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Viva Espana

Viva Espana

Titel: Viva Espana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Ruy immer noch, auch wenn körperliche Liebe zwischen ihnen ausgeschlossen war.
    „Du begreifst sicher jetzt, warum ich verhindern möchte, dass er auf die Estanzia fährt.
    Aber wenn er mit dir und Jamie zusammen ist, wird er vielleicht nicht ..." Wieder verstummte die ältere Dame.
    Davina sah sie entgeistert an. Glaubte ihre Schwiegermutter wirklich, Ruy wolle seinem Leben ein Ende machen? Offenbar ja, deshalb hatte Davina auch plötzlich Angst um ihn. Wenn es sein müsste, würde sie Ruy Tag und Nacht keine Minute allein lassen.
    Sie würde nicht zulassen, dass er sich etwas antat.
    „Es ist einfach unbegreiflich und unverzeihlich, dass Carmelita ihn in dem Moment verlassen hat, als er sie am meisten ge braucht hätte", sagte Davina ruhig. „Ausgerechnet jetzt Ruys Liebe zurückzuweisen ..."
    „Davina ...", begann die Condesa langsam und wirkte seltsam verlegen.
    In dem Augenblick wollte Jamie etwas von Davina wissen, und als sie sich wieder an ihre Schwiegermutter wandte, erklärte die ältere Dame, sie müssten sich beeilen, wenn sie vor der Siesta in Cordoba sein wollten. Sebastian wolle am Nachmittag mit Rosita zu deren Familie fahren, und wenn Ruy wirklich auf die Estanzia fahre, würde sie in der Zeit ihre Schwester in Cadiz besuchen, fügte die Condesa hinzu.
    Sie blickte Davina aufmerksam an. „Nachdem du weißt, was mit Ruy passiert ist, möchte ich dich etwas fragen. Wärst du bereit, als seine Frau bei ihm zu bleiben und seine Verbitterung und seinen Zorn für den Rest deines Lebens zu ertragen?"
    „Wir sind verheiratet", erwiderte Davina und hob stolz den Kopf. „Ich liebe ihn immer noch. Natürlich bleibe ich bei ihm."
    Nachdem sie endlich die Wahrheit offen ausgesprochen hatte, fühlte sie sich etwas erleichtert. Es stimmte, sie liebte ihn und hatte nie aufgehört, ihn zu lieben, auch wenn sie sich jahrelang etwas anderes eingeredet hatte. In dem kühlen englischen Klima hat meine Liebe vielleicht einen Winterschlaf ge halten, doch unter Spaniens Sonne und in der Wärme blüht sie wieder auf, überlegte Davina und musste lächeln über den Vergleich.
    Und wenn sie Ruy überzeugen könnte, dass das Leben trotz seiner Behinderung lebenswert war, könnten sie wieder eine Beziehung aufbauen. Sie würde ihm nie Carmelita ersetzen können, aber sie war die Mutter seines Kindes und liebte ihn. Reichte diese Liebe auch für sie beide? Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
    Jamie blieb bei Ruy und Rodriguez, als Davina und die Condesa zum Einkaufen nach Cordoba fuhren. Davina hatte zunächst Bedenken gehabt, den Kleinen so kurz nach der Ankunft in Spanien mit seinem Vater allein zu lassen. Doch Ruy, der es offenbar gespürt hatte, hatte ärgerlich erklärt: „Keine Angst, Rodriguez ist hier und passt auf. Im Gegensatz zu mir kann er ja hinter ihm herlaufen, wenn es sein muss."
    „Er bedeutet mir sehr viel", erwiderte Davina. Ich habe sonst nichts, was mich an seinen Vater erinnert, fügte sie insgeheim hinzu.
    „Das überrascht mich", entgegnete Ruy hart. „Besonders wenn man bedenkt, dass dir sein Vater und deine Ehe nichts bedeuten."
    Am liebsten hätte sie ihm an den Kopf geworfen, dass er sich täusche, doch das ließ ihr Stolz nicht zu. Er liebte Carmelita und sehnte sich nach ihr, wie hätte sie ihm da ihre Liebe gestehen können?
    Cordoba war noch genauso, wie sie es in Erinnerung hatte mit den hübschen Alleen, auf denen die Steine in der Sonne golden schimmerten. Davina konnte sich gut vorstellen, wie es hier zur Zeit der Mauren ausgesehen haben musste. Bezaubernde Innenhöfe und wunderschön verzierte schmiedeeiserne Tore regten die Fantasie an. Hatten dahinter vielleicht junge Frauen gesessen und auf die Ankunft ihrer Verehrer gewartet?
    Die Condesa beachtete die Schaufenster der kleineren Läden gar nicht, in denen Silberschmuck und alle möglichen Lederwaren angeboten wurden. Davina fiel der Sattel aus weichem Leder ein, der mit Silberbeschlägen verziert und so schwer war, dass sie ihn kaum hatte festhalten können. Ruy hatte ihn von Zigeunern geschenkt bekommen, weil sie auf ihren Wallfahrten ihre Wohnwagen auf seinem Land aufstellen durften.
    Davina hatte Ruy einmal nach Sevilla zu der jedes Jahr stattfindenden Feria begleitet.
    Er hatte an der Reiterparade teilgenommen und dabei mit ihr in diesem Sattel gesessen.
    Sie konnte sich noch gut erinnern, wie stolz sie auf ihren Mann in seinem traditionellen andalusischen Reitanzug - schwarzem Cordoba-Hut, weißem Rüschenhemd, mit

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