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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Geschichte Ihres Senders links liegen gelassen haben?«
    »Also gut …« Der Rechercheur seufzte unbeeindruckt. »Was haben Sie für mich?«
    »Das FBI hat eine Expertin hinzugezogen, die ihm bei der Untersuchung von Tommy Campbells Hinscheiden behilflich sein soll. Ihr Name ist Dr. Catherine Hildebrant – H-I-L-D-E-B-R-A-N-T  – und sie ist Professorin für Kunstgeschichte an der Brown University.«
    »Verzeihung, Sie sagten Kunstgeschichte?«
    »Richtig. Das lässt sich mit einem kurzen Blick auf die Website der Universität leicht bestätigen, und wenn Sie sich beeilen – das heißt, wenn Sie so richtig auf Zack sind wie die hübsche rothaarige Reporterin –, können Sie sich von Dr. Hildebrants Verwicklung in den Fall persönlich überzeugen. Ein Zivilfahrzeug des FBI , ein schwarzer Chevy Trailblazer, glaube ich, wird sie bald vor ihrer Wohnung absetzen. Wenn Sie Ihr jüngstes Filmmaterial vom Fundort der Leiche sichten, werden Sie sehen, wie das Fahrzeug das Grundstück verlässt. Soweit ich feststellen kann, hat die gute Frau Doktor Watch Hill vor nicht einmal zehn Minuten verlassen, und falls unsere Freunde vom Federal Bureau of Investigation nicht noch weitere Bonbons für sie auf Lager haben, wird derselbe Chevy Trailblazer sie vermutlich in vierzig bis fünfzig Minuten in der George Street 311 East absetzen – je nach Verkehr, natürlich.«
    »Sie sagten George Street 311 East?«
    »Allerdings sagte ich das.«
    »Warum sollte das FBI eine Kunsthistorikerin zurate ziehen?«
    »Die Leichen von Tommy Campbell und seinem Begleiter, die man im Garten dieses reichen Bankiers gefunden hat, waren weiß wie Marmor bemalt und posierten aufrecht in Form einer klassischen Skulptur. In der von Michelangelos Bacchus , um genau zu sein.«
    »Verzeihung, könnten Sie das wiederholen?«
    »Verzeihung, das kann ich nicht. Die W-N-R-I-Gewaltigen sind hoffentlich schlau genug, die Gespräche auf ihrer Hotline aufzuzeichnen. Deshalb schlage ich vor, Sie hören sich das Band noch einmal an, gehen das Filmmaterial durch und schicken dann so schnell wie möglich einen Reporter hinüber zu Dr. Hildebrants Haus. Die Ankunft des schwarzen FB I -Fahrzeugs wird Ihnen bestätigen, dass ich nicht nur Mist erzählt habe.«
    Der Bildhauer legte auf. Sein Puls hatte sich beschleunigt – nicht weil er sich Sorgen machte, er könnte erwischt werden, nicht wegen all der pointierten Fragen, die die Medien sicher bald dem FBI stellen würden. Nein, das Herz des Bildhauers schlug wegen seiner Unterhaltung, wegen seines Flirts mit dem Mann am anderen Ende der Hotline so heftig. Es war ein Mann, dessen Stimme ihn mächtig erregt hatte.
    Tatsächlich hatte der Bildhauer bereits eine Erektion – er spürte die harte Nacktheit seines Penis an die Unterseite des Schreibtischs drücken. Und wie ein rosa errötender Priapus hüpfte er hinüber zu dem Leichenbestattertisch. Er klappte einen unter dem Tisch verborgenen dreiteiligen Arm aus, an dessen Ende ein kleiner Flachbildschirm befestigt war. Der Bildhauer stellte den Arm so ein, dass der Schirm etwa einen Meter über dem Kopfende des Bestattertisches schwebte, und entrollte dann die dazugehörigen Kabel. Er legte sie vorsichtig auf dem Boden aus und steckte eines in die Wand und das andere in einen Monitor auf seinem Computertisch. Der Schirm über dem Bestattertisch erwachte sofort flackernd zum Leben, das Bild darauf war das gleiche wie in dem Monitor vor ihm. Der Bildhauer minimierte die Webseite von CNN .com und klickte auf eins der Desktop-Icons – eine Marmorhand, die eine Schale hielt und mit Bacchus.2 betitelt war. Der Schirm wurde kurz schwarz, und dann begann der Countdown – dreißig Sekunden grobkörniges Schwarz-Weiß, das an einen alten Film-Countdown erinnern sollte.
    30 … 29 … 28 … 27 … 26 …
    Der Bildhauer schaltete die barocke Gitarrenmusik aus dem Schlafzimmer seines Vaters an und machte alle Monitore aus – bis auf den Schirm über dem Leichenbestattertisch.
    Dann löschte er die Lichter.
    19 … 18 … 17 … 16 …
    Der Bildhauer durchquerte den verdunkelten Raum und schlüpfte rücklings unter den Bildschirm. Der kalte Stahl des Bestattertischs ließ seine Gesäßmuskeln schaudern. Die schwarz-weißen Zahlen über ihm schnellten von einer zur nächsten wie der Zeiger einer Wanduhr.
    11 … 10 … 9 …
    Der Bildhauer lächelte, nahm seinen erigierten Penis in die Hand und wartete.
    Bei 2 wurde der Bildschirm schwarz – der ganze

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