
„Und dann?“
„Und dann liegt es bei Ihnen. Ich wünsche mir, dass Sie mir helfen, Elizabeth. Aber ob nun mit oder ohne Ihre Hilfe, ich werde finden, wonach ich suche.“
„Wonach suchen Sie denn?“
„Es gibt ein Collier, das einmal meiner Mutter gehörte. Es ist ein ganz besonderes Schmuckstück. Kurz vor ihrem Tod entdeckte sie, wer sie verraten hatte. Man bot ihr an, die Lüge richtigzustellen, wenn sie im Tausch dafür ihr Halsband hergab.“
„Wurde es richtiggestellt?“
Er legte die Kugel auf den Tisch zurück. „Nein. Der Verräter behielt das Halsband, und meine Mutter ... starb.“
Elizabeth presste die Hand an die Stirn. Ihr Blick war umwölkt. „Sie glauben, dass Großvater das Collier hat.“
„Ja.“
„Nun, ich nicht“, versetzte sie laut.
Er hob die Brauen. „Elizabeth, es gibt kein schönes Bild ab. Doch zumindest kennen Sie nun den Grund, warum ich mehr über Ihren Großvater erfahren will. Ich war ehrlich zu Ihnen.“
Sie biss sich auf die Lippen und runzelte die Stirn. „Ich möchte jetzt noch nicht in den Musiksaal zurück. A...aber ich glaube, ich muss.“ Sie rieb sich die Schläfen. „Ich kann nicht glauben, dass mein Großvater so etwas tun würde.“
„Ich habe Beweise, dass jemand aus Ihrem Haushalt meine Mutter verraten hat. Es kann niemand sonst gewesen sein.“
„Nein! Sie müssen sich täuschen! “ Abrupt
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