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Voll daneben

Voll daneben

Titel: Voll daneben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. L. Going
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Mensch kauft im September Badesachen. Ich dachte, dir gefällt die Idee mit dem Herbstmotiv.«
    Ich winde mich unbehaglich. »Sie gefällt mir auch. Aber sie ist nicht perfekt. Außerdem habe ich gehört, dass eine letzte Poolparty der Saison steigen soll. Irgend so ein Typ aus meinem Jahrgang hat mich dazu eingeladen. Es soll eine richtig fette Party werden. Seine Eltern verreisen für eine Woche, und anschließend machensie den Pool für den Winter dicht. Deswegen lädt er jetzt jeden aus der Schule ein. Alle werden kommen. Wenn wir es schaffen, dass auch nur ein paar von ihnen in den Laden kommen ...«
    Eddie ist skeptisch. »Und wie sollen wir das erreichen? Niemand in deinem Alter kauft freiwillig bei Mode für Sie und Ihn ein.«
    Ich ziehe mein Handy aus der Tasche. Das tue ich zwar ungern, aber ich sehe keine Alternative. »Ich habe die Nummern von allen gespeichert«, erkläre ich. »Ich werde Jen, Joe und Nikki anrufen. Vielleicht auch den Typen, der die Party gibt. Ich werde es so klingen lassen, als sei das hier so eine Art Party vor der Party. Ich weiß, das ist nicht ungefährlich, aber ich glaube, wir können es durchziehen.«
    »Glaubst du?« Ich merke, dass ich ihn immer noch nicht ganz überzeugt habe.
    »Sieh mal«, sag ich mit mehr Sicherheit, als ich wirklich empfinde, »ich weiß, dass ich das schaffe. Bei der Mode geht es doch um Fantasie, stimmt’s? Um Flucht vor der Realität. Also – welcher Realität würde man lieber entfliehen als der Schule? Wir alle sind seit einer Weile wieder in der Schule, deswegen ist eindeutig der Schulalltag eingekehrt und alle träumen vom Sommer. Dieser Rob beschließt, eine letzte Poolparty zu schmeißen ... also lass uns die Illusion vollenden. Es ist warm genug, um Shorts und ärmellose T-Shirts zu tragen. Wir öffnen den Laden und machen den Schlussverkauf vielleicht draußen auf dem Gehweg. Wir könnten uns bei Mae’s Limonade besorgen und so tun, als wäre es glühend heiß. Das wird der Knaller!«
    Ich bin zwar selbst nur halb überzeugt, dass es wirklich funktionieren wird, aber Eddie fängt langsam Feuer. Er setzt sich auf und fährt schneller.
    »Das klingt nach Spaß«, sagt er. »Und ich habe genug Bademode übrig. Wenn wir auch noch andere Sachen loswerden, könnte der Schlussverkauf ein Erfolg werden.« Er nickt. »Also gut«, sagt er. »Warum nicht? Es ist einen Versuch wert. Aber sei nicht enttäuscht, wenn wir nicht viel verkaufen. Es ist das erste Mal, dass du so was machst. Du kannst nicht erwarten, dass viele Leute kommen.«
    »Ich weiß«, sage ich, aber insgeheim denke ich, dass die Leute besser kommen sollten, denn ich will nicht, dass dies ein weiteres Vorhaben wird, das ich in den Sand setze.
    Ich beschließe, die Anrufe zu machen, sobald alles vorbereitet ist. Das ist zwar nicht unbedingt etwas für Loser, aber das hier ist geschäftlich und deswegen zählt es nicht.
    Ich helfe Eddie, alle Kleiderständer mit den Sachen für den Sommerschlussverkauf hinaus auf den Gehweg zu tragen. Wir müssen alle Herbstsachen mit Schildern versehen, damit auch ältere Kunden, die nicht auf die Poolparty gehen, noch etwas zum Shoppen haben. Ich laufe hinüber zu Mae’s, um die Limonade zu holen. Sie erkennt mich wieder und gibt mir in einer großen gelben Schüssel ein paar Extrazitronen.
    Dann muss ich das Schaufenster dekorieren.
    Das Surfbrett ist die größte Attraktion, deshalb präsentiere ich es so, dass man es sofort sieht. Ich beschließe, das Schaufenster schlicht zu halten, denn zu viel Schnickschnack würde von der Atmosphäre eher ablenken als dazu beitragen. Das Tolle an Eddies Fenster ist, dass es sauber ist und glänzt. Es ist nicht trübe und stumpf wie so viele Schaufenster. Das bedeutet, dass eine Deko aus mir, meinem Surfbrett und der Schüssel voller strahlend gelber Zitronen ausreicht.
    Die Illusion einer Sommerfantasie wird durch ein paar letzte Details perfekt. Ich lege sommerliche Musik auf und reibe mich mit Kokossonnenmilch ein, damit sich der Geruch in der Luftausbreitet. Ich bringe Eddie sogar dazu, etwas Sonnenmilch aufzutragen. Es scheint ihm nichts auszumachen.
    »Hier.« Er reicht mir einen dunkelblauen Herrenbadeanzug von Tommy Hilfiger. »Von denen habe ich noch viel zu viele übrig. Fang damit an.«
    Geplant ist, dass ich jede Stunde die Kleidungsstücke austausche. Ich gehe mit dem Badeanzug in die Umkleidekabine und probiere ihn an. Er passt gut, und die Farbe ist perfekt. Dann hole ich einen kleinen

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