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Voll erwischt

Voll erwischt

Titel: Voll erwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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nicht.»
    Jennie schüttelte den Kopf. «Klingt nicht besonders professionell», sagte sie. «Es hätte doch unbedingt jemand zu jedem Zeitpunkt genau wissen müssen, wo Gus gerade steckte.»
    «Es gab Gründe», sagte er. «Gus hatte ein Verhältnis mit diesem deutschen Mädchen. Wir haben uns zu der Zeit nicht gerade gut verstanden.»
    «Also hast du eigentlich keine Ahnung, wer sie umgebracht hat. Es könnte der Ehemann des deutschen Mädchens gewesen sein. Oder ihr fester Freund. War sie verheiratet?»
    Sam spreizte die Handflächen. «Du hast recht», sagte er. «Wir wissen es nicht.»
    Jennie griff über den Tisch und nahm seine Hand. «Ich glaube nicht, daß es etwas mit dieser Deutschen zu tun hatte», sagte sie. «Für mich sieht alles danach aus, als wäre es derselbe Täter gewesen, der auch den Waffenhändler und seine Frau umgebracht hat.»
    «Ist das deine professionelle Meinung?» fragte Sam.
    «Ich habe mich eigentlich nie wirklich mit psychologischen Täterprofilen beschäftigt», sagte Jennie. «Aber ich habe mich über den aktuellen Stand der Forschung auf dem laufenden gehalten. Ich kenne die Vorgehensweise. Ja, es ist so professionell, wie du es bekommen kannst. Ich würde Geld darauf setzen, daß es ein und derselbe Mann ist.»
    «Mann?» fragte Sam.
    Sie lächelte. «Oh, zweifellos. Ich würde nie behaupten, daß eine Frau ein solches Verbrechen nicht begehen könnte. Aber in diesem Fall steht in Großbuchstaben Macho darauf.»
    «Was siehst du noch?»
    «Er ist kein Anfänger. Ich könnte mir vorstellen, daß er auch früher schon getötet hat, und zwar mehr als einmal, und es ist außerdem sehr wahrscheinlich, daß er schon einmal gefaßt wurde und im Gefängnis gesessen hat.»
    «Der Kerl, den Gus beschattet hat, war auch im Gefängnis», sagte Sam. «Ich weiß es nicht sicher, aber ich habe bei ihm das starke Gefühl.»
    «Wer ist er?» fragte Jennie. «Warum hat Gus ihn beschattet?»
    «Er nennt sich Norman Brown», erzählte Sam. «Ich glaube nicht, daß es sein richtiger Name ist. Wir haben von ihm keine Adresse, also habe ich Gus und Geordie auf ihn angesetzt, um herauszufinden, wo er wohnt. Er hat uns engagiert, um eine Frau zu finden. Selina White. Er nennt sie Schneewittchen.»
    «Schneewittchen?» wiederholte Jennie. «Kommt mir irgendwie bekannt vor.»
    «Ja. Sie wohnte bei ihrer Stiefmutter», sagte Sam. «Ist voll auf kleine Typen abgefahren.»
    Jennie legte seine Hand auf den Tisch. «Dummkopf», sagte sie. «Nein, ich meine, es kommt mir wirklich irgendwie bekannt vor. Ich habe das schon mal gehört. Jemand, der Schneewittchen genannt wurde.»
    «Kennst du sie?» fragte Sam.
    «Nein, ich glaube nicht. Ich weiß es nicht. Aber als du den Namen genannt hast, da wußte ich, daß er mir schon mal irgendwo begegnet ist. Nicht in diesem Märchen. Im wirklichen Leben hat ihn mal jemand mir gegenüber erwähnt. Kann auch sein, daß ich ihr schon mal begegnet bin. Ich kann mich nicht erinnern. Eine Frau namens Schneewittchen.»
    «Ich bin schon ein gutes Stück an sie herangekommen», sagte Sam. «Sie lebt in York, und ich weiß, wie sie heute heißt. Es dürfte eigentlich nicht mehr lange dauern, sie zu finden. Wenn ich sie erst einmal gefunden habe, wird sie bestimmt auch wissen, wer Norman Brown wirklich ist, davon bin ich überzeugt.»
    «Diesen Namen kenne ich auch», sagte Jennie. «Norman Brown oder Norman Dingsbums.»
    «Vielleicht hab ich ihn früher schon mal erwähnt», sagte Sam. «Hast du ihn an dem Tag nicht gesehen, als Barney auf die Damentoilette gelaufen ist? Ich dachte, wir hätten über ihn gesprochen.»
    «Ich erinnere mich», sagte sie. «Aber, nein, ich habe ihn nicht gesehen. Aber ich habe ihn gehört. Da war irgend etwas mit seiner Stimme. Ich kenne diesen Mann. Falls er tatsächlich unser Mann ist, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, daß ich ihn im Gefängnis kennengelernt habe. Und wenn ich ihn im Gefängnis getroffen habe, dann hat er höchstwahrscheinlich auch eine lange Haftstrafe abgesessen und ist für Gewalttätigkeiten bekannt.»
    «Ich kann mir schon vorstellen, daß er in all diese Kategorien paßt», sagte Sam. «Er ist ein ausgesprochenes Ekel. Du verbringst ein paar Minuten mit ihm, er berührt dich nicht, und doch bist du schmutzig geworden. Mit dem Schreibtisch dazwischen. Wenn er weg ist, möchtest du am liebsten nach Hause fahren, duschen und dich umziehen.»
    «Ich glaube, ich weiß, wer er ist», sagte sie. «Ich weiß es. Er heißt Norman

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