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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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nicht mit Haupt diskutieren.« Darauf wählte sie Kriminalrat Haupts Nummer und kündigte sich an. Noch bevor sie ihren Fiesta erreichte sah sie, wie Sandra mit quietschenden Reifen startete und die Straße entlang raste.
    Und ich fahre zu schnell, sagte Karin zu sich, während sie verwundert den Kopf schüttelte.
    Als Karin in der Polizeidirektion auf der Schießgasse ankam, ging sie auf direktem Weg in Haupts Büro. Sie war gerade mit ihrem Bericht fertig, da klopfte es und bevor Haupt ›Herein‹ rufen konnte, stürmte Sandra außer Atem in das Büro.
    »Hallo Frau König«, sagte Haupt gewohnt freundlich. »Ihre Eile verrät mir, dass Sie etwas auf dem Herzen haben. Wir sind beide ganz Ohr.«
    Sandra, die um die Haare etwas derangiert aussah – sie hatte sich ständig nervös durch ihren Schopf gestrichen – holte tief Luft und platzte heraus: »Es ist nicht erforderlich, eine zweite Ermittlungsgruppe zu bilden, ich habe die Verbindung zwischen beiden Mordfällen gefunden.«
    Karin und Kriminalrat Haupt saßen still und sehr aufmerksam auf ihren Stühlen und sahen Sandra auffordernd
    Diese sprach weiter: »Als Steffen den Namen des Opfers nannte, wusste ich, dass ich ihn schon einmal gehört hatte. Ich warf also den Rechner, der im Hintergrund meines Gehirns recherchiert, an und wartete auf Ergebnisse. Kurz vor unserem Aufbruch fiel der Groschen. Ich habe da noch nichts gesagt, weil ich mir nicht hundert Pro sicher war und es erst überprüfen wollte. Am Computer fand ich die Bestätigung. Vor drei Jahren wurden Joachim Haase und ein weiterer Mann beschuldigt, eine junge Frau vergewaltigt zu haben. Dieser zweite Mann war Peter Schlott.«
    Haupt lehnte sich tief einatmend zurück. Karin dagegen hielt es nicht auf ihrem Stuhl, sie sprang auf und begann im Raum hin und her zu tigern. Als sie bei Sandra vorbeikam, legte sie ihre Hand auf deren Schulter, drückte sie kurz und lobte: »Gut gemacht.«
    Nach einer weiteren Runde sagte sie: »Sandra, du setzt dich an den Computer und suchst alle Informationen über unser neues Opfer und die Frau, die vor drei Jahren die Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet hat, heraus. Ich fahre jetzt zu der Exfrau des Ermordeten, um sie über den Tod ihres Geschiedenen zu informieren und hoffe, dass ich beim Gespräch mit ihr weitere Erkenntnisse sammeln kann.«
    Karin setzte sich wieder, überlegte kurz, schlug dabei einen Trommelwirbel mit ihrem Stift und fuhr fort: »Heute Vormittag sollte doch Jans neue Flamme bei unserem Phantombildzeichner vorbeikommen. Sandra, würdest du bitte sobald er fertig ist das Bild scannen und Mackie, Steffen und auch mir gleich eins auf das Handy schicken?«
    An dieser Stelle griff Haupt ein: »Wenn sich Frau König auch noch darum kümmern muss, wird das doch nichts Richtiges mit der Recherche. Nein, Sie konzentrieren sich ganz auf ihre Arbeit am Rechner«, sagte er zu Sandra gewandt. »Ich werde mich um das Phantombild kümmern und werde jetzt gleich die Herren Klingenberg und Dahlmann von der neuen Wendung informieren.«
    »Steffen musst du nicht anrufen, ich muss mit ihm wegen der Adresse und dem Namen von Schlotts Exfrau sprechen. Aber wenn du Mackie, Dr. Bretschneider und Herrn Lachmann bitten würdest, heute 16 Uhr im Versammlungsraum zu erscheinen, wäre das nett. Also dann hoffen wir, dass wir heute Nachmittag schlauer sind.«
    Peter Schlotts ehemalige Ehefrau arbeitete in einer Bankfiliale. Als Karin das protzige Foyer der Bank betrat, wurde ihr wieder einmal klar, wo das Geld zu Hause war.
    Sie ging zu einem jungen Mann, dessen sportliche Figur in keiner Weise zu dem Anzug passte, in den er sich gezwängt hatte.
    »Guten Tag, ich möchte gern Frau Schlott sprechen«, sagte sie freundlich zu ihm.
    »Frau Schlott ist nicht im Kundenservice tätig, was möchten Sie denn von ihr?«, fragte er mit der professionellen, aber nicht echten Freundlichkeit eines Bankmitarbeiters.
    »Das bespreche ich mit Frau Schlott allein«, sagte Karin und hielt ihm ihren Ausweis unter die Nase.
    Der junge Mann verzog keine Miene: »Wenn Sie bitte dort hinten in der Sitzgruppe Platz nehmen, ich sage Frau Schlott Bescheid.«
    Und nicht nur der, darauf wette ich, dachte Karin bei sich und machte es sich in einem Sessel bequem.
    Nach kaum fünf Minuten trat eine kleine burschikose Frau von Mitte vierzig an sie heran und sagte: »Ich bin Bettina Schlott. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Karin stand auf, reichte Frau Schlott die Hand und sagte: »Ich bin

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