Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
Lieblingslieder eingefallen. Ich begann laut zu singen, ich konnte einfach nicht anders. Elias sah mich mit großen Augen und einem belustigten Zucken im Mundwinkel an.
    »Ich freue mich so darauf, mit Calimero zu singen«, schwärmte ich.
    »Deine Augen leuchten richtig«, stellte mein Mann fest und sah mich mit schief gelegtem Kopf an.
    »Samstagmorgens werde ich ganz früh mit ihm aufstehen und Zeichentrickserien anschauen.«
    Erst mal würde er aber Baby sein. Hilf- und wehrlos und ganz auf uns angewiesen. Der Gedanke ließ mich erschauern, aber ich schob ihn wieder beiseite. Mein Baby wuchs jetzt und schon bald würde ich es im Arm halten und beschmusen können. Und Gott war mein Zeuge, das würde ich tun! Dr. Bruhns erhob sich und wir taten es ihr nach. Sie überreichte mir meinen brandneuen Mutterpass, den ich sorgfältig in meiner Tasche verstaute. Die Vampirin verneigte sich, um uns zu verabschieden. Elias, überwältigt von seinen Gefühlen, fiel der armen Frau um den Hals.
    »Danke, Dr. Bruhns. Vielen Dank.«
    »Es äh, es ist mir eine Ehre, mein Prinz«, stammelte sie erstaunt.
    Irgendwie schaffte ich es, meinen Mann ins Auto zu bekommen, ohne dass er lauthals jubilierend über die Straße rannte. Auf dem Beifahrersitz atmete ich erleichtert auf. Jetzt war es richtig offiziell. Ich war schwanger. Mit fast neunzehn Jahren. Meinen Geburtstag wollten wir in Schottland feiern, etwas das mir jetzt total unwichtig vorkam. Calimero und sein Wohlergehen beherrschte meine Gedanken und es fühlte sich gar nicht so schlimm an, wie ich gedacht hatte. Ich kümmerte mich gerne um Wesen, die ich liebte. Mein Blick wanderte automatisch zu Elias, der den Verkehr über das Lenkrad hinweg angrinste.
    »Ist die Straßenbeschilderung so lustig?«, zog ich ihn auf.
    Er sah mich einen Moment entschuldigend an. »Tut mir leid, mein Kätzchen. Ich bin nur so glücklich und kann gar nicht mehr aufhören zu lächeln.«
    Vor dem Möbelhaus angekommen erspähte ich Melissa und zwei Vampire ihrer Truppe. Sie waren uns unauffällig gefolgt. Hier, im Menschenauflauf, traten sie an unsere Seite. Natürlich erkannte man uns, Fotohandys wurden gezückt und neugierige Blicke verfolgten uns auf Schritt und Tritt. Elias hatte seinen Arm fest um meine Taille geschlungen und führte mich in den Laden.
    »Wo willst du anfangen, Kätzchen? Küche, Esszimmer, …«
    »Schlafzimmer«, fuhr ich dazwischen.
    Für einen kurzen Moment blitzten Elias’ Augen auf, beruhigten sich dann aber sofort wieder. »Ein Bett zum Schmusen.«
    Normalerweise hätten mich die vielen, gaffenden Menschen verängstigen müssen, aber alles, was ich fühlte war Kraft. Ich hatte das Gefühl, Bäume ausreißen oder fliegen zu können. Mein Name war Miriam Angela Groza, ich war die Ehefrau des Vampirprinzen und trug sein Kind unter meinem Herzen. Sich selbst definieren zu können hatte etwas wunderbar Bestärkendes. Ja, ich war erst achtzehn und ja, die Schwangerschaft machte mir Angst. Na und? Geistig zeigte ich der Welt den Stinkefinger und kuschelte mich an Elias’ Seite. Jedes Fünkchen Unsicherheit oder Angst fing mein Baby für mich ab. Vielleicht würde er das nur am Anfang für mich tun, aber wer konnte mir schon vorwerfen, dass ich kalte Füße hatte? Ich freute mich auf mein Kind und das war das Einzige, was zählte.
    Elias und ich sahen uns ungefähr drei Stunden lang Möbel an und wurden auch teilweise fündig. Ich überlegte die ganze Zeit, ob Melissa schon etwas ahnte? Mit Sicherheit roch sie es auch und platzte innerlich vor Aufregung, es ihrer Liebsten zu sagen, aber sie blieb total professionell. Nur gelegentlich erwischte ich sie, wie sie meinen Bauch anstarrte. Elias war total unruhig geworden, sowie wir mit dem Ausprobieren der Betten angefangen hatten. Irgendetwas war und ich sollte es erfahren, als wir wieder im Auto saßen. Ich hatte einen Hotdog in der Hand und eine Limo zwischen meinen Beinen.
    »Miriam, verzeih mir, wenn ich die nächsten Wochen sehr nervig sein werde«, flehte mich mein Mann an.
    Ich schluckte einen Bissen herunter und lächelte. »Ich bin auch aufgeregt.«
    »Nein, nicht deswegen.«
    »Sondern?«
    Er startete den Wagen und fuhr vom Parkplatz auf die Straße. »Du weißt, wie selten wir Vampire fruchtbar werden«, begann er und ich nickte ihm zu, auch wenn er mich nicht ansah. »Die Natur hat sich mit uns einen kleinen Scherz erlaubt. Wenn ein Pärchen es endlich geschafft hat, ein Kind zu zeugen, dann kann der Geruch der

Weitere Kostenlose Bücher