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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ver­nich­tungs­waf­fen dach­te, die ich auf dem mar­sia­ni­schen Ma­gnet­film ge­se­hen hat­te, über­fiel mich das kal­te Grau­en.
    Min­des­tens ein raum­taug­li­ches Schiff muß­ten sie aber noch be­sit­zen, und sie konn­ten es wahr­schein­lich auch be­man­nen. Es war die ein­zi­ge Mög­lich­keit, mit der die An­we­sen­heit er­den­frem­der Krea­tu­ren über­haupt er­klärt wer­den konn­te. Zu Fuß konn­ten sie schlecht durch den Raum ge­gan­gen sein. Mei­ne per­sön­li­che Mei­nung war, daß auch die Ex­plo­sio­nen auf Ve­nus auf die­ses Schiff zu­rück­zu­füh­ren wa­ren.
    Han­ni­bal schlief die paar Mi­nu­ten bis zur An­kunft. Sie hat­ten uns ei­ne acht­zehn­fach über­schall­schnel­le Ma­schi­ne ge­ge­ben. Der Klei­ne hat­te Ner­ven!
     
     

7.
     
    Die Fron­tier-Ran­ge ge­hör­te zur öst­li­chen Gren­ze des Sperr­ge­bie­tes. Wir hat­ten die Ber­ge nach Ta­ges­an­bruch über­flo­gen und wa­ren von den Ra­dar-Ob­jekt­tas­tern in Hö­he des Nord-Plat­te-Ri­ver im Kreuz­ver­fah­ren er­faßt wor­den. Hier kam kein Vo­gel mehr un­be­merkt hin­durch, ge­schwei­ge denn ein großer Luft­trans­por­ter.
    Ich war froh, daß der Al­te über das Space-De­part­ment und das Ar­mee-Ober­kom­man­do un­se­re An­kunft avi­siert hat­te. So ent­gin­gen wir den läs­ti­gen und zeit­rau­ben­den Bo­den­kon­trol­len. Im­mer­hin häng­ten sich zwei Plas­ma­jä­ger der pla­ne­ta­ri­schen Raum­ab­wehr hin­ter uns. Elek­tro­nisch ge­steu­er­te Bord­ka­no­nen und selbst­len­ken­de Ro­botra­ke­ten wa­ren un­an­ge­neh­me Din­ge, die wir ge­las­sen zu er­tra­gen hat­ten.
    Dann ka­men die drei Gür­tel der Bo­den­ab­wehr mit feu­er­kla­ren Ra­ke­ten­bat­te­ri­en. Sie wur­den zen­tral­ge­steu­ert, und die ›Spür­köp­fe‹ rea­gier­ten auf al­le mög­li­chen Ein­flüs­se. In un­se­rem Fal­le wä­ren sie von dem leicht ra­dio­ak­ti­ven Aus­puff strahl ma­gisch an­ge­zo­gen wor­den. Die Au­to­bahn von Cas­per nach Raw­lins war ge­sperrt. Dort roll­ten nur noch die Trans­por­te für die Wer­ke.
    Na­he dem obe­ren Sweet-Wa­ter tauch­ten schließ­lich die Mam­mut­an­la­gen auf. Sie la­gen ein­ge­bet­tet zwi­schen him­mel­ra­gen­den Ber­gen. Hal­len und noch­mals Hal­len, große und klei­ne, fla­che und hoch­ge­bau­te. Ganz rechts das Atom­kraft­werk zur ei­ge­nen Ener­gie­ver­sor­gung. Wei­ter süd­lich, aus un­se­rer Hö­he noch gut er­kenn­bar, ein klei­ner Raum­ha­fen als Test­ge­län­de.
    Vor den Aus­läu­fern der Ber­ge die neu­er­bau­te Stadt mit et­wa fünf­und­vier­zig­tau­send Ein­woh­nern, die Sol­da­ten der Wachein­hei­ten nicht ge­rech­net. ›Space­town‹ hat­ten sie die su­per­mo­der­ne An­sied­lung mit­ten im La­ra­mie-Be­cken ge­nannt. Kaum vor­stell­bar, daß es hier ein­mal an­griffs­lüs­ter­ne In­dia­ner und Re­vol­ver­män­ner ge­ge­ben hat­te. Jetzt ge­hör­te das Land den Ra­ke­ten­leu­ten. Sie feu­er­ten mit stär­ke­ren Ge­schüt­zen.
    Ich ließ auch noch den größ­ten Trieb­werk­s­prüf­stand der Welt über­flie­gen. Er hielt einen Schub von fünf­hun­dert­tau­send Ton­nen aus. Man hat­te auf Vor­sor­ge ge­baut.
    Die Pi­lo­ten der Raum­jä­ger frag­ten scharf an, was die Scher­ze zu be­deu­ten hät­ten. So­fort lan­den, oder sie wür­den uns in Ga­se ver­wan­deln.
    »Rau­he Scher­ze!« grins­te Han­ni­bal. »Die Brü­der ha­ben kei­ne Ma­nie­ren, das ist al­les. Du soll­test ih­nen dein …«
    Er un­ter­brach sich, da ich be­reits han­del­te. Un­ser GWA-Pi­lot hat­te den Schirm um­ge­schal­tet. Nun hat­te ich den Pi­lo­ten des einen Jä­gers auf der Flä­che. Er muß­te mich bis zur or­dens­ge­schmück­ten Brust auf der sei­nen se­hen.
    Als er an mir die Uni­form der stra­te­gi­schen Raum­gar­de und die Ko­me­ten auf der Schul­ter er­kann­te, ver­gaß er vor Über­ra­schung den Mund hin­ter der brei­ten Schei­be des vor­schrifts­mä­ßi­gen Druck­hel­mes zu schlie­ßen.
    »Oh!« ver­nahm ich.
    Mein Ge­sicht war so­zu­sa­gen auf »hart und ei­sig« ge­ar­bei­tet wor­den. Jun­ge Pi­lo­ten der Raum­gar­de ha­ben die An­ge­wohn­heit, ih­re Vor­ge­setz­ten nach dem ers­ten

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