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Vogelfrei

Titel: Vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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sich zu ihr umdrehte, sah er, dass ihre Augen unnatürlich starr blickten und ihr Mund offen stand. Er folgte ihrem Blick, um zu sehen, was sie so erschreckt hatte.
    Sie waren noch eine halbe Meile von der Burg entfernt, und trotz des strömenden Regens erkannte Dylan eine weiße Silhouette, die über die Zugbrücke trottete. Es war ein Hund.
    Caits Finger krallten sich in seine Hand, und sie begann so heftig zu zittern, dass er es mit der Angst zu tun bekam.
    »Am madadh bàn«, flüsterte sie entsetzt.
    Dylan kniff die Augen zusammen. Der weiße Hund lief auf das Torhaus zu, umkreiste es dreimal und ließ sich dann an der steinernen Mauer nieder, als ob dies sein angestammter Platz sei. Es war ein mächtiges Tier, zottig und langbeinig, und hatte Ähnlichkeit mit einem Wolfshund, obwohl Dylan noch nie zuvor einen weißen Vertreter dieser Rasse gesehen hatte. Und es sah aus, als sei mit ihm nicht gut Kirschen essen.
    Doch noch während er den Hund beobachtete, löste sich dieser vor seinen Augen langsam auf und war verschwunden. Dylan erschauerte. Seine Beine fühlten sich mit einem Mal bleischwer an; Cait schmiegte sich vor Angst bebend an ihn.
    »Das ist ein böses Omen.« Sie begann zu weinen. »Dylan, ich weiß, es wird etwas Furchtbares geschehen.« Sie barg den Kopf an seiner Brust und schluchzte in sein nasses Hemd.
    Obwohl er ebenso verstört war wie sie, versuchte er sie zu beruhigen. »Ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung. Gar nichts wird passieren.« Er zwang sie, ihn anzusehen, und strich ihr ein paar nasse Haarsträhnen aus der Stirn. »Und selbst wenn - dann stehen wir es eben zusammen durch.
    Wir werden mit allem fertig, wenn wir nur zusammen sind.«
    Sie schluckte ein paarmal, dann nickte sie.
    Er nahm ihre Hand. »Und jetzt komm. Lass uns hineingehen, ehe wir uns hier draußen den Tod holen. Das wäre dann allerdings furchtbar.«
    Sie folgte ihm zögernd. Am Torhaus angelangt, machten beide einen großen Bogen um die Stelle, wo der Hund gesessen hatte.
    Am nächsten Tag, dem Montag vor der Hochzeit, kam Artair nach dem Morgentraining zu Dylan und fragte ihn, ob er den Weg nach Killilan wisse. Dylan nickte. Im November hatten sie den Rückweg bei hellem Tageslicht zurückgelegt, und dann war er mit Malcolm und Robin noch einmal dort gewesen, um Caits Mutter abzuholen. Und im Lauf der letzten beiden Monate, seit der Schnee geschmolzen war, hatte er häufig Streifzüge in die nähere Umgebung unternommen, um sich mit dem Gelände vertraut zu machen. »Warum fragst du?«
    »Marc sollte nach Killilan gehen, um Deirdre Sutherland nach Ciorram zur Hochzeit zu begleiten, da Ailig Og nicht daran teilnehmen kann. Aber er hat Fieber bekommen und kann die Reise nicht antreten. Iain Mór lässt fragen, ob du diese Aufgabe übernehmen kannst.«
    Das Letzte, was Dylan wollte, war, Cait gerade jetzt allein zu lassen. »Ich? Er möchte, dass der Bräutigam selbst geht?«
    Der alte überhebliche Tonfall schlich sich wieder in Artairs Stimme, und er verzog höhnisch das Gesicht. »Zu stolz, deine Verwandte persönlich zu deiner Hochzeit abzuholen, was? Oder liegt es daran, dass ...« Er brach abrupt ab, zwinkerte ein paarmal und bemerkte dann: »Zumindest wäre es eine Geste guten Willens gegenüber deiner zukünftigen Schwiegermutter.«
    Dylan nagte an seiner Unterlippe und ließ den Blick über den Burghof schweifen, während er nachdachte. Obwohl ihm Artairs herablassende Art missfiel, musste er ihm in einem Punkt Recht geben. Vielleicht würde es Iain und Una wirklich versöhnlich stimmen, wenn er selbst Unas Schwester aus Killilan abholte und nach Ciorram brachte. Also nickte er zustimmend. »Gut, ich gehe.« Einen Tag für den Hin-, zwei für den Rückweg; Freitag würde er voraussichtlich wieder hier sein.
    Am nächsten Tag rüstete er sich in seiner Kammer zum Aufbruch. Während er seinen sgian dubh an seinem Arm festschnallte und sich das Wehrgehänge mit seinem Schwert über die Brust schlang, rief er nach Sinann.
    Die Fee erschien augenblicklich und ließ sich mit untergeschlagenen Beinen auf seinem Bett nieder.
    »Tink, ich brauche deine Hilfe. Du musst auf Cait Acht geben, während ich fort bin.«
    »Bin ich deine Magd, dass du mich hier herumkommandierst?«
    »Ich meine es ernst. Es ist wirklich wichtig. Ich gehe nach Killilan und hole dort Deirdre MacKenzie zur Hochzeit ab. Da ich weder Artair noch Coll über den Weg traue, möchte ich, dass du ein Auge auf Cait hast, bis ich zurück bin.«
    »Selbst

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