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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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Hollywoodfilmen, aber dass das dann tatsächlich im wahren Leben passiert, nicht zu fassen! Aber das Beste kommt noch: Nach ein paar Monaten stand die Stripperin dann bei dem Ex meiner Cousine auf der Matte und
war schwanger. Klar, das war ja fast zu erwarten, wie kann ein Mann auch nur so dumm sein, und dann auch noch ohne Kondom? Wer weiß, vielleicht ist das Kind auch gar nicht von ihm gewesen, kann man bei solchen Frauen ja nicht wissen! Er hat sich dann mit fünftausend Euro freigekauft, und sie ist mit dem Geld abgezogen. Ach was, wenn ihr mich fragt, war sie bestimmt auch gar nicht schwanger, hatte wahrscheinlich nur ein Kissen unterm Pulli oder so, diese Ost-Luder kennt man ja. Wenn mir so etwas wie meiner Cousine passieren würde, also, ich wäre …«
    »Uschi?«, gehe ich dazwischen.
    »Äh, ja?«
    »Halt einfach die Klappe, okay?«

Lost in Space?
    Nachdem ich in den vergangenen Wochen so viel und lange gearbeitet habe, beschließe ich, heute schon um sechzehn Uhr Schluss zu machen. Ich verabschiede mich flüsternd von Barbara, die gerade Interview Nummer zweiundachtzig gibt, verlasse die Agentur und tuckere in meinem Auto nach Hause. Endlich Wochenende!
    In zwei Stunden bin ich mit Philip zum Laufen verabredet, von dem ich seit unserem Telefonat gestern allerdings nichts mehr gehört habe. Weder im Verlag noch zu Hause oder auf seinem Handy hat er abgenommen. Aber bei ihm muss ich mir keine Gedanken machen, er wird mit Sicherheit um Punkt achtzehn Uhr bei mir aufkreuzen. Bis dahin kann ich dann noch schnell in den Supermarkt und einkaufen, denn ich habe mir überlegt, dass ich ihn heute nach unserem Sport bekochen werde. So richtig lecker, nix mit Chicken Wings.
Die mag er zwar auch ganz gern, aber so ein riesiger Fan davon wie ich ist er nun auch wieder nicht. Also besorge ich im Laden bei mir um die Ecke alles, was ich für Kalbsschnitzel in Weißweinsauce mit Rosmarinkartoffeln und Spinat brauche, schleppe die Einkäufe nach Hause, bereite schon einmal die Kartoffeln vor und schmeiße mich um kurz vor sechs in meinen Sportdress.
    Um fünf nach sechs von Philip immer noch weit und breit keine Spur. Weitere fünf Minuten später rufe ich sämtliche seiner Apparate an, doch überall laufen nur die Anrufbeantworter. Komisch. Das passt nun überhaupt nicht zu ihm, es wird doch nichts passiert sein?
    Eine halbe Stunde später bin ich sicher: Es IST etwas passiert, anders kann ich es mir nicht erklären. Nicht nur, dass Philip der zuverlässigste Mensch unter der Sonne ist, ich weiß ja auch, wie gern er sich mit mir trifft. Erst Mittwochabend hat er es mir noch einmal gesagt. Unruhig wandere ich durch meine Wohnung, das Telefon umklammert, in der Hoffnung, dass Philip jeden Moment zurückruft. Doch nichts geschieht. Was mache ich denn jetzt bloß? Ratlos setze ich mich aufs Sofa und denke nach. Barbara anrufen? Aber was soll das bringen? Die wird ja auch nichts wissen. Irgendjemanden im Verlag? Ich greife zum Hörer und versuche es in der Zentrale. Auch dort erklingt nur ein Band. Ich lege auf und knabbere nervös an meinen Fingernägeln herum. Philip, Philip, wo steckst du nur? Ist er gestern wirklich noch nach Köln gefahren? Oh, mein Gott, hatte er dabei etwa einen Unfall? Nein, das darf nicht sein, nicht mein Philip, nicht … Beruhige dich, sage ich mir selbst, noch bist du ja seine Ehefrau, da hätte die Polizei dich doch benachrichtigt. Oder? Oder nicht???
    Ein letztes Mal rufe ich bei Philip im Verlag, zu Hause und
auf seinem Handy an. Mit pochendem Herzen höre ich es jedes Mal in der Leitung klingeln, so lange, bis der Anrufbeantworter anspringt. Ich spüre Hysterie und Tränen in mir aufsteigen, was bin ich auch nur für eine doofe Kuh? Es war ihm gestern doch anzuhören, dass er in einem aufgebrachten Zustand war, ich hätte … hätte …
    Okay. Es nützt nichts. Ich schnappe mir mein Filofax, schlage das Adressbuch auf – und wähle die Nummer von Philips Eltern. Seit unserer Trennung habe ich nur noch ein einziges Mal mit seiner Mutter gesprochen. Und das war, als sie mich anrief, um mich zu fragen, wie ich es ihrem Sohn antun kann, sein Herz zu brechen. Kein schönes Gespräch, so viel steht fest.
    »Weiland?« Immerhin, nicht seine Mutter, sondern sein Vater hebt ab.
    »Äh, ja, hallo Friedrich«, stottere ich, »hier spricht Pia.« »Pia?« Er klingt nicht unfreundlich. Aber auch nicht gerade herzlich. »Warum rufst du an?« Hm. Doch unfreundlich.
    »Ja, tut mir leid, wenn ich dich

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