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Viva Espana

Viva Espana

Titel: Viva Espana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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setzen?"
    „Ich dachte, es sei dir egal", antwortete sie. „Er ist beinah vier, und du hast nicht ein einziges Mal ..."
    „Wenn ich ihn kennen gelernt hätte, hätte ich noch mehr ge litten", unterbrach Ruy sie.
    „Eine klare, rasche Trennung ist immer noch besser, als sich über Jahre hinweg zu quälen und immer wieder von neuem verletzt zu werden."
    Was wollte er damit sagen? Hätte er Jamie lieber bei sich gehabt? Warum hatte er dann nie versucht, ihn zu sehen? Davina hätte nichts dagegen gehabt, wenn Ruy eine gute Beziehung zu seinem Sohn aufgebaut hätte. Aber vielleicht war es Carmelita nicht recht gewesen.
    „Du hast doch behauptet, du wüsstest noch nicht einmal ge nau, ob du sein Vater seist", hielt sie ihm vor.
    „Ja, das habe ich mir auch selbst immer wieder gesagt. Das hat mir geholfen, nicht schwach zu werden und nicht nachzugeben. Aber man sieht ihm doch an, dass ich sein Vater bin."
    „Daddy, pass auf!" rief Jamie in dem Moment triumphierend aus. Er saß auf dem Rücken des Ponys. „Ich reite!"
    Rodriguez führte das Tier über den Hof. Er war bereit, jederzeit einzugreifen und dem Kind zu helfen. Doch Jamie schien überhaupt keine Angst zu haben.
    Gerührt beobachtete Davina ihren Sohn und versuchte, mit Ruys Bemerkung zurechtzukommen. Die ganze Zeit hatte sie geglaubt, er ignorie re seinen Sohn nur
    deshalb, weil seine Mutter nicht die Frau war, die er wirklich liebte. Und jetzt versuchte Ruy ihr klarzumachen, er habe sich nicht für Jamie interessiert, weil er geglaubt habe, er sei vielleicht nicht sein Sohn.
    „Du bist sein Erzeuger, sonst nichts", antwortete sie und hob stolz den Kopf. Dann ließ sie ihn einfach allein und eilte ins Haus.
    Als Davina sich wenig später im Schlafzimmer umzog, klopfte Dolores an die Tür.
    „Senor Carlos ist da", verkündete die Frau ganz aufgeregt, nachdem Davina geöffnet hatte. „Er will sich die Stiere ansehen. Er war schon lange nicht mehr hier. Er ist sehr attraktiv, stimmt's?"
    Davina musste lachen. Offenbar war auch Dolores nicht ge feit gegen seinen Charme.
    „Früher war Senor Carlos oft hier", erzählte Dolores, während Davina sich das Haar bürstete, „aber das war vor dem Unfall des Conde."
    „Condesa!" begrüßte Carlos kurz darauf Davina im Innenhof, wohin man den Gast geführt hatte, und küsste ihr die Hand.
    Davina war irritiert und errötete prompt. Carlos blickte sie leicht belustigt an, als wüsste er, was in ihr vorging.
    „Bringen Sie uns bitte Sherry und Gebäck", bat sie Dolores betont ruhig. „Setzen Sie sich doch", wandte sie sich dann an Carlos. „Ruy ist noch bei den Ställen. Jamie erhält seine erste Reitstunde, und ..."
    „Das will sich der stolze Vater natürlich nicht entgehen lassen", beendete Carlos den Satz für sie. „Ich würde es genauso machen, wenn ich so einen wunderbaren Sohn hätte, obwohl es mich in einen ernsthaften Konflikt bringen würde."
    Sie sah ihn verständnislos an und setzte sich.
    Carlos lächelte und beugte sich zu ihr hinüber. „Mit so einer schönen Frau wie Ihnen, meine Liebe, würde ich jede freie Minute verbringen. Doch eine enge Beziehung zwischen Vater und Sohn ist auch etwas sehr Kostbares. Ruy kann sich sehr glücklich schätzen."
    Da in dem Moment Dolores Gebäck und Sherry servierte, verzichtete Davina darauf, Carlos zurechtzuweisen und ihn aufzufordern, nicht mit ihr zu flirten. Während sie den köstlich schmeckenden Wein tranken, hörte Davina das leise Geräusch des Rollstuhls hinter sich. Und sogleich kam auch schon Jamie angerannt.
    „Du hast einen wunderbaren Sohn, Ruy", sagte Carlos spontan.
    „Carlos! Was willst du denn hier?" fragte Ruy angespannt.
    Wie wird Carlos auf die wenig begeisterte Begrüßung reagie ren? schoss es Davina durch den Kopf.
    Er tat so, als hätte er nichts gemerkt, und zuckte gleichgültig die Schultern. „Ich habe diese Woche einen Stierkampf in Ronda. Deshalb wollte ich mir mal deine Stiere ansehen. Natürlich wollte ich auch deine schöne Frau wieder sehen. Ehrlich ge sagt, ich habe gehofft, du würdest mir anbieten, bei euch zu übernachten."
    „Senor Carlos bekommt seine Lieblingspaella", verkündete Dolores, die Jamie ein Glas Milch brachte. „Es ist doch schön, dass er uns mal wieder besucht, oder?"
    „Meine Frau stimmt Ihnen sicher zu, Dolores", antwortete Ruy mit finsterer Miene.
    Dann drehte er sich zu seinem Assistenten um. „Rodriguez, fahren Sie mich ins Arbeitszimmer. Do lores, machen Sie bitte ein Zimmer für Carlos

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