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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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Wölfin kläffte begeistert. Ich weiß genau, dass du dahintersteckst, also lass es! Wir führen hier ein ernsthaftes Gespräch, und ich muss mich konzentrieren. Kannst du bitte zwei verdammte Sekunden lang an etwas anderes denken als an Sex? Das grenzt ja schon an Stalking, was du da treibst! Sie knurrte und schnappte nach mir. »Ich nehme an, wenn du dich von all den bösen Wunden, die ich dir geschlagen habe, erholt hast, ist deine Schuld gegenüber meinem Vater voll bezahlt?«
    Er blickte auf seine Stiefel hinab. Eine Locke fiel ihm in die Stirn. »Ja.«
    »Frauen zu verhören ist nicht so dein Ding, was?«
    Überrascht blickte er auf. »Nein, ich will es mir nicht zur Gewohnheit machen, Frauen auszupressen.«
    »Aber du kämpfst gelegentlich gegen sie, richtig?« Es gab ein paar abscheuliche übernatürliche Mistweiber auf dem Planeten. Nicht alle waren gleich geschaffen.
    »Wenn die Pflicht es erfordert.«
    »Du meinst, wenn man dich gut genug bezahlt?« Ich wartete nicht auf eine Antwort. »Wenn ich mich entscheide, dir die Informationen freiwillig zu geben, lässt mich dein Klient dann in Ruhe?«
    Rourke ließ die Arme sinken und ging zur Tür. »Ich weiß es nicht. Mein Klient hat einen Hang zum Besonderen. Wenn erst die ganze übernatürliche Welt von dir erfahren hat, könnte die Neugier endlos werden. Im Augenblick werde ich nur dafür bezahlt, notwendige Informationen zu sammeln. Der nächste Auftrag könnte … umfassender sein.«
    »Niemand zwingt dich mit vorgehaltener Waffe, den nächsten Auftrag zu übernehmen, Rourke.«
    Er drehte sich um, durchquerte den kleinen Raum mit wenigen Schritten, legte die Hände auf die Lehne meines Stuhls undbrachte sein Gesicht dicht an meines heran. Ich brauchte all meine Beherrschung, um nicht zurückzuweichen. Seine Augen blitzten. Grüne Lichtpfeile schossen wie Strahlenkränze durch seine Regenbogenhäute. Meine Wölfin nahm sofort Habachtstellung ein. Doch statt zu knurren, fing sie wieder einmal an, im Kreis zu laufen. »Wenn ich den Auftrag nicht übernehme, gibt es einen anderen, der es tun wird.« Sein Geruch erfüllte die Luft um mich herum immer mehr, bis mir irgendwann ganz schummerig wurde.
    »Warum kümmert dich das?«, hauchte ich.
    Für einen Moment rührte sich keiner von uns.
    Dann trat Rourke zurück und löste die Hände von meinem Stuhl. »Das tut es nicht.«
    Sein Geruch behauptete das Gegenteil. Aber die Hinweise lagen so weit außerhalb des mir bekannten Schemas, dass ich kaum sicher sein konnte. Rourke verströmte etwas Neues, und ich konnte nicht schnell genug herausarbeiten, was es war. Es war berauschend und sonderbar und überall um mich herum. Es sauste durch meinen Kopf wie eine in Honig getauchte Flipperkugel. Rourke roch nicht wie ein Wolf oder ein Mensch. Er riecht einfach unglaublich, viel intensiver als vorher! Langsam fühlte ich mich regelrecht benommen, und meine Wölfin war schon jenseits von Raserei. Ich musste eine Möglichkeit finden, sie vollständig aus meinem Bewusstsein zu verbannen, damit ich mich konzentrieren konnte.
    Ich schüttelte den Kopf, aber es half nicht. »Wenn jemand anderes den Auftrag übernähme, könntest du deine Schuld gegenüber meinem Vater nicht mehr begleichen, ja? Ist das der Grund, warum du ihn übernommen hast?«
    Geistesabwesend strich Rourke sich mit der Hand durchs Haar. »Verdammt, durch deine Anwesenheit wird alles nur komplizierter!« Er ging zur Tür und griff nach dem Knauf.
    So einfach wollte ich ihn nicht davonkommen lassen.
    Ich war sauer. Ich sprang auf, und die Wut fegte auch die letzteDuftspur, die Rourke verströmte, aus meinem Bewusstsein. »Falls du es vergessen haben solltest, ich wollte nie hier sein! Ich wollte bei meinem Rudel bleiben und kämpfen. Ich war ein Problem, das du dir nicht hättest einhandeln müssen. Es war deine Entscheidung, mich herzubringen! Du hättest mich in der nächsten Stadt absetzen können, und mein Vater wäre zufrieden und deine Schuld beglichen gewesen.«
    »Dich einfach abzusetzen und allein zu lassen, stand nicht in den Karten«, knurrte er. »Meine Ehre gehört zu den wenigen Dingen, über die ich frei gebieten kann. Ich überlege mir gut, wem ich Ehre erweise.«
    Ich stolzierte auf ihn zu. Er ließ die Tür los und schaute mich an. »All die Geschichten, die ich in der Vergangenheit über dich gehört habe, klingen nach einem harten, ungehobelten Kerl. Aber, ehrlich, Rourke, du wirkst ganz anders auf mich. Jetzt frage ich mich, was ist wahr

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