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Vögelfrei

Titel: Vögelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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unsicher gesellte ich mich zu ihm auf die Tanzfläche. Aber in dem Gedränge verlor ich bald alle Hemmungen und konzentrierte mich ganz auf die fremde Musik mit ihren oft schrillen Tönen, den Zimbeln und Trommeln. Samir lachte mich an. Er war ein guter Tänzer und zog mich, wann immer der Rhythmus langsamer wurde, in seine Arme. Schließlich interessierte uns die Musik nicht mehr; wir ließen uns an den Rand treiben
und blieben eng umschlungen stehen. Es war heiß und stickig und so laut, dass man sich kaum unterhalten konnte, vor allem auch, weil alle anderen lautstark mitsangen. Und endlich küsste er mich. Am Abend zuvor an der Wohnungstür hatte ich darauf gewartet, aber jetzt überraschte er mich völlig damit.
    Ich hatte meine Stirn für einen Moment an seinen Hals gelegt und die Augen geschlossen. Er beugte sich zu mir, zog mich noch fester an sich und küsste mich erst auf die Stirn zwischen die Augen, dann den Nasenrücken, beide Wangen und schließlich den Mund. Sein Kuss hatte etwas Ausschließliches und war so leidenschaftlich, dass mir fast die Luft wegblieb. Ich wusste im selben Moment: Sofort, augenblicklich, dringend, unbedingt wollte ich mit ihm schlafen. Die bunten Farben, die den ganzen Abend um mich herumgewirbelt waren, drehten sich jetzt in meinem Kopf, und Samirs Zunge beherrschte mich völlig, drang sanft und gleichzeitig entschieden, sehr wissend und auch vorsichtig in jeden Winkel meines Mundes vor. Ich überließ mich ihm völlig. Als wir uns voneinander lösten, sah ich, dass seine Augen feucht schimmerten.
    »Als du mir begegnet bist«, fing er an, und ich nickte, doch er redete nicht weiter, sondern küsste mich wieder. Ich presste mich an ihn und spürte, wie erregt er war. Ich konnte es kaum abwarten, ihn nackt zu sehen und überall anzufassen. Keinen Zentimeter wollte ich auslassen, wollte ihn vom Haar bis zu den Füßen von allen Seiten streicheln, küssen und lecken. Er machte mit dem Kopf eine Bewegung in Richtung der Nische, wo die Filmleute saßen.

    »Willst du sie noch fragen, ob Madhuri heute kommt?«
    Ich ging mit dem Foto in der Hand zu ihnen, zeigte es herum, aber sie verstanden mich nicht, oder ich verstand sie nicht, jedenfalls schüttelten alle den Kopf. Ich ließ es bleiben, kämpfte mich zum Ausgang vor, wo Samir auf mich wartete und schon ein Taxi herangewinkt hatte.
     
    Seine Wohnung lag im East Village, der »letzten wilden Gegend in Manhattan«, wie er sagte, aber ich fand es nicht wilder als Kreuzberg. Auf irgendeinem Fenstersims sangen durchdringend zwei Katzen. Vielleicht begatteten sie gemeinsam einen mit Baldrian getränkten Lappen. Jedenfalls klang es entfernt nach der Titelmelodie von Raumschiff Enterprise .
    Sein Bett war mit dunkelroter Wäsche bezogen und mit orangenen Kissen überladen. Ansonsten wirkte die winzige Wohnung eher spartanisch. Ein Regal aus Apfelsinenkisten, eine elefantenköpfige Ganesha-Statue in einer Ecke, vor der ein Schälchen Milch stand; es gab Räucherstäbchen auf den Fensterbrettern und einen einsamen Stuhl in einer anderen Ecke. Kein Tisch, keine Schränke.
    Samir stand hinter mir und küsste meinen Nacken, während er meine Brüste umfasste und sie streichelte. Seine Hände glitten unter mein Oberteil und fuhren meinen Oberkörper hinauf, während ich seinen Atem im Nacken fühlte. Er zwirbelte meine Brustwarzen zwischen den Fingern, presste meine Brüste und schmiegte sich enger an mich, bevor er mir das Oberteil auszog, dann den BH. Als wäre es ein Tanz, führte er meine Arme nach
oben, bis ich dastand wie eine Statue und er ausgiebig meinen Nacken und die Achselhöhlen lecken konnte. Ich wünschte mir seine Hand zwischen den Beinen oder wenigstens ein Knie, an dem ich mich reiben konnte, aber er war nach wie vor hinter mir und machte keine Anstalten, mich zu sich zu drehen. Er löste den Schal von meinen Hüften und schälte mich aus dem engen langen Rock. Auch den Slip zog er mir aus. Er ging um mich herum, während ich völlig passiv in der Mitte des Zimmers stand und wartete. Vor mir ging er in die Knie, legte mir die Hände auf die Hüften, ließ sie bis über die Pobacken gleiten, knetete sie und zog sie leicht auseinander. Dabei küsste er meinen Bauchnabel.
    »Du bist so schön«, murmelte er, »du bist eine Göttin.«
    Ich lächelte, schloss die Augen und gab mich dem Gefühl hin, das seine Zunge auf meiner Haut verursachte, genau an der Stelle, wo meine Schamhaare anfingen.
    Ich versuchte unauffällig, meine

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