Voll auf Zucker
recht, was ich essen sollte. Und Geld hatte ich ja auch nicht viel. Also kaufte ich mir Joghurts, billige Fertiggerichte, Tütensuppen etc. Manchmal aß ich einen Döner, weil der ja relativ viel Gemüse enthält. Obst war mir meistens zu teuer.
Eines Tages lud mich eine Freundin zum Kochen ein. Ich war sehr gespannt. Und sehr enttäuscht, als ich die Dose Ravioli neben dem Herd stehen sah. »Na toll«, dachte ich, »das kann ich auch!« Aber ich sollte mich täuschen. Sie nahm eine Zucchini, zwei Möhren und eine Zwiebel, schnitt das Gemüse klein und briet es in etwas Öl in einer Pfanne an. Nach einigen Minuten gab sie Tomatenmark hinzu und die Ravioli samt Sauce. Dann würzte sie die Mischung mit Oregano, Rosmarin, etwas Salz und Pfeffer und goss alles in eine Auflaufform. Sie gab geriebenen Käse drüber und schob den Auflauf für 20 Minuten in den Ofen. In der Wartezeit deckten wir den Tisch und bereiteten einen frischen Salat zu. Hat alles superlecker geschmeckt! Meine Freundin verriet mir noch mehr solcher »Aufwert-Rezepte«, die ich alle bald nachkochte.
Probieren Sie es aus, versuchen Sie, in der ersten Woche mindestens drei (oder mehr? Wie viele trauen Sie sich zu?) Mahlzeiten aufzuwerten. Steigern Sie sich von Woche zu Woche und schreiben Sie Ihre Erfolge auf. Praktizieren Sie nebenbei die Ekel-Übungen – aber bitte anfangs logischerweise nicht für die aufgewerteten Produkte! Und wenn Sie eines Tages das Gefühl haben, dass Sie immer weniger Fertigprodukte und/oder Fastfood wollen (und auch nicht mehr mögen): Trauen Sie sich und wagen Sie sich ans richtige Kochen! Bringen Sie (noch mehr) gesunde Abwechslung auf Ihren Teller. Denn (das gilt natürlich für alle Koch-Typen):
Je größer Ihr Repertoire an Alternativen ist, umso geringer ist die Gefahr, dass Sie die alten Essgewohnheiten beibehalten (möchten) bzw. Sie wieder ins alte Fahrwasser rutschen!
Haben Sie Lust, einen Kochkurs zu besuchen? Eine tolle Möglichkeit, um an neue Rezepte zu kommen und/oder die eigenen Fertigkeiten zu verbessern. Und nette Leute kennenzulernen. Wenn Sie einen interessanten Kurs suchen, fallen Sie aber bitte nicht auf die Kochkurs-Offerten der »Tütensuppen-Hersteller« herein! Sie wollen doch vom bisherigen (zu süßen/salzigen/fettigen) Einerlei wegkommen und den ewigen Einheitsgeschmack und all die schädlichen Beimengungen aus Ihrem Leben verbannen? Da ist die Lebensmittelindustrie ganz sicher nicht der richtige Ansprechpartner, glauben Sie nicht auch? Suchen Sie sich lieber einen neutralen Kochkurs-Anbieter, der Ihnen ganz sicher keine Gewürzmischungen aus dem Chemielabor empfiehlt!
Wenn Sie Kochkurse nicht mögen, verabreden Sie sich doch mit Freunden/dem Partner/den Kindern zum gemeinsamen Kochen. Und wenn es Ihnen (und natürlich auch den anderen) Spaß gemacht hat, lassen Sie es zur regelmäßigen Veranstaltung werden (»Freitags kochen wir jetzt immer gemeinsam!«).
Es gibt viele Möglichkeiten, das Kochen/Zubereiten von Mahlzeiten zu einer angenehmen Angewohnheit werden zu lassen – schreiben Sie auf, wie Ihr Weg aussehen könnte. Lesen Sie Ihre Ziele nach und stellen Sie sich zusätzlich ganz konkret vor: Sie kochen immer öfter (und ganz selbstverständlich) gesund; Ihre Lieblingslebensmittel-Liste ist fest in Ihrem Kopf verankert und sofort präsent, wenn sich Hunger oder Appetit melden. Die Verlockungen der schlimmsten Dealer (Supermarkt, Imbiss etc.) lassen Sie immer öfter kalt. Eine schöne Vorstellung? Dann legen Sie los!
Gute Rezepte haben …
einen hohen Gemüseanteil,
einen geringen Fleischanteil (oder sind auch gern mal vegetarisch) und
eine gute Eiweiß/Kohlenhydrat/Fett-Kombination (zum Beispiel Spinat/Ei/Kartoffeln).
Bewegung hilft und unterstützt!
So, was fehlt uns jetzt noch (zumindest laut der Lieblingslebensmittel-Liste ) zur »Lebensveränderung« und um unsere Zuckersucht zu besiegen? Ach ja: Bewegung und Entspannung!
Denken Sie jetzt: »Ist schon gut, ich weiß Bescheid. Ich muss mehr Sport machen und diesen Yoga-Kurs habe ich ja schon ganz lange vor. Kann ich das Kapitel nicht einfach überspringen?«
Natürlich könnten Sie das tun. Setzen Sie Ihre guten Vorsätze einfach (und am besten noch heute) in die Tat um, dann brauchen Sie dieses Kapitel nicht zu lesen. Wenn Ihnen die Realisierung aber nicht wirklich gelingen will, obwohl Sie ganz genau wissen, wie wichtig beide Aspekte für Ihre Gesundheit sind: Nun, dann sollten Sie vielleicht doch weiterlesen.
Kümmern wir
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