Voll auf Zucker
»Anspannung« ist auch die »Entspannung«. Allerdings geht es dabei weniger um »relaxte Muskeln«, sondern vielmehr um die geistige Entspannung, die innere Stille, die wir uns viel zu selten gönnen. Gehören Sie auch zu den Menschen, die von Aufgabe zu Aufgabe hetzen und sich nie genug Pausen gönnen? Die den Kopf immer voll mit irgendwelchen Gedanken haben? Und einem ganz persönlichen »inneren Antreiber«, der dafür sorgt, dass sich das Gedankenkarussell immer schön weiterdreht? Denken, denken, denken. Die meisten Menschen sind so an den ständigen »inneren Lärm« gewöhnt, dass sie sich gar nicht vorstellen können, wie es anders wäre: keine Gedanken, nichts zum Nachgrübeln? Kein Problem, das hin- und hergewälzt werden will? S T I L L E im Kopf? Unvorstellbar!
Dem Zuckerteufel gefällt’s. Er freut sich über jeden Stressmoment in Ihrem Leben, über jede Phase der mentalen Belastung. Er macht gemeinsame Sache mit Ihrem »inneren Antreiber« (oder er ist es sogar selbst!). Der Zuckerteufel liebt es, wenn Sie unentspannt und »unbewusst« sind (also keinen guten Kontakt zu Ihrem Inneren haben). Denn dann hat er es richtig leicht, Sie zu verführen. Und Sie dazu zu bringen, Ihre Vorhaben und Vorsätze (immer wieder) aus dem Auge zu verlieren. Wenn Sie Ihre Zuckergier also ernsthaft (und langfristig) aus Ihrem Leben verbannen wollen, ist es extrem wichtig, dass Sie sich (mehr) Phasen der Entspannung und der inneren Stille gönnen. Dass Sie »bewusster« werden und dabei den inneren Dauer-(Quer-)Denker immer mal wieder ausschalten.
Nun wird es wieder Zeit für eine kleine Analyse. Haben Sie Ihr Notizbuch zur Hand? Dann fragen Sie sich bitte:
Wie (und gegebenenfalls wie regelmäßig) sorge ich für mentale Entspannung?
Wie steht es um Ihre persönlichen Zeiten der Stille? Haben Sie eventuell bereits Entspannungstechniken ausprobiert? Yoga, Progressive Muskelentspannung, Qi Gong, Die Fünf Tibeter o. Ä.? Bitte schreiben Sie alle Varianten auf, die Sie je probiert haben. Und natürlich auch Ihre Erfahrungen damit.
Wenn Ihnen das Thema grundsätzlich vertraut ist und Sie positive Erfahrungen gemacht haben, fällt es Ihnen vermutlich nicht sehr schwer, »einzusehen«, dass stille (und denkfreie) Momente im Alltag durchaus wichtig sind.
Gehören Sie zu den Menschen, die noch keine (bzw. keine guten) entsprechenden Erfahrungen gemacht haben? Oder sind Sie der Meinung, dass Entspannungstechniken eher in die »Esoterik-Müsli-Ecke« gehören? Nun, dann versuchen Sie, es sportlich zu nehmen; sehen Sie Entspannung als ein Puzzleteil Ihres Zuckersucht-Bekämpfungsplans und probieren Sie es einfach mal aus!
Sie brauchen nicht viel, um sich schnell und effektiv zu entspannen:
Nur ein paar ungestörte (!) Minuten;
einen Rückzugsort und die Möglichkeit, sich hinzulegen (zumindest für die ersten Entspannungsversuche);
entspannende Hintergrundmusik.
Das Allerwichtigste ist aber tatsächlich, dass Sie sich Zeit nehmen. (Alle »Entspannungsprofis« wissen, dass man – mit etwas Übung – an jedem Ort und unter allen Bedingungen innere Stille finden kann. Also auch zum Beispiel sitzend in der U-Bahn!)
Beginnen Sie mit der » Atem-Entspannung « (oder nutzen Sie eine andere Übung, mit der Sie gute Erfahrungen gemacht haben). So erreichen Sie schnell eine angenehme Entspannungsebene – Ihr Denken verlangsamt sich und es wird immer stiller in Ihnen. Nehmen Sie alle Gedanken, die Ihre Aufmerksamkeit erzwingen wollen, zur Kenntnis und lassen Sie sie einfach weiterziehen. Beobachten Sie sie, als wären sie Wolken am Himmel. Sehen sie, wie sie sich immer weiter von Ihnen entfernen. Konzentrieren Sie sich auf die Stille und das »Nichts«, das sich immer mehr in Ihnen ausbreitet. Sie fühlen sich angenehm wohl und entspannt. Bleiben Sie eine Weile (so lange Sie mögen) in diesem Zustand. Dann öffnen Sie langsam die Augen. Wenden Sie Ihren Blick irgendeinem Gegenstand in Sichtweite zu. Reißen Sie dann bewusst die Augen auf und betrachten Sie diesen Gegenstand, als hätten Sie ihn zuvor noch nie gesehen. Staunen und bewundern Sie ihn, spüren Sie, wie Sie sich vollkommen auf ihn konzentrieren. Atmen Sie wieder ganz bewusst und langsam (siehe »Atem-Entspannung«). Sie stellen fest: In Ihrem Kopf ist kein Platz für andere Gedanken, nur das »Jetzt«, nur dieser Augenblick und dieser Gegenstand zählen! Genießen Sie diesen Moment der inneren Stille, bis er vergeht.
Atem-Entspannung
Augen schließen.
Langsam tief ein-
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