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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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Wandler im Südwesten gehört, aber die Informationen darüber waren dürftig. Außerdem gingen weder seine Unbedenklichkeitsbescheinigung noch sein Interesse damals so weit, dass er mehr darüber erfahren konnte. Ohnedies ist Arizona für ihn zu weit entfernt, um irgendwelche voreiligen Schlüsse zu ziehen. Natürlich nur, wenn der kleine Klatscher nicht sagt, Connor wäre dort.
    Nelson hat seine Waffe mit sehr schwachen Betäubungspatronen geladen, deren Wirkung nicht lange anhält. Als er nach ungefähr zwei Stunden zurückkehrt, bleibt er lauschend vor der Tür stehen. Das Mädchen ist wach, aber noch sehr angeschlagen, und Lev entschuldigt sich wortreich dafür, dass er sie in diese Geschichte hineingezogen hat. Kein Wort über Connor oder mögliche Flüchtlingsverstecke.
    Nelson öffnet die Tür um der Dramatik willen mit einem Fußtritt und setzt sich dann ruhig auf den Stuhl zwischen die beiden Betten. Um keine Zweifel an seinen Absichten aufkommen zu lassen, fuchtelt er mit seiner Waffe.
    »Sind wir bereit?«, fragt Nelson. »Noch fünf Patronen. Eine Chance von zwanzig Prozent, dass die nächste tödlich ist.«
    Lev vermeidet es, ihn direkt anzusehen, und versucht krampfhaft, seine Atmung unter Kontrolle zu halten. Da Lev das überraschende Ende des Spiels inzwischen kennt, richtet Nelson die Waffe, schon bevor er die Frage stellt, auf das Mädchen.
    »Wenn Sie denken, ich hätte Angst vor dem Sterben, haben Sie sich geschnitten«, sagt das Mädchen. Doch ihre zittrige Stimme vermittelt eine andere Botschaft.
    »Bitte«, fleht Lev. »Sie müssen das nicht tun.«
    »Ich glaube schon.« Nelson räuspert sich und fährt munter fort: »Runde zwei. Die Frage lautet … Wo versteckt sich der Flüchtling aus Akron? Du hast drei Sekunden.«
    »Bitte nicht«, fleht Lev noch einmal.
    »Eins!«
    »Richten Sie die Waffe auf mich! Sie hat nichts damit zu tun!«
    »Zwei!«
    »Ich gebe die falschen Antworten, nicht sie.«
    »Drei!«
    »Nein! Warten Sie! Ich sag es Ihnen! Ich sag es!«
    Nelson spannt den Hahn. »Mach lieber schnell.«
    Lev holt schaudernd tief Luft. »Die Indian-Echo-Höhlen. In Pennsylvania. Dort werden die Flüchlinge von der Ostküste versteckt. Sie bringen sie tief in die Höhlen hinein und halten sie im Verborgenen, bis sie siebzehn sind. Connor hilft bei der Organisation.«
    »Hmmm«, meint Nelson nachdenklich. »Das ist in einem Indianerreservat. Ich könnte wetten, dass die stinkenden Hasardeure EAs sofort Zuflucht bieten.«
    Er legt sich die Waffe über die Knie und lehnt sich zurück. »Jetzt bin ich aber in der Zwickmühle. Kein EA, den ich gechipt habe, hat sich in diese Richtung bewegt. Wem soll ich jetzt glauben? Dir oder meinen Daten?«
    »Wo haben Sie sie gechipt?«, fragt Lev rasch. »Westlich von Pittsburgh kommen sie wahrscheinlich woandershin, falls die Leute vom Widerstand sie aufgabeln. Aber fragen Sie mich nicht, wohin, denn ich habe keine Ahnung.«
    Nelson lächelt. »Weißt du, junger Mann, ich bin echt froh, dass du dich letztes Jahr nicht in Einzelteile zersprengt hast. Denn du hast diesem Mädchen gerade das Leben gerettet. Vorausgesetzt natürlich, du sagst die Wahrheit.«
    »Wenn ich lüge«, antwortet Lev, »können Sie zurückkommen und uns beide töten.«
    Das bringt Nelson zum Lachen. »Wenn sich herausstellt, dass du lügst, hätte ich das sowieso gemacht, aber danke für die Erlaubnis.«
    Dann geht er, ohne ihnen die Fesseln abzunehmen.

54.
    Lev
    »Hast du die Wahrheit gesagt?«, fragt Miracolina.
    »Na klar«, antwortet Lev, falls Nelson noch lauscht. Ein paar Augenblicke später hört er, wie Nelson seinen Kastenwagen anlässt und wegfährt. Wichtig war nicht, was Lev ihm erzählt hatte, wichtig war, dass Nelson es glaubte. Lev hatte den Ort aus seinem Gedächtnis gekramt – vor vielen Jahren war er mit seiner Familie in den Indian-Echo-Höhlen gewesen. Der Führer hatte erzählt, dass die Höhlen Verbrechern als Versteck gedient hatten. Lev war dicht bei seiner Mutter geblieben, weil er Angst gehabt hatte, die Verbrecher könnten immer noch in dunklen Spalten lauern. Er hat keine Ahnung, ob sich dort wirklich flüchtige Wandler verbergen. Hoffentlich nicht, denn jetzt hat er Nelson auf diesen Ort angesetzt.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragt Miracolina. »Wenn er deinen Freund kriegt, kommt er nicht zurück und wir verhungern, und wenn dein Freund nicht dort ist, kommt er zurück und tötet uns.«
    »Ich dachte, du hast keine Angst vor dem Sterben.«
    »Hab ich

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