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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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nochnicht annähernd so schnell wie ich. Als er auf Armeslänge an mich herangekommen war, rammte ich ihm nach eleganter Drehung und mit dem entsprechenden Schwung kraftvoll das rechte Bein in die Rippen. Die Rippen brachen mit einem befriedigen Krachen, und Drake flog rücklings drei Meter weit durch die Luft.
    Meine Wölfin gab ein entzücktes Kläffen von sich. Siehst du, ich bin kein Weichei. Du musst einfach anfangen, mir zu vertrauen.
    Trotz seiner Verletzung war Drake gleich wieder auf den Beinen und griff mich erneut an. »Du kleines Miststück«, zischte er, »das zahl ich dir heim!«
    Seine Kraft schien sich gesteigert zu haben, ebenso wie seine Überzeugungskraft. Nun war ich hundertprozentig sicher, dass Drake Jensen genetisch mehr Kobold als Mensch war. Wäre ich nicht gerade zum reinrassigen Wolf geworden, hätte er, dessen war ich mir ziemlich sicher, die Oberhand behalten. Ich aber hätte dann arg in der Klemme gesessen.
    Ich brauchte mehr Kraft.
    Ich traf eine Augenblicksentscheidung und öffnete mich meiner Wölfin ein kleines bisschen, öffnete einen schmalen Spalt in der Barriere zwischen uns. Meine Wölfin brannte sich voller hämischer Vorfreude und mit einem selbstzufriedenen Knurren in mein Sein und pumpte mich mit neuer Kraft voll.
    Drake griff uns wieder an, und ich wich ihm mühelos aus. Er wirbelte herum, änderte rasant die Richtung. Ich bereitete mich auf den Aufprall vor, und wir beide krachten ineinander. Er landete auf mir, riss mich zu Boden und grinste auf mich herab. Er bildete sich ein, er hätte eine echte Chance. Falsch, du armer Irrer! Er schlug zu, und seine Faust prallte hart auf meiner linken Schulter auf. Der Hieb nagelte mich auf dem Boden fest. Aber als Drake erneut zum Schlag ausholte, reichte mir der so vergrößerte Abstand zwischen uns, und ich riss die Knie hoch, brachte sie zwischen ihn und mich. Mit einer raschen Hüftdrehung warfich meinen Gegner ab. Insgeheim betete ich, er würde richtig hart aufschlagen und dementsprechend benommen sein. Sofort sprang ich auf die Füße und wischte mir in einer raschen Bewegung die Hände an den Oberschenkeln ab.
    Für einen Moment hing die getroffene Schulter herab, während Muskeln, Sehnen und Gelenk die Folgen von Drakes Hieb verdauten. Erneut schoss Adrenalin durch meine Adern, eine Aufmerksamkeit meiner Wölfin. Die Woge frischer Kraft war mehr, als der schmale Spalt, den ich gerade geschaffen hatte, verkraften konnte. Der Spalt war drauf und dran, zur breit klaffenden Bresche zu werden. Mit dieser Infusion neuer Kraft ausgestattet, spürte ich das Feuer in meinen Augen. Ich war überzeugt, dass die Iriden wolfsgelb leuchteten.
    Drake stürzte sich erneut auf mich. Wilde, ungezähmte Wut loderte in seinen Augen. Rasch wirbelte ich einmal um die eigene Achse und riss dabei den Arm hoch. Die Bewegungsenergie meines Oberkörpers nutzte ich gekonnt und rammte Drake so die Faust ins Gesicht.
    Sein Gesicht implodierte förmlich, als er zurücktaumelte. Drake krachte direkt in den kleinen Baum, der hinter ihm stand. Der Baum bebte unter der Macht des Aufpralls. Drake glitt am Stamm herab und blieb als der Haufen Scheiße, der er war, am Boden liegen.
    Einige Herzschläge lang stand ich mit offenem Mund und geweiteten Augen da und starrte ihn an. Die Erregung des Kampfes setzte mich unter Spannung wie eine gespannte Sprungfeder. Ich fühlte keinen Schmerz, nur reines Hochgefühl. Ich zwang mich, mich zu bücken, stützte die Hände auf die Hüften und atmete einige Male hastig ein und aus. Ich musste zur Ruhe kommen, den Adrenalinspiegel senken. Aber meine Wölfin wollte mehr und rieb sich an meinem bewussten Sein. Es war, als ob es einen an einer Stelle juckte, an der man sich nicht kratzen kann. Meine Wölfin verlangte, dass wir zu Ende brächten, was wir angefangen hatten.
    Ich musste sie besänftigen. Wir haben es geschafft, der böse Bursche ist erledigt. Jetzt müssen wir uns zusammenreißen. Denn hier wird gleich die Hölle los sein. Überall werden Leute sein. Ehrlich, ich hätte es ohne dich nicht geschafft. Aber jetzt muss ich das Sagen haben, und das geht nicht, wenn du mich bekämpfst. Es fällt mir verdammt schwer, mich zu konzentrieren, solange mein Gehirn zweigeteilt ist. Verstehst du mich?
    Sie kläffte frustriert, zog sich aber zurück.
    Jemand rief meinen Namen. »Jess! Jess, ist alles in Ordnung?« Nick lief auf mich zu. »Herr im Himmel, Jess! Das war der absolute Wahnsinn! Ich habe noch nie jemanden so

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