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Vogel-Scheuche

Titel: Vogel-Scheuche Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Farbe von Mela Meerfraus…« Sie konnten vor lauter Prusten nicht weiterreden.
    »Also ein kariertes Hemd«, warf Metria schnell ein.
    »Das würde genügen«, bestätigte Ichabod befremdet.
    »Es scheint da etwas zu geben, wovon wir nichts wissen«, bemerkte Arnolde. »Vielleicht haben wir uns schon zu lange im Gebiet des Wah n sinns aufgehalten.«
    »Ganz bestimmt«, bestätigte Jenny, während ihre Heiterkeit langsam verflog. »Karomuster sind ja nun wirklich nichts Kindliches! Aber ich kann nicht aus meiner eigenen Körpersubstanz irgendwelche Kleidung anfertigen, wie Metria das tut. Ich muß mir erst welche besorgen.«
    »Wir sind noch nicht ganz aus dem Gebiet der Magie heraus«, versetzte Metria. »Laß Sammy einen Schuhbaum suchen, dazu einen Kleiderstä n der, dann kann ich besorgen, was sie braucht, übrigens auch ein Jackett für dich, Arnolde.«
    Während sie sprach, war Sammy schon davongeschossen. »Bring ihn mit zurück«, trug Jenny ihr auf, die diesmal gar nicht erst den Versuch unternahm, ihm nachzujagen.
    Metria schwebte hinter Sammy her, der sie erst zu einem Schuhbaum führte, an dem ein Paar Turnschuhe in Jennys Größe hingen, dann zu einem Kleiderständerbaum mit heilen Jeans, einem Hemd und einem Jackett sowie einem roten Band, mit dem sie ihr Haar hübsch zusa m menbinden konnte. Metria sammelte alles ein, nahm den Kater auf und schwebte zu der wartenden Gruppe zurück.
    Dann formte sie sich zu einem Zelt mit hohen Wänden, damit Jenny sich umkleiden konnte, ohne sich dabei dem kritischen Blick männlicher Augen ausliefern zu müssen. Schließlich war Jenny ja keine Nymphe.
    Nachdem sie dies bewerkstelligt hatten, setzten sie ihre Reise in der Richtung fort, die die Vorladungsmarke von Kim Mundanier angezeigt hatte. Nach und nach veränderte sich die Landschaft, wurden die Bäume immer unvertrauter und auf merkwürdige Weise weniger interessant, ganz so als schämten sie sich, ohne Magie zu sein. Selbst die Luft wurde düsterer und weniger angenehm, verlor etwas von ihrer Frische.
    Ichabod schnüffelte. »Die Verschmutzung wird auch von Jahr zu Jahr schlimmer«, bemerkte er. »Jetzt müssen wir einen kleinen Abstecher von unserer eigentlichen Reiseroute machen, weil sich meine Unterkunft etwas abseits befindet. Glücklicherweise ist es nicht weit, und ich denke, wir können den Kontakt mit Einheimischen vermeiden.«
    Auch so war es eine ziemliche Strapaze. Metria wäre nur zu gern zw i schendurch mal nach Xanth zurückgehuscht, um eine kleine Erholung s pause einzulegen, wagte es aber nicht, das magiefreie Gebiet zwischen ihnen zu durchqueren. Sie hing nun einmal mit der Gruppe fest, noch dazu in ihrer merkwürdigen Kleidung, bis sie wieder zurückgekehrt w a ren.
    Endlich erreichten sie Ichabods Haus, ein langweiliges Gebäude aus Holz und Gips an einem breiten, gepflasterten Weg. Daneben stand ein merkwürdiges Gerät auf Rädern.
    Doch als sie gerade darauf zugingen und aus dem darunterliegenden Wald traten, kam ein furchtbares lautes Ungeheuer die Straße entlangg e saust. Jenny schreckte zurück. »Ist das ein Drachen?« wollte sie wissen.
    »Nein, nur ein Automobil«, versicherte Ichabod gelassen. »Mach dir keine Sorgen, es wird auf der Autobahn bleiben.«
    »Er meint den gepflasterten breiten Weg, den ihr da vor euch seht«, e r klärte Arnolde, als er bemerkte, wie sich Jenny und Metria verdutzt u m sahen. »In Mundania gibt es eine Menge merkwürdiger Ausdrücke. Ich werde mich hinter dem Haus aufstellen«, fuhr Arnolde fort, »um unges e hen zu bleiben. Ich weiß selbst nicht so genau, wie weit sich mein Korr i dor im Augenblick erstreckt. Die lange Zeit, die ich mich im Wahnsinn aufgehalten habe, könnte ihn möglicherweise etwas verstärkt haben.«
    »Dann stellen wir es doch am besten mal fest«, schlug Metria vor. »Ich möchte ihn auch aus Versehen nicht verlassen. Jenny und ich können ganz langsam bis an seine äußerste Grenze gehen, und sobald ich anfa n ge zu verblassen, kann sie mich zurückziehen.« Dieser Gedanke bereitete ihr zwar Unbehagen, andererseits mußte sie aber unbedingt wissen, wo die Grenzen lagen. Für sie war es eine Sache von Sein oder Nichtsein, was ihr ein neuartiges und banges Gefühl verursachte.
    »Ich gehe in der Zwischenzeit ins Haus und hole Geld und Vorräte«, ergänzte Ichabod. Er war der einzige in der Gruppe, der den Korridor ungestraft verlassen könnte, es sei denn, sein hohes Alter würde ihn dabei einholen.
    Metria und Jenny

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