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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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hlich ein Werwolf geworden wäre, hätte es doch zumindest eine Kleinigkeit geben müssen, die mich daran erinnerte?
    Oder hatte ich ganz einfach nur einen schrecklichen Albtraum gehabt? Weil ich so eine Panik hatte, selbst infiziert worden zu sein?
    Hmm ... So musste es gewesen sein. Schließlich hatte ja auch ein Arzt bestätigt, dass ich nicht infiziert war. Und wenn ein Werwolf-Arzt sowas nicht wusste, wer dann?
    Ich wusch mir das Gesicht und setzte mich auf die Toilettenschüssel, doch mit einem Satz sprang ich wieder auf. Was zur Hölle? Ich hatte mich in irgendetwas Schleimiges gesetzt. Angewidert befühlte ich mit den Fingern meine Oberschenkel und fasste tatsächlich in eine glibberige Masse. Was war das und wo kam das her? Neugierig beäugte ich die Toilette genauer und sah, dass auf der gesamten Brille durchsichtige Flecken waren.
    Ich steckte meinen Zeigefinger hinein und verrieb die Masse prüfend zwischen den Fingern. Dann führte ich sie zu meiner Nase und roch daran. Igitt! Was auch immer das war – es stank bestialisch!
    Schnell wusch ich den Glibber von meinen Händen, in der Hoffnung, er hätte nicht den gleichen Effekt wie Zwiebeln oder Knoblauch und meine Hände würden nicht noch den ganzen Tag danach stinken, doch die Hoffnung erstarb schnell. Sooft ich meine Hände auch mit Seife traktierte und immer wieder unter das Wasser hielt – der Geruch blieb.
    Niedergeschlagen wegen der Erkenntnis, dass gewisse Körperteile vo n mir für den Rest des Tages wie 100 Jahre alter Gammelmüll stinken würden, ging ich zurück in mein Zimmer. Ich musste auf jeden Fall daran denken, meinen Eltern die Absonderlichkeit mit dem Klo zu erzählen. Vermutlich war es irgendwie undicht geworden und die Flecken waren Toilettenwasser. Wie appetitlich ...
    Ich schubste die Tür zu meinem Zimmer auf und schluckte, als ich sah, dass alles total verwüstet war. Völlig schockiert blieb ich erst mal wie angewurzelt stehen und ließ den Blick schweifen. Mein Zimmer sah aus, als wäre ein Orkan Windstärke 10 hindurchgefegt.
    Sämtliche Accessoires, die ich auf meinen Schränken platziert hatte, lagen kreuz und quer auf dem Boden verteilt und der Lufthauch, der durch das geöffnete Fenster wehte, wirbelte kleine Daunenfedern auf.
    Ich sah auf mein Bett, wo nur noch ein paar klägliche Überbleibsel meines Kopfkissens lagen.
    Oh mein Gott! War bei uns eingebrochen worden? Und ich hatte nichts mitbekommen? Ein Schauer lief mir über den Rücken.
    Schnell sprang ich auf und verriegelte meine Zimmertür. Vielleicht waren die Einbrecher noch hier? Egal, in keinem Fall wollte ich ihnen über den Weg laufen. Ich hechtete an mein Bett und durchwühlte mein Nachtischschränkchen. Puh! Es war noch da! Erleichtert zog ich mein Handy aus der Schublade und rief sofort Liam an. Hoffentlich war er schon erreichbar!
    Es klingelte zweimal, bis er endlich abnahm.
    „Hallo?“, kam es schläfrig aus dem Telefon.
    „Liam! Ich glaub, bei uns ist eingebrochen worden!“
    Sofort war Liam hellwach. „ Was? Geht’s dir gut? Du warst doch zu Hause?“
    „Ja, ich weiß auch nicht. Bitte komm schnell.“
    Ich hatte den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da hatte Liam schon aufgelegt und 10 Minuten später klingelte es an der Haustür. Eine Welle der Erleichterung durchfuhr mich. Die Frage war nur, wie ich die Haustür öffnen konnte, ohne dabei mein Zimmer verlassen zu müssen.
    „Mach auf Emma, ich bin ʼs!“, brüllte Liam von unten.
    „Ich trau mich nicht!“, plärrte ich mindestens genauso laut zurück.
    „Mach auf!“
    „Und wenn die Einbrecher noch da sind?“
    „Sind sie nicht.“
    „Und wenn doch?“
    „Sind sie nicht.“
    „Und wenn ...“, doch ich kam erst gar nicht dazu, den Satz zu vollenden.
    „SIND. SIE. NICHT.“
    Offensichtlich hatte ich Liams Nerven überstrapaziert. Vorsichtig öffnete ich meine Zimmertür und lugte hinaus.
    Der Flur sah relativ normal aus. Andererseits, was hätte hier auch passieren sollen? Bis auf einen alten roten unansehnlichen Teppich, der von meinem Zimmer bis zur Treppe reichte, gab es nichts, was man hätte kaputt machen können.
    Und selbst wenn die Einbrecher so gütig gewesen wäre n, mich von dieser Hässlichkeit an Bodenbelag zu befreien, hätte ich es ihnen alles andere als übel genommen.
    Dennoch schlich ich auf leisen Sohlen zur Treppe und spähte vorsichtig hinunter. Immerhin bestand ja noch die Möglichkeit, dass die Einbrecher unten waren.
    „Emma, wie lang brauchst du denn, um

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