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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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hinterherzulaufen, um ihn über den aktuellen Stand der Ermittlungen zu unterrichten. Es gab Fälle, da lag die Lösung klar auf der Hand und Karin verzichtete auf diese Arbeitsweise. Aber bei dem vorliegenden Fall, wo die Spuren extrem dürftig aus dem Hahn tröpfelten, konnte sich die Ermittlungsgruppe keine Informationsdefizite leisten.
    Außer den Mitgliedern der Gruppe waren noch Kriminalrat Haupt, Günther Lachmann, Dr. Bretschneider und ein Herr anwesend, den Karin zuvor noch nie gesehen hatte.
    Als alle versammelt waren, schlug Kriminalrat Haupt mit seinem Stift einen Trommelwirbel, und nachdem sich das Gemurmel gelegt hatte, stand er auf und ergriff das Wort: »Zuerst möchte ich ihnen Herrn Dr. von Falkenstein vorstellen.«
    Als dieser Name fiel, sah Sandra, die gerade in ihre Unterlagen geschaut hatte, ruckartig auf und musterte den Herrn sehr intensiv. Außer Karin, die zufällig gerade in Sandras Richtung schaute, bemerkte niemand diese Bewegung.
    Dr. von Falkenstein nickte freundlich in die Runde und Haupt fuhr fort: »Er ist ein Experte für operative Fallanalysen. Seit heute Morgen wissen wir, dank unserer neuen Kollegin Frau König, die damit einen hervorragenden Einstand geleistet hat, dass die beiden vorliegenden Morde in Zusammenhang stehen. Wir können auch davon ausgehen, dass beide Verbrechen vom selben Täter begangen wurden. Da alle bisherigen Spuren, welche die Ermittlungsarbeiten aufzeigten, im Sande verliefen, habe ich mich entschlossen, dass wir die Hilfe von Herrn Dr. von Falkenstein in Anspruch nehmen. Der Herr Doktor hat sich bereiterklärt, ein psychologisches Täterprofil für uns zu erstellen.«
    Nach diesem langen Satz nahm Haupt wieder Platz, holte tief Luft und lächelte Karin zu, damit diese das Wort ergreifen konnte.
    Karin berichtete von ihrer Befragung von Schlotts Exfrau und schloss mit den Worten: »Hoffentlich habt ihr etwas herausgefunden, denn wie es bei diesem Fall bereits Tradition ist, konnte Frau Schlott uns nicht weiterhelfen.«
    Steffen schloss sich an: »Die Bewohner des Dorfes, die ich bis jetzt erreichen konnte, haben nichts bemerkt. Die meisten waren schon bei der Arbeit, als der Mord geschah. Schlott hatte zu niemandem Kontakt, außer zu der Frau, die ihn heute Morgen fand. Er lebte völlig zurückgezogen. Einzig mit dieser Nachbarin war er eine Symbiose eingegangen. Sie besorgte seine Wäsche, und er pflegte ihren Garten und half bei handwerklichen Problemen. Sonst wusste sie nichts. Der jetzige Inhaber seiner Firma konnte auch nicht weiterhelfen. Er bestätigte nur das ungewöhnliche Verhalten von Schlott, welches vor drei Jahren einsetzte. Allerdings untermauerte er die Aussage des Gastwirtes, dass es sich bei dem gesuchten dritten Skatspieler um einen Gesetzeshüter handeln könnte.«
    Jan hatte die Aufnahme des anonymen Anrufes auf CD gebrannt und legte diese jetzt in den Player. Eine angenehme, warme und tiefe Frauenstimme erfüllte den Raum. Nach einer exakten Beschreibung der Örtlichkeit schloss die Stimme mit den Worten: »In den Sträuchern am Feldweg, der rechts hinter den letzten Häusern des Ortes verläuft, liegt eine bewusstlose Frau. Sie wurde mit einer Mischung aus Ketamin und Valium betäubt.«
    Nachdem diese kurze Mitteilung verklungen war, herrschte Schweigen in der Runde. Kriminalrat Haupt fasste sich als Erster: »Damit steht eigentlich fest, dass die Morde von einer Frau verübt wurden. Zumindest ist sie Mittäterin, falls wir es mit mehreren Tätern zu tun haben sollten. Ausschließen können wir es bis jetzt nicht.«
    »War es möglich, den Anruf zurück zu verfolgen?«, sprach Karin eine der am nächsten liegenden Fragen aus.
    Günther Lachmann schüttelte bedauernd den Kopf. »Keine Chance. Sie hat ein Handy mit Prepaidkarte benutzt und das lässt sich nicht ermitteln.«
    »Mist. Aber das war zu vermuten. Der Anruf ist dennoch sehr aufschlussreich«, fuhr Karin in ihren Überlegungen fort. »Die Täterin hat medizinische Kenntnisse, die über das normale Maß weit hinausgehen und sie wollte auf gar keinen Fall, dass der Frau etwas zustößt. Die Ausdrucksweise und die Sprachmodulation lassen auf einen hohen Bildungsgrad schließen.«
    »Sie hat kein überflüssiges Wort gesagt und alle wichtigen Informationen klar formuliert«, ergänzte Sandra.
    Karin wandte sich nun Jan zu: »Hat die aufgefundene Frau ihr Bewusstsein schon wiedererlangt?«
    »Ja, ihr geht es soweit ganz gut und sie konnte auch auf meine Fragen antworten. Sie trug

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