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Viva Espana

Viva Espana

Titel: Viva Espana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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überzeugt war, er würde sie genauso lieben wie sie ihn, legte sie ihm die Arme um den Nacken und fing an, seinen Hals zu küssen. In dem Moment hielt Ruy sich nicht mehr zurück, auch wenn sie nicht die Frau war, die er liebte. Aber sie lag in seinen Armen, und er konnte sie haben. Er hatte sie sanft und rücksichtsvoll behandelt. Erst später war ihr bewusst geworden, dass er sich bestimmt nicht so sehr zurückgehalten hätte, wenn er sie wirklich geliebt hätte.
    Obwohl er sie sehr behutsam und einfühlsam geliebt hatte, hatte sie aufgeschrien, als er in sie eingedrungen war. Sogleich brachte er sie mit seinen Lippen zum Schweigen.
    Und als sie sich später noch einmal liebten, war es herrlich gewesen. Seit jener Nacht gehörten Ruys Duft und der Duft nach Orangen und Orangenblüten in Davinas Erinnerung für immer zusammen.
    Danach hatten sie in zwei miteinander verbundenen Zimmern geschlafen. Jede Nacht war Davina zu ihm gegangen, sie hatte sich von ihm in die Armen nehmen und versichern lassen, dass er sie noch liebe. Wie dumm und naiv war sie gewesen! Er hatte sie nie geliebt, sondern nur Mitleid mit ihr gehabt, das war alles.
    Die Wahrheit hatte sie erfahren, als er in der Bodega in Cadiz war. Davina wollte ihn begleiten, er erklärte jedoch, er würde nicht lange wegbleiben. Er kam auch rasch wieder zurück, doch in der kurzen Zeit seiner Abwesenheit brach eine Welt für sie zusammen.
    Zuerst öffnete ihre Schwiegermutter ihr die Augen, dann Carmelita. Bei Ruys Rückkehr hatte Davina schon alle ihre Sachen in ein anderes Schlafzimmer geschafft. Nie fragte er nach den Gründen, und sie sprach auch nie mit ihm darüber. Die ersten Nächte hatte sie wach gelegen und vergebens auf seine Schritte gelauscht. Aber warum hätte er auch zu ihr kommen sollen? Carmelita, die stolze, leidenschaftliche Spanierin, passte viel besser zu ihm. Neben dieser Frau kam Davina sich wie ein Veilchen neben einer Rose vor.
    Genau in der Woche hatte sie Bob Wilson in Sevilla kennen gelernt. Und sie hatte angefangen zu vermuten, dass sie Ruys Kind bekommen würde.
    „Willst du die ganze Nacht da sitzen bleiben? Ist dir der Gedanke, mit mir in einem Zimmer zu schlafen, so unangenehm, dass du lieber hier im Sessel schläfst? Du hast dich offenbar sehr verändert!" stellte er spöttisch fest. „Es gab eine Zeit, da konntest du es kaum erwarten, neben mir im Bett zu liegen." Er lachte freudlos auf und betrachtete ihr blasses Gesicht. „Sieh mich nicht so ängstlich an, meine Liebe. Ich kann nicht mehr mit dir durch die Orangenplantagen wandern und dir Gefühle zeigen ..."
    Davina sprang auf. Die Bilder, die vor ihr aufstiegen, quälten sie viel zu sehr. „Ich bin überrascht, dass du dich überhaupt daran erinnerst", sagte sie. „Es ist immerhin schon lange her, und es war nicht wichtig."
    „Meinst du?" Seine Miene wurde hart, und er betrachtete sie schmerzerfüllt und verbittert zugleich. Nein, ich habe mich ge täuscht in dem gedämpften Licht, es gibt für ihn keinen Grund, schmerzerfüllt an unsere Ehe zu denken, überlegte sie. „Du glaubst wohl, ein Mann könne das Ehegelübde so leicht vergessen. Ich bin nicht wie du, Davina.
    Ich kann nicht einfach so tun, als hätte es unsere Ehe nie gegeben."
    Sie wusste, wie ernst man die Ehe in Spanien nahm. Aber das war Ruy auch schon vor der Trauung bewusst gewesen. Deshalb vermutete sie, dass er die Ehe mit ihr nicht hatte vollzie hen wollen. Plötzlich fühlte sie sich schuldig. Wenn sie nicht in ihrer Naivität davon überzeugt gewesen wäre, Ruy liebe sie, hätte er Carmelita heiraten und mit ihr Kinder haben können, statt...
    „Ruy, mir ist klar, dass unsere Situation schwierig ist. Aber müssen wir deshalb Gegner sein? Jamie zuliebe können wir doch versuchen, unsere Differenzen eine Zeit lang zu vergessen ...", begann sie und stellte sich neben ihn. Im Mondschein wirkte ihr Haar silbern, ihre Augen geheimnisvoll und ihre Miene irgendwie bittend.
    Auf einmal fluchte er so zornig vor sich hin, dass sie wie erstarrt dastand. Dann blitzte es in seinen Augen ärgerlich auf. „Du machst es dir leicht", fuhr er sie an. „Das kommt dir gerade recht, stimmt's? Du bist meine Frau, ohne es wirklich sein zu müssen, und deine Position hier ist gesichert. Bist du deshalb zurückgekommen? Weil du begriffen hast, dass du nicht mehr mit mir zu schlafen brauchst?"
    „Ich hatte keine Ahnung von deinem Unfall." Sie war scho ckiert, dass er ihr so viel Berechnung und Habgier

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