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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Schloss, außer Carlos, umbringen wollen! Glauben Sie mir denn nicht, Dom Vincente?«
    »Ist das wahr, Carlos?«, fragte Dom Vincente ungläubig.
    Carlos lachte spöttisch: »Der Narr spricht die Wahrheit, aber das wird dir nichts nützen. Ha!«
    Er brüllte, als er sich auf Dom Vincente stürzte. Stahl glänzte im Mondlicht auf, und das Schwert des Spaniers hatte Carlos bereits durchbohrt, bevor dieser zuschlagen konnte.
    Um uns erhoben sich dunkle Schatten. Plötzlich standen wir Rücken an Rücken, Schwert an Dolch, drei Männer gegen hundert. Speere blitzten auf, und aus wilden Kehlen ertönte ein teuflischer Schrei. Ich spießte drei Eingeborene mit je einem Hieb auf, wurde dann vom wuchtigen Schlag einer Keule auf die Knie gezwungen, und nur einen Augenblick später fiel Dom Vincente auf mich – ein Speer steckte in seinem Arm, ein weiterer hatte sein Bein durchbohrt.
    Don Florenzo stand über uns und sein Schwert sauste flink durch die Luft, als sei es lebendig. Dann fegte ein plötzlicher Angriff der Wachposten unsere Gegner vom Flussufer und die Männer halfen uns, zurück ins Schloss zu kommen.
    Die schwarzen Horden rasten hinter uns her. Ihre Speere glänzten wie eine riesige Welle aus Stahl, und ein wild donnerndes Gebrüll stieg zum Himmel hinauf. Wieder und wieder rauschten sie den Hügel hinauf, und anfangs hielt sie der Wassergraben jedes Mal auf, aber schließlich überwanden sie die Palisade. Die Salven aus über hundert Büchsen warfen sie jedoch immer wieder zurück.
    Sie hatten inzwischen die Lagerhäuser geplündert und in Brand gesteckt, und das Licht des Feuers wetteiferte mit dem Licht des Mondes. Am gegenüberliegenden Flussufer stand ein größeres Lagerhaus, um das sich ebenfalls schon Horden von Eingeborenen versammelt hatten, um es zu plündern und zu zerstören.
    »Ich wünschte, sie würden es auch in Brand stecken«, sagte Dom Vincente, »denn außer mehreren Tausend Pfund Schießpulver lagert darin nichts. Ich wollte das unberechenbare Zeug nicht auf dieser Seite des Flusses lagern. Sämtliche Stämme aus der Fluss- und Küstengegend haben sich versammelt, um uns abzuschlachten, und all meine Schiffe sind auf See. Wir können noch eine Weile aushalten, aber früher oder später werden sie doch alle über die Palisade stürmen und uns töten.«
    Ich eilte zum Verlies, in dem de Montour saß. Ich rief seinen Namen und er bat mich, einzutreten. Seine Stimme verriet mir, dass der Dämon ihn für den Moment verlassen hatte.
    »Die Schwarzen haben einen Aufstand angezettelt.«
    »Das hatte ich längst befürchtet. Wie steht die Schlacht?«
    Ich klärte ihn über den Verrat und das Kampfgeschehen auf und schloss mit dem Lagerhaus voller Schießpulver am anderen Ufer.
    Er sprang auf: »Bei meiner verteufelten Seele! Ich werde der Hölle noch einmal ein Schnippchen schlagen! Schnell, befreien Sie mich aus dem Schloss! Ich will versuchen, durch den Fluss zu schwimmen und das Pulver zu entzünden!«
    »Das ist Wahnsinn! Zwischen der Palisade und dem Fluss lauern Tausende Schwarze, auf der anderen Seite dreimal so viele! Und im Fluss wimmelt es von Krokodilen!«
    »Ich will es dennoch versuchen!« Er strahlte förmlich vor Aufregung. »Wenn ich Erfolg habe, wird sich die Anzahl der Belagerer um mindestens tausend verringern. Sollte ich sterben, ist meine Seele frei und erlangt vielleicht etwas Vergebung, weil ich mein Leben gegeben habe, um für meine Verbrechen Abbitte zu leisten. Schnell«, rief er, »der Dämon kehrt zurück! Ich kann ihn bereits fühlen. Beeilen Sie sich!«
    Wir rannten zum Schlosstor, und de Montour keuchte schwer, wie ein Mann, der einen schrecklichen Kampf austrägt.
    Am Tor fiel er kopfüber auf den Boden, rappelte sich wieder auf und lief hindurch. Die Eingeborenen empfingen ihn mit gellenden Schreien.
    Die Wachposten beschimpften ihn und mich mit wütenden Flüchen. Von der Palisade aus konnte ich beobachten, wie er sich unsicher umblickte. Eine Gruppe Eingeborener rannte mit erhobenen Speeren unbeirrt auf ihn zu.
    Dann erfüllte das unheimliche Wolfsgeheul den Nachthimmel, und de Montour stürzte sich auf seine Angreifer. Fassungslos hielten die Eingeborenen für einen Moment inne, und ehe sich auch nur ein Mann wieder bewegte, war er mitten unter ihnen. Dann ertönten wilde Schreie, nicht des Zorns, sondern der Angst.
    Ungläubig stellten die Wachen das Feuer ein.
    De Montour preschte direkt auf die Gruppe der Schwarzen zu. Sie stoben auseinander und flohen – doch

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