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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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gekommen sind, weil ich mein Leben geben wollte, um andere zu retten.
    Ich sprang in den Fluss, begann zu schwimmen und sah mich sofort von Krokodilen umgeben. Wieder unter dem Einfluss des Teufels kämpfte ich mitten im Fluss gegen sie. Und plötzlich verließ das Wesen mich.
    Ich kletterte aus dem Fluss und setzte das Lagerhaus in Brand. Die Explosion schleuderte mich über hundert Meter weit durch die Luft, und anschließend irrte ich tagelang stumpfsinnig durch den Dschungel.
    Dann wurde es Vollmond, einmal, ein zweites Mal, aber das Böse kehrte nicht wieder zurück. Ich bin frei, frei!«
    Seine Worte waren voller verwunderter Freude, nein, Begeisterung: »Meine Seele ist frei. So unglaublich es auch klingen mag, der Dämon liegt tot auf dem Flussbett oder hat von einem der wilden Reptilien Besitz ergriffen, die so zahlreich den Niger bevölkern.«

Das Feuer von Asshurbanipal
    Yar Ali nahm sein Ziel konzentriert mit dem blauen Lauf seiner Lee-Enfield ins Visier, rief inständig Allah an und jagte eine Kugel durch das Hirn eines der heranfliegenden Reiter.
    »Allahu akbar!«
    Der große Afghane stieß einen Freudenschrei aus und schwang seine Waffe über dem Kopf hin und her. »Gott ist groß! Bei Allah, sahib, ich habe schon wieder einen dieser Hunde in die Hölle geschickt!«
    Sein Begleiter blickte vorsichtig über den Rand der Sandgrube, die sie mit bloßen Händen ausgehoben hatten. Er war Amerikaner, ein schlanker, drahtiger Mann. Sein Name war Steve Clarney.
    »Gut gemacht, Junge«, sagte er nun. »Bleiben noch vier. Sieh nur – sie ziehen sich zurück.«
    Die weiß gewandeten Reiter ritten tatsächlich davon, versammelten sich aber außer Schussweite wieder, vermutlich, um sich zu beraten. Sie waren zu siebt gewesen, als sie zum ersten Mal auf die beiden Kameraden zugestürmt waren, doch deren Gewehrfeuer aus der Sandgrube war tödlich gewesen.
    »Sieh doch, sahib – sie geben den Kampf auf!«
    Yar Ali richtete sich stolz auf, und seine Schmährufe begleiteten die davoneilenden Reiter. Plötzlich drehte sich einer der Männer um und feuerte eine Kugel ab, die den Sand gut zehn Meter vor der Grube aufspritzen ließ.
    »Sie schießen wie Hundesöhne«, kommentierte Yar Ali selbstgefällig. »Bei Allah, hast du gesehen, wie dieser Schurke aus dem Sattel gestürzt ist, als meine Kugel ihn traf? Steh auf, sahib, wir verfolgen sie und machen ihnen ein Ende!«
    Da er wusste, dass solch übertriebene Reaktionen zur Kultur der Afghanen gehörten, schenkte Steve diesem durchgedrehten Vorschlag keinerlei Beachtung, sondern erhob sich nur, klopfte den Staub aus seiner Hose und blickte den Reitern nach, die bald nur noch weiße Punkte in der Wüstenlandschaft waren. Dann sagte er nachdenklich: »Diese Männer reiten, als hätten sie ein bestimmtes Ziel vor Augen, und ganz und gar nicht, als wollten sie nur ein paar Demütigungen entgehen.«
    »Ja«, stimmte Yar Ali sofort zu. Scheinbar sah er in dieser Zustimmung keinen Widerspruch zu seinem soeben geäußerten blutrünstigen Vorschlag. »Sie holen noch mehr von ihrer Sorte – diese Falken geben ihre Beute nicht so schnell auf. Wir sollten diesen Ort schnell verlassen, Steve sahib. Sie werden zurückkommen – vielleicht in ein paar Stunden, vielleicht in ein paar Tagen, je nachdem, wie weit die Oase ihres Stammes entfernt ist. Aber sie werden zurückkommen. Wir haben Gewehre und unser Leben – und sie wollen beides. Und sieh hier!«
    Der Afghane tauschte die leere Hülse in seinem Gewehr gegen eine neue Patrone aus.
    »Meine letzte Kugel, sahib! «
    Steve nickte. »Ich habe noch drei.«
    Die Angreifer, die ihre Kugeln aus dem Sattel geworfen hatten, waren von ihren eigenen Kameraden ausgeplündert worden. Es hatte keinen Sinn, die Leichen im Sand nach Munition zu durchsuchen. Steve nahm seine Feldflasche und schüttelte sie. Fast kein Wasser mehr. Er wusste, dass Yar Ali noch etwas mehr hatte als er, denn der große Afridi, der in einem kargen Land wie diesem aufgewachsen war, benötigte weniger Wasser als der Amerikaner, obwohl Letzterer, zumindest verglichen mit anderen weißen Männern, die Härte und Zähigkeit eines Wolfes besaß. Als Steve den Deckel der Feldflasche abschraubte und ein paar sparsame Schlucke nahm, ließ er vor seinem inneren Auge die Ereignisse Revue passieren, die sie hierhergeführt hatten.
    Sie waren Wanderer, Glücksritter, die das Schicksal zusammengeführt hatte, verbunden durch gegenseitige Bewunderung: Er und Yar Ali waren von

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