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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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Gewebe. Erfreulicherweise hatte sich Drake währenddessen nicht gerührt, obwohl er zu meiner Erleichterung nicht ganz tot war. Übernatürliche waren im Allgemeinen nicht leicht umzubringen. Aber das hieß nicht, dass er irgendwann in nächster Zeit wieder zu sich kommen würde. Er war, sogar für einen Übernatürlichen, recht schwer verletzt.
    Die Geschichte, die ich der Polizei andrehte, besagte, dass ich mich mit dem hilfreichen Stein an den Unhold herangeschlichen und seinen Angriff auf das Mädchen unterbrochen hätte, ihn dabei jedoch schwerer getroffen hätte als beabsichtigt. Diese Geschichte deckte zwar nicht die übrigen Verletzungen ab, die Drake davongetragen hatte, aber es bestand schließlich immer noch eine Chance, dass er bis zum Eintreffen im Krankenhaus einige der Wunden bereits selbst geheilt hätte. Das wäre zweifellos hilfreich.
    Ich sah der Polizistin über die Schulter, als Drake in den Krankenwagen geschoben wurde. In einem Menschengefängnis war er bereits gewesen. Aber ich hatte keine Ahnung, ob er je in einem Krankenhaus gewesen war. Koboldblut ist anders. Zumeist wird es als hämophil eingestuft.
    Die Polizistin gab mir meinen Ausweis zurück. »Ich kenne die Vorgehensweise«, sagte ich. »Gibt es sonst noch etwas?«
    »Können wir Sie morgen unter dieser Telefonnummer erreichen?« Sie las meine Mobilnummer vor.
    »Ja.«
    »Dann können Sie jetzt gehen.«
    Nick sagte immer noch aus. Also wartete ich neben dem Wagen. Unsere Geschichte sollte standhalten, vorausgesetzt, Nicks Überzeugungskunst hielt ebenfalls stand und Jen kam nicht auf die Idee, ihre Aussage zu ändern und solche Dinge zu erzählen wie: »Die Frau mit den violett glühenden Augen hat ihn mit bloßen Fäusten totgeprügelt.«
    Bedauerlicherweise würde die sommerlich gekleidete Jen ihr ganzes Leben lang Träume haben, in denen ein Teil der Wahrheit eine Rolle spielen würde. Das Unbewusste ist machtvoll, und dies war ein extrem traumatisches Erlebnis für sie gewesen. Zu unserem – und ihrem – Glück wusste Nick seine Gabe so gut zu nutzen wie kaum ein anderer. Es gab nur wenige Menschen, die seinen Bemühungen standgehalten hatten. Leider war einer von ihnen der Kerl, der jetzt direkt auf mich zukam.
    Verflucht, Mann!
    Wie sehr Nick es auch versucht hatte, Raymond Harts Bewusstsein war der Überzeugungskunst nie erlegen. Die Änderungen in seiner Denkweise hatten allerhöchstens eine Stunde vorgehalten. Und er hatte danach jedes Mal mehrere Tage verrücktgespielt. Er hatte keine Ahnung, was ihm widerfahren war. Er wusste nur, dass etwas passiert war, und das lastete er stets mir an. Deshalb wurde seine Wut auf mich mit jedem Mal heftiger. Es war aussichtslos. Also hatten wir aufgehört, es zu versuchen.
    »Ray, was für eine nette Überraschung, dich hier zu sehen!«, begrüßte ich ihn. »Ich nehme an, du bist den ganzen Weg hierhergeeilt, an einen Ort, der nicht einmal in der Nähe deines Zuständigkeitsbereichs liegt, nur um dich zu vergewissern, dass mir bei diesem scheußlichen Zusammenstoß mit einem Vergewaltiger nichts passiert ist! Danke, dass du dich so um mich sorgst, großer Junge!« Ich tat, als wollte ich ihm den Arm tätscheln.
    »Hör mit dem Mist auf, Hannon! Diese Geschichte trägt eindeutig deinen Namen«, sagte er.
    »Ja, den trägt sie wohl, was?« Ich lächelte. »Schätze, es ergibt einen Sinn, wenn mein Name damit in Verbindung steht, immerhin habe ich diesen Fiesling vor ein paar Minuten ausgeschaltet. Wäre ein anderer Name damit verbunden, wäre das ja ein echtes Dilemma.«
    »Mich führst du nicht für eine Minute hinters Licht! Du ziehst Zerstörung an wie ein Magnet Metall. Mir ist egal, welche Geschichte du dir über die Geschehnisse des heutigen Abends zurechtgelegt ist. Oder wie du so genau wissen konntest, wann hier eine versuchte Vergewaltigung einer Jugendlichen stattfinden würde. Oder warum das halbe Gesicht des Mannes nach innen gedrückt hat.« Ray trat einen Schritt näher und damit in meine Distanzzone. Für einen Nichtwerwolf verstand er sich recht gut auf Einschüchterung. Es haute mich nicht gerade aus meinen Stiefeln. Aber immerhin zuckten meine Augenlider. Allerdings zeigte meine Wölfin nicht das geringste Interesse, was mir nur recht sein konnte. Komplikationen dieser Art konnte ich derzeit nicht gebrauchen. Aber wenn Ray weiter auf mich eindrang, dann, daran bestand kein Zweifel, würde meine Wölfin irgendwann an dem Spaß teilhaben wollen. »Ich weiß«, meinte er

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