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Voll daneben

Voll daneben

Titel: Voll daneben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. L. Going
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Knast. Ich hole dich raus. Und jetzt redest du noch nicht mal mit mir?«
    Wieder zucke ich nur mit den Schultern. Pete schüttelt den Kopf.
    »Also gut«, sagt er. »Ich werde dich nicht mehr höflich fragen. Ich will verdammt noch mal wissen, was passiert ist. Ich fahre zur Arbeit, und du hast gerade einen wirklich erfolgreichen Tag in Eddies Geschäft hinter dir. Du sagst kein Wort von irgendeinerParty – auf die ich dich vielleicht sogar hätte gehen lassen, wenn du dir die Mühe gemacht hättest, mich zu fragen – und fünf Stunden später bekomme ich einen Anruf, dass du im Gefängnis sitzt. Im Gefängnis, Liam. Also. Was. Zum Teufel. Ist. Passiert?«
    Ich entnehme seinem Ton, dass ich jetzt besser eine Entschuldigung vom Stapel lassen sollte, auch wenn sie nichts mehr nützt. Und um ehrlich zu sein, wenn ich mich nicht gerade so mies fühlen würde, dann könnte ich Pete voll und ganz verstehen. Schließlich ist es nicht so, als würde er mich zu Unrecht rauswerfen. Tatsächlich hat er es länger ausgehalten, als ich dachte.
    »Es war ein großer Fehler«, sage ich. »Es gibt keine Erklärung für mein Verhalten. Ich habe mich total danebenbenommen. Ich habe dich enttäuscht. Ich habe mich selbst und meine Familie enttäuscht. Es ist beschämend, und ich schäme mich dafür.«
    Ich habe schon bessere Entschuldigungen geliefert. Tante Pete trommelt wütend mit den Fingern auf die Armlehne der Couch. Dann steht er auf und läuft im Zimmer auf und ab. Danach setzt er sich mir gegenüber wieder hin.
    »Hast du dich auf der Party amüsiert?«
    Ich hebe den Kopf. Was zum Teufel ist denn das für eine Frage? Wenn ich Nein sage, weiß er, dass ich lüge, und wenn ich Ja sage, wird er mich fertig machen, weil ich meinen Spaß hatte. Ich wünschte, ich wäre schlauer; dann würde ich schneller auf die richtige Antwort kommen.
    »Ich weiß nicht«, sage ich. Dann entscheide ich seufzend, dass ich es lieber versuchen sollte. »Ja?«
    Pete lacht.
    »Fragst du das oder sagst du das?«
    Ich zögere lange, bevor ich antworte.
    »Nein?«
    Tante Pete seufzt.
    »Liam«, sagt er. »Es muss doch möglich sein, dass wir miteinander reden. Ich will dich nicht fertigmachen; ich muss nur wissen, dass du ehrlich zu mir bist. Schaffst du das?«
    Klar doch – während er so tut, als hätte ich noch irgendwas zu melden.
    »Was willst du von mir hören?«
    Pete schüttelt den Kopf.
    »Warum fängst du nicht damit an, dass du mir sagst, warum du gestern Abend als Einziger erwischt worden bist?«
    Die Frage kommt völlig unerwartet. Nach solchen Details hat mich bisher noch nie jemand gefragt. Dad will immer nur die großen moralischen Fragen wälzen und fragt nie nach Einzelheiten. Ich überlege.
    »Derjenige, der mir angeboten hat, mich mitzunehmen, war betrunken«, sage ich schließlich. »Und weil ich meinen Führerschein schon wegen der gleichen Dummheit verloren habe, bin ich jetzt vorsichtiger. Deswegen bin ich nicht in sein Auto eingestiegen. Dann hat Dino mich aufgegriffen.«
    Pete schneidet eine Grimasse.
    »Das ist ja interessant«, sagt er mehr zu sich selbst als zu mir. Er denkt eine ganze Weile nach, dann sieht er mich direkt an. »Als Dino anrief, war ich ziemlich sauer. Ich bin immer noch ziemlich sauer. Bei der Geschichte mit dem Schulbus bist du noch glimpflich davongekommen, und ich hätte gedacht, du würdest danach vorsichtiger werden. Ich ging davon aus, dass du etwas gründlicher nachdenken würdest, bevor du dich wegschleichst, um auf eine Party zu gehen und dich zu betrinken. Ich muss zugeben, ich bin enttäuscht, dass du dir das nicht besser überlegt hast.«
    »Ich weiß«, fange ich an. »Ich hätte nicht ...«
    Tante Pete hält eine Hand hoch, um mich zum Schweigen zu bringen.
    »Ich will nicht hören, was du nicht hättest tun sollen«, sagt er. »Ich will hören, warum du dich überhaupt in diese Situation gebracht hast.«
    Ich verstehe nicht, was er meint, aber er lässt mir keine Chance, darauf zu antworten.
    »Weißt du«, fährt Tante Pete fort, »ich habe mitbekommen, dass du dich zwar sehr häufig entschuldigst, aber nur sehr selten vorausdenkst. Tatsächlich denkst du sowieso sehr selten, aber die grundsätzliche Fähigkeit dazu hast du schon. Jeder, der aus seinen Fehlern lernt und beschließt, sich nicht in ein Auto voller betrunkener Jugendlicher zu setzen, ist offensichtlich in der Lage, intelligente Entscheidungen zu treffen. Also warum triffst du nicht öfter solche Entscheidungen?«
    Eine

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