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Visionen Der Nacht: Die Dunkle Gabe

Visionen Der Nacht: Die Dunkle Gabe

Titel: Visionen Der Nacht: Die Dunkle Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Schimmer. »Aber warum denn nicht?«, platzte es aus ihr heraus.
    »Wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem er diese Gabe besitzt«, sagte Joyce. »Der Unfall.«
    »Was für ein Unfall?«
    »Hat er das noch nicht erwähnt? Ich bin mir absolut sicher, dass er dir alles darüber erzählt, wenn du ihn fragst. Er ist mit dem Gleitschirm abgestürzt. Hat sich fast alle Knochen gebrochen und ist ins Koma gefallen.«
    »Oh«, sagte Kaitlyn leise.
    »Es war lange unklar, ob er überhaupt überleben würde, aber er hat es geschafft. Als er aufwachte, hatte er seine neuen Kräfte. Aber er hatte sich auch einige Schwächen eingehandelt. Zum Beispiel, dass er nicht weiß, wofür Mädchen gut sind.«
    Kaitlyn starrte sie an. »Sie machen Witze.«
    »Nö.« Joyce grinste. »Seine Weltsicht ist sehr unschuldig – in vielerlei Hinsicht. Er sieht die Welt einfach anders als andere Menschen.«
    Kaitlyn schloss die Augen. Natürlich, das erklärte, warum Rob so selbstverständlich einem Mädchen den
Rock anhob. Es erklärte alles – nur nicht, warum ihr bei seinem Anblick das Herz raste. Und warum ihr schon der Gedanke daran, dass er im Koma gelegen hatte, Schmerzen verursachte. Und warum sie den unschönen Drang verspürte, ihn jetzt in diesem Moment von der hübschen Fawn wegzureißen.
    Für deinen Zustand gibt es nur ein Wort, dachte sie sarkastisch. Man nennt es –
    Schluss jetzt, dachte Kaitlyn. Aber es hatte keinen Sinn – sie wusste es ja doch.
    »Das reicht für den Moment«, sagte Rob gerade zu Fawn. Er setzte sich auf die Absätze zurück und wischte sich die Stirn ab. »Wenn wir jede Woche daran arbeiten, kann ich dir vielleicht noch ein bisschen mehr helfen. Willst du das?«
    Fawn brachte nur ein krächzendes »Ja« heraus. Wie sie das sagt, dachte Kait, und wie sie Rob mit feuchten, ehrfurchtsvollen Augen ansieht … Da stand zum Glück Joyce auf.
    »Rob, ich kann das organisieren«, sagte sie.
    Er drehte sich um und sah sie sanft an. »Ich wusste, Sie würden es unterstützen.«
    Joyce murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und sagte dann: »Gut, wir kümmern uns darum. Wie wäre es jetzt mit einer Pause, Rob? Und Fawn, wenn du zu müde bist für ein weiteres Experiment …«
    »Nein, mir geht es hervorragend«, sagte Fawn vergnügt.
»Ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen. Ich bin zu allem bereit.«
    »Energietransfer«, murmelte Joyce und nahm ihr den Pulsmesser ab. »Das müssen wir weiter erforschen. « In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zwischen dem vorderen und dem hinteren Labor, und Joyce blickte auf. »Was gibt es, Marisol?«
    »Er ist nicht besonders kooperativ«, sagte Marisol. Gabriel stand direkt hinter ihr. Er sah hinreißend aus, geradezu elegant. Doch auf seinem Gesicht stand kalte Verachtung.
    »Warum nicht?«, fragte Joyce.
    »Sie wissen genau, warum«, sagte Gabriel. Er schien zu spüren, dass Kait ihn ansah, und bedachte sie mit einem vernichtenden Blick.
    Joyce fasste sich mit der Hand an die Stirn. »Also gut, reden wir darüber.«
    Rob packte sie am Arm. »Madam – Joyce – ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist. Seien Sie lieber vorsichtig.«
    »Ich regele das schon, Rob, bitte«, sagte Joyce. Ihr Tonfall verriet, dass das Maß voll war. Sie ging mit Marisol und Gabriel in das rückwärtige Labor. Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    Anna und Lewis blickten in ihren Kabinen auf. Sogar Fawn starrte den dreien hinterher.
    Kaitlyn riss sich zusammen und sprach Rob an.
»Was meintest du gerade?«, sagte sie so beiläufig, wie es eben möglich war.
    Sein Blick schien nach innen gerichtet sein. »Ich weiß nicht genau. Aber ich erinnere mich noch daran, was in diesem Zentrum in Durham geschehen ist. Dort hat man auch versucht, Experimente mit ihm zu machen.« Er schüttelte den Kopf. »Wir sehen uns später«, sagte er leise und ging. Kaitlyn nahm zufrieden zur Kenntnis, dass er sich nicht nach Fawn umgedreht hatte. Nach ihr aber leider auch nicht.
    Wenige Minuten später kehrte Joyce zurück. Sie sah erschöpft aus. »Also, wo waren wir? Kaitlyn, du bist dran.«
    Oh, nicht jetzt, dachte Kaitlyn. Die Neuigkeiten über Rob hatten sie mitgenommen. Am liebsten hätte sie sich verkrochen, um nachzudenken.
    Joyce blätterte fahrig durch einen Ordner. »Zwanglos«, murmelte sie, »wir fangen erst einmal ganz zwanglos an. Kaitlyn, ich möchte, dass du dich hierher setzt.« Sie führte Kaitlyn hinter den Wandschirm, wo ein Lehnstuhl aus Plüsch stand. »Du wirst

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