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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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vom Projektor, löste den Streifen davon und hielt ihn vor die Lampe. Bezam war so dumm, danach zu greifen – eine ledrige Faust traf ihn an der Brust. Eine Sekunde später fand er sich auf dem Boden wieder, und von Kobolden bemalte Okto-Zellulose ringelte auf ihn herab.
    Entsetzt beobachtete er, wie der große, grunzende Affe eine bestimmte Stelle des Streifens in beiden Händen hielt und sie schnitt, indem er zweimal zubiß. Dann half ihm der Bibliothekar auf die Beine, klopfte Bezam den Staub von der Kleidung, gab ihm einen Klaps auf den Rücken, drückte ihm den Rest in die hilflosen Arme und schlurfte mit einigen gestohlenen, nun nicht mehr beweglichen Bildern fort.
    Der Kinobesitzer starrte ihm fassungslos nach.
    »Ich will dich hier nie wieder sehen!« rief er, als er den Affen außer Hörweite wußte.
    Dann blickte er auf die beiden getrennten Enden hinab.
    Unterbrechungen bei den Vorstellungen waren keineswegs ungewöhnlich. Bezam hatte viele hektische Minuten damit verbracht, in fieberhafter Eile zu schneiden und zu kleben, während das Publikum fröhlich brüllte und besonders temperamentvolle Zuschauer Erdnüsse, Messer sowie große Streitäxte in Richtung Leinwand warfen.
    Vorsichtig trat er über das kinematographische Durcheinander zu seinen Füßen hinweg, griff nach Schere und Leim. Kurz darauf seufzte er erleichtert, als er die Enden ins Licht hielt. Wenigstens war keine interessante Szene zusammen mit dem Bibliothekar verschwunden. Seltsam, Bezam hatte erwartet, daß der Affe einen Teil wählte, in dem ein Kampf stattfand oder Delores De Syn eindeutig zuviel Brust präsentierte. Statt dessen galt sein Interesse einer Sequenz, in der die Söhne der Wüste ihre Bergfestung verließen und hintereinander ritten, auf identischen Kamelen.
    »Weiß gar nicht, was er damit will«, brummte Bezam und nahm den Deckel vom Leimtopf. »Dort sind doch nur Felsen zu sehen.«
     
    Victor und Gaspode verharrten zwischen den Dünen am Strand.
    »Da drüben steht die aus Treibholz errichtete Hütte«, sagte Tugelbend und streckte den Arm aus. »Und wenn du genau hinsiehst, erkennst du eine Art Straße, die direkt zum Hügel führt. Doch auf dieser Seite des Hangs gibt es nur einige alte Bäume.«
    Gaspode blickte zur Bucht von Holy Wood.
    »Sie ist rund«, stellte er fest. »Komisch.«
    »Finde ich auch.«
    »Ich habe einmal von einer Stadt gehört, in der es so lasterhaft zuging, daß die Götter sie in eine Pfütze aus geschmolzenem Glas verwandelten«, bemerkte Gaspode ganz nebenbei. »Nur eine Person beobachtete, wie es geschah, und sie verwandelte sich ebenfalls: tagsüber in eine Salzsäule, und des Nachts in einen Pfefferstreuer.«
    »Donnerwetter. Was haben die Leute in der Stadt angestellt?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht viel. Der geringste Anlaß genügt, um Götter zu erzürnen.«
    »Ich brav! Braver Laddie!«
    Der Hund jagte über die Dünen, wie ein Komet aus goldenen und orangefarbenen Haaren. Einige Meter vor Gaspode leitete er das Bremsmanöver ein, rutschte, sprang dann aufgeregt umher und bellte.
    »Er ist entkommen und möchte, daß ich mit ihm spiele«, erklärte Gaspode niedergeschlagen. »Lächerlich, nicht wahr? Fall tot um, Laddie.«
    Sofort rollte sich Laddie auf den Rücken und streckte alle vier Beine gen Himmel.
    »Siehst du?« brummte Gaspode. »Er versteht mich, jedes Wort.«
    »Er mag dich«, vermutete Victor.
    »Hm.« Gaspode schniefte. »Wie sollen es Hunde jemals zu etwas bringen, wenn sie umherhüpfen und Menschen verehren, nur weil sie ihr Essen von ihnen bekommen? He, was will er denn jetzt?«
    Laddie ließ ein Aststück vor Gaspode fallen und musterte ihn hoffnungsvoll.
    »Er möchte, daß du den Stock wirfst«, sagte Victor.
    »Warum?«
    »Damit er ihn zurückbringen kann.«
    Tugelbend griff nach dem Stock, holte aus und warf ihn. Laddie stürmte begeistert über den Strand. »Ich verstehe nicht, wie es möglich sein kann, daß wir von Wölfen abstammen«, knurrte Gaspode. »Ich meine, der durchschnittliche Wolf ist ein schlauer Bursche, oder? Steckt voller listiger Gerissenheit und so. Wir sprechen hier von grauen Pfoten in weiter Tundra, um es ganz deutlich zu sagen.«
    Er sah sehnsüchtig zu den fernen Bergen. »Und plötzlich, ein paar Generationen später, haben wir hier Hansi, das Hündchen, komplett ausgestattet mit kalter Schnauze, glänzendem Fell und Heringsgehirn.«
    »Und wir haben dich«, fügte Victor hinzu. Laddie erzeugte einen kleinen Sandsturm, als er

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