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Vögelfrei

Titel: Vögelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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dass sich eine Gruppe ums Juristische, eine um die Finanzen, eine um die Party und ihr eigener Kreis um Helsing kümmerte, denn so hatten wir den Kunden inzwischen getauft, nach dem Vampirjäger in Dracula . Ich ging zwischen ihnen hin und her, kopierte dies und jenes im Büro, kochte frischen Kaffee, brachte eine Mappe von einem Tisch zum nächsten und fühlte mich ziemlich nutzlos. Stillsitzen fiel mir schwer. Normalerweise hätte mich das alles interessiert, denn ich hatte schon immer ein Faible für logistische Herausforderungen gehabt, aber diesmal war ich zu nervös, und schließlich schickte Gemma mich nach oben.
    Kaum war ich allein, hielt ich es fast nicht mehr aus. Ich wollte meinen Mann anrufen, Gemma hatte eben
mit ihm telefoniert, um ihm von unserem Plan und seiner Rolle darin zu erzählen. Sie hatte mich dazugeschaltet, und nachdem ich seine Stimme gehört hatte, vermisste ich ihn wieder. Und ich war auch wütend, weil es im Grunde, wenn man ganz weit in der Geschichte zurückging, seine Schuld war, dass ich jetzt hier saß und mich gedanklich auf meine eigene Versteigerung vorbereitete.
    Zum ersten Mal formulierte ich es so explizit in meinem Kopf: Ich hatte eingewilligt, mich bei der Silvesterparty von Gemmas Studio versteigern zu lassen.
    Gemma wusste, dass diese Situation Helsing noch zusätzlich anstacheln würde. Bei dem Gedanken, wieder in einem Raum mit ihm zu sein, wurde mir regelmäßig schlecht. Ich tat das alles nicht nur wegen Gemma, obwohl ich ihr gern helfen wollte, ihn loszuwerden. Vor allem war ich um meinetwegen einverstanden gewesen. Ich wollte es ihm heimzahlen.
    Der Wunsch, mit meinem Mann zu sprechen, war genauso schnell vorbei, wie er gekommen war. Es würde schwierig genug für mich werden, ihn bei der Versteigerung wiederzutreffen. Und sollte mir etwas zustoßen, wäre er daran nicht unschuldig. Er sollte ruhig sehen, was passieren kann, wenn man Vereinbarungen bricht und eine Verbindung auflöst, die jedem Beteiligten Glück und Sicherheit geboten hat.
    Aber mit irgendjemandem musste ich reden. Mit einem Freund, der mich zum Lachen bringen konnte. Ich wählte Leos Nummer.
    Nach dem ersten Klingelton hob er ab; wie üblich verbrachte er wohl die Nacht in der Dunkelkammer.

    »Hey! Da ist ja der Star aus Pipi Langbums !«
    »Selber hey.«
    »Komisch, dass du gerade heute anrufst. Ich hab eben noch an unseren Kanal gedacht. Kennst du den grünen Hulk? Wär es nicht lustig, wenn wir einen Film machten mit einem kleinen schmächtigen Typen, der einen winzigkleinen Schwanz hat, und immer wenn er sich ärgert, wird der grün, schwillt zur Riesenmaschine an und sprengt seine Shorts? Der grüne Hulk und die Monstermuschi. «
    Ich entspannte mich langsam.
    »Ich glaube nicht, dass wir mit grünen Schwänzen wirklich groß rauskommen. Aber es ist schön, mit dir über Sex zu reden.«
    Leos Schreibtischstuhl quietschte. »Aha, über Sex reden würdest du gern. Was hast du denn gerade an?«
    »Unterwäsche. Und einen riesigen Quilt.«
    »Vergessen wir den Quilt. Und am besten auch die Unterwäsche. Leg den Hörer weg, und wer am schnellsten nackt ist, hat gewonnen.«
    Er war schneller. Ich vermutete, er hatte ohnehin nicht viel an. In seiner Dunkelkammer war es immer brütend heiß.
    »Wo hast du deine Hand, die nicht den Hörer hält?«
    »Auf dem Bauch.«
    »Schieb sie tiefer. Ich will, dass du dir die Schamlippen streichelst.«
    Ich fing an und stöhnte bald leise.
    »Mach sie auseinander. Rein in die Pussy. Geh dir über die Klit. Die würde ich dir jetzt gern lecken. Ich hab seit Ewigkeiten keine Muschi mehr gelutscht.«

    »Dabei konntest du das immer besonders gut.«
    Gemmas Katze saß am Fußende des Bettes und beobachtete mich. Ihre blauen Augen starrten interessiert aus ihrer Zorro-Maske genau zwischen meine Beine. Ich versuchte, sie zu ignorieren, aber sie verfolgte die Finger über meiner Möse wie ein neues Spielzeug. »Ja, guck nur«, zischte ich und hielt den Hörer mit der Hand zu, »du bist nicht die einzige Muschi hier im Bett.«
    »Steckst du dir schon einen Finger rein?«
    »Ja, den Mittelfinger, dann hab ich den Daumen für den Kitzler frei.«
    »Dein Fötzchen ist bestimmt schon ganz feucht.«
    »Ich laufe über. Ich bin pitschnass. Du könntest deinen Schwanz direkt in mich reinschieben.«
    Jetzt stöhnte er. Ich hörte wieder seinen Schreibtischstuhl quietschen.
    »Oder vielleicht lieber erst mal die Eichel ein Stückchen anbumsen. Und dann immer tiefer und ficken.

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