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Volkssagen, Maerchen Und Legenden

Titel: Volkssagen, Maerchen Und Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Gustav Buesching
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daselbst, am 24. August daselbst gefunden worden. Denn als auf gedachte Zeit ein Priegnitz'scher Edelmann, mit Namen Heinrich von Bülow, das Dorf Wilsnack, wie auch sonst andere zehn, feindlicher Weise ganz abgebrannt und zerstöret und der Pfarrherr zu Wilsnack, Herr Johannes, sammt den Bauern, nicht allein die Glockenspeise und andere Sachen fleißig zusammen gesucht nach dem Brande, sondern auch die drei Hostien, so er, um der Kranken willen, in einer Büchse sonderlich verwahret, gleich als mit Blut besprengt gefunden, sollen sich viel Wunderwerke bei gedachten drei blutigen Hostien begeben haben, daß auch die Kranken aus Schweden, Norwegen, Ungern, Frankreich, Engeland, Schottland, Dännemark u.s.w. dahin gekommen, um Gesundheit zu erlangen.
     
52. Der bestrafte Mönchs Geitz.
     
    Im Jahre 1151 stiftete Ratibor der erste das Kloster Grobe oder Grabow, Prämonstratenser Ordens, im Lande Usedom, welches endlich nach Pudgla verlegt ward, und begnadigte es mit dem Zehnten aus dem Lande zu Großwyn. Das Kloster Grobe, am Wasser gelegen, hatte auch die Fischerei und da ereignete sich die bewunderungswürdige Erscheinung, daß jährlich zween gewaltige Störe sich an der Küste zeigten, von denen es den Geistlichen erlaubt war, einen zu fangen, der ihnen ein reichliches Geld einbrachte. Den zweiten aber mußten sie wieder von hinnen gehen lassen, der brachte ihnen dann in dem nächsten Jahre wieder einen gleich großen Gefährten, von denen der eine sich wieder zum Fange darboth.
    Dies dauerte viele Jahre; die mit wenigem zufriedenen Mönche harrten ruhig auf das nächste Jahr, wo ihnen wieder ein gleicher Fang beschert war. Aber endlich betrog sie der Geiz, indem sie es einträglicher fanden, beide auf einmal zu fangen, vermeinend, es würde sich doch wohl im nächsten Jahre wieder ein solcher Geselle zeigen und sich zum Fangen darbieten. Aber sie täuschten sich; kein Stör erschien wieder und die ganze Fischerei war verloren.
     
53. Der durch einen Poltergeist getödtete Knabe.
     
    Im Schlosse Loys war lange ein Poltergeist, der friedlich umherging und den man dadurch in gutem Muthe zu erhalten suchte, daß man ihm einen Topf mit Milch des Abends hinsetzte, den er nächtlich verzehrte. Ein näschiger Küchenbube aber beneidete dem Geist diese angenehme Speise und trank sie eines Abends aus, das leere Gefäß dem Kobold lassend. Als dieser sein Milchnäpfchen leer fand, erzürnete er heftig, ergriff den frechen Thäter, zerriß ihn, hackte ihn in kleine Stücke und steckte ihn in einen irdenen Topf. Lange Zeit ward noch der Topf gezeigt, in den der Kobold die Glieder des Ermordeten gesteckt hatte.
     
54. Die wunderthätige Hostie zu Doberan.
     
    Zu Doberan, im Kloster, ging im Jahre 1179 ein Bauer zum heiligen Abendmahl und hatte kaum die Hostie empfangen, als er sie auch, unvermerkt, aus seinem Munde nahm, des Willens, sie unversehrt in seine Hütte zu nehmen, indem er meinte, seine Heerde sollte durch solch Heiligthum, dem jedermann so große Ehre anthat, merklich vermehret werden. Aber der heilige Schein, der von der Hostie ausging und nächtlich in vielen Lichtern um sein Haus schwebte, verrieth ihn und die Geistlichkeit begab sich bald in feierlichem Zuge zu ihm, holete das Sakrament, mit vielen Zeremonien, in das Kloster und große Wunder sind früh und spat durch dieselbe bewirkt worden.
     
55. Wundervolle Entdeckung eines Mordbrenners.
     
    Um das Jahr 1349 ist in Mecklenburg geschehen ein wunderbar Ding. Zu Witterberg, in dem genannten Lande, ward ein Mann beschuldigt, daß er sollte etliche Häuser angesteckt haben. Er verneinte solches und vermaß sich auf seine Unschuld, daß er ein glühend Eisen tragen wollte. Es ward ihm in die Hand gethan, er trug es, ohne einen Laut des Schmerzes von sich zu geben, und bewies so seine Unschuld. Da er gegen den Kirchhof kam, warf er es aus der Hand und es verschwand, daß niemand wußte, wo es hinkam. Ein Jahr darnach, da einer brakete und rakete in dem Sande, fand er das Eisen und verbrannte die Hand daran. Die dabei waren, verwunderten sich deß und sagten's dem Vogt. Der ward eingedenk der vorigen Geschichte und ließ den Kerl fahen. Der bekannte, daß er die Häuser angesteckt und ward auf's Rad gesetzt.
     

 
V. Heinrich der Löwe, Herzog von Braunschweig.
     
56. Historie und Geschichte von Herzog Heinrich dem Löwen.
    Man sagt von starken Helden,
    Sie sein zu preisen hoch;
    Darum so muß ich melden
    Von einem Herren auch,
    Er ist von edlem

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