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Vogelstimmen - Bernemann, D: Vogelstimmen

Titel: Vogelstimmen - Bernemann, D: Vogelstimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Bernemann
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als ich meine Kippe im Aschenbecher ausdrückte. «Was’n los?», fragte mich Caro, die ebenfalls ein Grinsen aufgelegt hatte, und ohne Vorwarnung küsste ich ihr vor Lächeln erstrahlendes Gesicht.
    Sie reagierte, als ob sie das erwartet hatte, als ob auch sie das Geschenk meiner unausgelebten und triebhaften Sehnsucht schnellstmöglich auspacken wollte. Sie presste mir ihre vollen, nassen Lippen entgegen, als wolle sie mich fressen, züngelte an meiner Unterlippe, presste meine Lippen mit ihrer Zunge auseinander und verschaffte sich auf diese Weise Einlass in meine Mundhöhle, wo sie sogleich meine Zunge attackierte. Eine Welle aus nach der Erkenntnis der Nacht riechendem Speichel folgte ihrer Zunge und machte die Sache ein wenig angenehmer gleitend. Ich hatte eine Monstererektion, der Alkohol schien genau das Maß in mir erreicht zu haben, das zur Penisblutfüllung notwendig war. Caros Zunge tanzte in meiner Mundhöhle einen unglaublichen Tango der Extase, ich wusste nicht mehr, ob das schnell oder intensiv oder einfach nur beides war. Dann wurde sie sanfter, und ich spürte ihre kleine Hand unter meinem Hemd, wie sie sich auf meinem Bauch vergnügte und lange Streichfahrten von einer Hüfte zur anderen und zurück unternahm.
    Auch ich schickte meine Hände auf die Reise, und dann lag Caro auf mir und ich strich ihr über den Rücken und sie presste ihren Unterleib auf meinen, weil sie was spüren wollte. Der Druck war ein angenehmer, ich konnte ihre Muschi erahnen und meine Hände erkundeten ihren Oberkörper unter ihrem Shirt, und ihre Brüste waren wie für meine Handflächen gemacht und ich entfernte ihr T-Shirt über ihre Schultern, kurz darauf riss ich an ihrem BH, und die linke Brust quoll aus dem Wäschestück, grinste mich obszön an und forderte mich zum Lecken auf, und ich leckte, ja ich leckte, wie ich wohl noch nie eine Brust geleckt hatte. Caro saß immer noch auf mir, rieb weiterhin ihren Unterleib an meinem, und ich sah, dass sie auch auf dem Bauch und oberhalb ihrer Brüste tätowiert war. Sie war ein facettenreiches Puzzle und sie war so unendlich lebendig. Sie atmete heftig, ich hatte das Gefühl, ich atmete gar nicht mehr. Ach, wofür denn noch atmen in diesen Sekunden, fragte ich mich und ließ meinen Körper von der Kette und er reagierte wie ein präzise ausgebildeter Kampfhund of Love. Ich fühlte mich wie ein Pitbull, der sich durch einen Knochen beißt, diese Wanderung auf der dünnen Linie der Mischung aus Lust und Schmerz.
    Wir bewegten uns im Rhythmus der alles einnehmenden Leidenschaft. Das alles war eine triebgesteuerte Entdeckungsreise, und ich zog meine Schuhe und meine Hose aus. Sie tat es mir gleich. Caro versprühte eine unglaubliche Eleganz in ihren Entkleidungsbewegungen, und es wirkte wie Tanzen und Entkleiden gleichzeitig, obwohl es nur Entkleiden war. Aus dem Nebenzimmer kamen immer noch lustvolle Geräusche und der Soundtrack von koitaler Liebe wehte herüber. Caro saß nun, nur noch mit ihrem Slip bekleidet, auf mir, und ich sah sie an, sie schaute auch mich an, die Blicke trafen sich zwischen uns und wurden Rausch, wurden Feuer, wurden Geilheit. Caro stand dann schnell von mir auf, zog sich selbst in einer fast getanzten Drehbewegung ihren schwarzen Slip aus und drehte mir den Rücken zu. Über ihre ganze Rückseite hatte sie das Gesicht von Klaus Kinski tätowiert. Krasser Anblick, krasser Blick. Der ist ja auch schon tot, dachte ich, aber die Intensität, mit der er sein Leben scheinbar angefüllt hatte, war eine weitere Triebfeder, jetzt diesen Moment zu zelebrieren. «Kondom», flüsterte sie heiser, und ich stand auf und wusste auch nicht recht, was ich tun sollte, spürte nur den naturgewollten Wunsch, mich mit ihr zu vereinigen. Mein ganzer Kopf war nur ein neonbeleuchtetes Schild, auf dem in Großbuchstaben «FICKEN JETZT!» stand. «Ich hab welche drüben», sagte ich und stand hinter ihr, streichelte Kinski über die Wange, und der starrte mich so bedrohlich an, dass ich fast Angst bekam, aber in diesem Moment waren alle Gefühle, die nicht Geilheit waren, eh in der Unterzahl, und so konnte der böse Blick mir nicht die Stimmung rauben. Caro lächelte, verströmte gleichzeitig Geilheit und Ungeduld in ihrem Zuckermädchenblick und nickte mir zu, und wir nahmen unsere Klamotten auf den Arm, küssten uns wild und nass und unkontrolliert und liefen hintereinander durch den Flur und verließen Kais Wohnung.
    Wir standen dann nackt im Flur, und ich musste

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