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Vollmondstrand

Vollmondstrand

Titel: Vollmondstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra M Klikovits
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wieder aufs Neue. Sie waren 2.500 Jahre alt. Einen Satz wünschte sie sich, auf ein Kissen gestickt, für ihre Praxis: ›Man kann einen Menschen wohl auf den rechten Weg bringen, doch man kann ihn nicht zwingen, darauf zu bleiben.‹

37
    »Dass der Peter so lang geblieben ist, hat mich gewundert. In Linz scheint es ihm ja gut zu gefallen. Wir sollten ihn mal wieder besuchen. Dann zeigt er uns seine Installation und das neue Ars-Electronica-Haus.«
    »In Linz beginnt’s – und am Neusiedlersee tut mir mein Herz so weh!« Marti intonierte auf ›finnischer Volksliedsänger‹. Es klang gewöhnungsbedürftig.
    Was wusste sie schon über ihren Liebsten? Ihre gemeinsame Geschichte und ein wenig mehr als die Eckdaten: geboren in … am … usw. Die Zeit vor ihr kannte sie logischerweise nur aus Erzählungen. Und, das hatte Rosa erfahren, was Geschichten anbelangte, sagten diese oft mehr über die Person, die sie erzählte, als über den Inhalt.
    »Es wurde auch schon Zeit, dass wir uns wieder treffen! Hallo, Jana!«
    »Hi, wer kommt denn alles?«
    »Die Bibi kann heute nicht, sonst, glaub ich, sind wir komplett.«
    »Was trinkst du?«
    »Hm, heute wird es, glaub ich, der Keltenwein Samhain werden – oder nein, ich weiß was.«
    Sie wandte sich in Richtung Theke: »Red Pitt – Habt ihr den 2004er offen? Nein? Dann nehm ich eine Flasche, bring uns bitte fünf Gläser und Wasser dazu.«
    »Gibt’s was zu feiern?«
    »Nichts, Jana. Vielleicht gerade das!«
    »Verstehe. Schau, da kommt der Rest der Herde angetrabt, spät wie immer.«
    »Also, ich sag’s euch«, platzte Elli bei der Tür herein.
    »Hallo, erst mal …«, wies sie Jana sanft zurecht.
    »Meine Putzfrau hat mich gerade angerufen, sie kommt nicht mehr. Montag und Mittwoch sind zwei Tage, die passen ihr nicht so gut. Da will sie lieber selber was unternehmen. Ich hab ihr natürlich gesagt, ich muss mich nach den Kunden richten und sie kann nicht nur dann bei mir arbeiten, wenn sie grade kein Pilates oder Bauch-Bein-Po hat, weil da habe ich keine Kunden im Haus und deshalb auch keinen Dreck zu putzen.«
    »Klar.«
    Mona und Maria hatten vor der Tür zu Ende geraucht und gesellten sich zu den anderen im Lokal.
    »Und?«
    »Nichts – und. Morgen bin ich um acht beim Arbeitsamt. Meine Putze ist weg. Wie läuft’s bei euch?«
    »Geht so.«
    »Auf was trinken wir?«
    Maria schenkte sich ein Glas Rotwein ein und meinte: »Prost, auf ein Rendezvous mit Mr. Pitt!«
    »Das hättest du mir sagen müssen, Rosi, dann hätte ich mich ein wenig restauriert vorher!« Es war Mona, die diese Beschwerde vorbrachte.
    »Geh, du stehst doch nur auf Sean Penn im Standbild. Für den reicht’s!«
    »Ich sag euch, ich hab diese Woche einen Mann getroffen, in Salzburg, auf einem Meeting. Der wär’s gewesen«, schaltete sich Maria dazwischen.
    »Maria, du? … Ich meine, der muss schon was können, wenn er dir gefällt. Lass mich raten: groß, schlank, vom Typ her Keanu Reeves vor der Jahrtausendwende?«
    »Die Jahrtausendwende! Da waren wir alle noch ›um die 30‹ und Bibi hatte schon damals die ultimative Krise.«
    »Ja, und du deinen Chemiefabrikanten, Mona! Weißt du noch, als du erzählt hast von eurem Kennenlernen, wie in einem Pilcher-Roman!«
    »Dann hat er sich entpuppt, exakt zwei Jahre später.«
    »Das stand schon in der Bravo von 1979: Nach einem halben Jahr ist es keine Verliebtheit mehr und nach zwei Jahren ist es dann Liebe!«
    »Oder halt nicht! Wie in Monas Fall, Roserl!«
    »Genau. Dr. Sommer Team. Mein Gott, das weiß ich noch alles.«
    »Willkommen im Club ›Weißt-du-noch‹?«
    »Was machen wir in 20 Jahren, wenn wir jetzt schon in Erinnerungen an vergangene Zeiten schwelgen?«
    »Wir erzählen uns: ›Weißt du noch … wie wir an der Bar gestanden sind, beim Rendezvous mit Mr. Pitt‹ …«
    »… und wie Elli erzählt hat, ihre Putzfrau trainiert lieber ihren Hintern als ihre Oberarme!«
    »… und wie Rosi aus der September-Bravo von 79 zitiert hat, ihr wisst schon, Seite 25, rechts oben …«
    »Klar, daran werden wir uns genau erinnern! Aber wer weiß, ob wir nach dem Treffen noch heimfinden werden?«
    »Na, dafür haben wir dann unsere Kinder!«, lachte Maria.
    »Oder Enkerl«, ergänzte Jana strahlend.

38
    »Wer begleitet mich nach Hause, wenn ich alt und schrullig bin«, wollte Rosa von Marti zur Begrüßung wissen.
    »Na, ich natürlich, wer sonst!«, kam als Antwort.
    »Wer weiß, ob du mich dann noch willst?«
    Ein Hauch Theatralik lag in

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