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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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aufgebaut.« Aha, Thomas, unser Agentur-Techniker und Mädchen für alles.
»Höchste Anweisung vom Chef«, fügt sie noch vielsagend hinzu.
    »Wow!« Ich schalte das Luxusteil ein. Nicht, dass ich als Texterin so ein dickes Ding haben müsste, aber es freut mich gerade ziemlich, dass ich offensichtlich einen neuen Status bei »Behrmann Communications« erreicht habe.
    »Der Chef war in den letzten zehn Minuten auch schon dreimal hier, um nachzusehen, ob du endlich da bist.« Sie lacht. »Hat ziemlich nervös gewirkt, war sich wohl doch nicht ganz sicher, ob du nach seinem hysterischen Anfall am Freitag auch wirklich kommst.«
    »Ich hab kurz drüber nachgedacht, ihn gegen die Wand fahren zu lassen«, gebe ich zu. »Aber du weißt ja: das liebe Geld.« Barbara seufzt.
    »Wem sagst du das? Jens und ich sind momentan total pleite, von der Hochzeit und den Flitterwochen haben sich unsere Barbestände noch immer nicht erholt, und wir haben jeden Monat Angst, dass die Bank unsere Konten einfriert.«
    »Ah!« Roland Behrmann erscheint in der Tür. »Da sind Sie ja endlich!« Seine überschwängliche Begrüßung kommt der einer Blaskapelle und einem Rudel Pressefotografen immerhin schon ziemlich nahe.
    »Guten Morgen«, begrüße ich ihn. »Melde mich gehorsamst zurück zum Dienst!« Ich salutiere.
    »Und?«, will er wissen. »Haben Sie Ihren neuen Computer schon entdeckt?«
    »Der ist ja nur schwer zu übersehen. Tolles Teil!«
    »Bestens. Dann hoffe ich, dass Sie dort in Zukunft noch mehr so geniale Einfälle wie für Müllermanns haben werden. Übrigens: Der Geschäftsführer und seine Assistentin haben sich für elf Uhr angekündigt, um Sie persönlich kennenzulernen.« Er mustert mich mit einem schnellen und unverhohlen
kritischen Blick. Offenbar halte ich in meinem knielangen Jeansrock mit dunkler Bluse und Stiefeln seinem Urteil stand, denn er nickt zufrieden. Wer weiß, vielleicht hätte er mich sonst noch auf die Schnelle neu eingekleidet?
    »Ich werde mein Bestes geben, Herr Behrmann. Bis die Müllmänner«, der Chef wirft mir einen strengen Blick zu, »äh, die Müllermänner«, korrigiere ich mich, jetzt bloß nicht zu übermütig werden, »kommen, habe ich ja noch gut eine Stunde Zeit, da will ich meine kreativen Kräfte gleich mal auf die Apfelpatenschaften richten.«
    »Apfelpatenschaften!«, ruft er aus. »Frau Weiland, mit diesem Etat müssen Sie sich doch nicht mehr beschäftigen!«
    »Muss ich nicht?« Er schüttelt den Kopf.
    »Aber nein, das wäre doch Perlen vor die Säue, wie ich immer so schön sage. Die Apfelhöfe werden ab sofort von Frau Wischnewski betreut.« Aha. Wuschi-Uschi. Die Arme! Kein neues Büro, dafür aber ein paar Obstbäume an der Hacke. »Sie kümmern sich zusammen mit Frau Kerstens in Zukunft um die wichtigeren Etats.« Er zwinkert mir zu. »Bei Müllermanns haben Sie ja bereits bewiesen, dass Sie dafür ein Händchen haben. Also, ich komme um elf mit den Herrschaften zu Ihnen.« Sagt’s – und verschwindet wieder.
    »Der soll mal aufpassen«, stellt Barbara fest, »dass er nicht auf seiner eigenen Schleimspur ausrutscht. Sie haben ja bereits bewiesen, dass Sie dafür ein Händchen haben «, äfft sie Roland Behrmann nach. Ich lehne mich zufrieden auf meinem – ebenfalls neuen, wie ich nun erfreut feststelle – Bürostuhl zurück.
    »Ich find meine veränderten Arbeitsbedingungen eigentlich gerade ganz wunderbar.«
    »Ach, komm, du weißt doch selbst, dass das pures Glück war. Und jetzt tut der Chef so, als hättest du das Ei des Kolumbus entdeckt.«

    »Bist ja nur neidisch, dass du nicht mehr sein alleiniger Liebling bist.« Einen Moment lang betrachtet sie mich nachdenklich, dann nickt sie und zwinkert mir zu.
    »Damit liegst du allerdings goldrichtig.«

9. Kapitel

From Zero to Hero?
    Ein paar Minuten vor elf klingelt mein Handy, das Display zeigt einen Anruf von Lars an.
    »Moin!«, melde ich mich fröhlich.
    »Na, wie geht’s? Wie war dein restliches Wochenende als Neu-Arbeitslose? Warst du schon beim Amt?«
    »Prima war’s noch. Und nein, beim Amt war ich nicht.« Ich erzähle ihm, welch sensationellen Dinge sich in der Zwischenzeit ereignet haben.
    »Das klingt doch super«, meint Lars, als ich mit meinem Bericht fertig bin. »Das sollten wir unbedingt feiern! Was machst du denn heute Abend?«
    »Ich denke, wir haben nur einmal pro Woche ein Date«, gebe ich mich kokett, was mir prompt einen verwunderten Blick von Barbara beschert.
    »In diesem Fall sollten wir

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