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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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widersprüchlichen Aussagen wurde ihrer Anschuldigung kein Glauben geschenkt.«
    Sandra legte eine kurze Pause ein, um in ihre Unterlagen zu blicken und fuhr fort: »Zwei Monate nach der mutmaßlichen Vergewaltigung nahm sich Sarah Lefort das Leben. Meine Schlussfolgerung geht dahin, dass die Vergewaltigung doch kein Hirngespinst von Sarah war und ihr Suizid in direkter Folge dazu stand. Ich habe nun das Umfeld und den Lebenslauf von Sarah Lefort recherchiert, soweit dies möglich war. Sie stammt aus Frankreich und wurdel979 in Rochefort geboren. Nach Dresden kam sie 1998, um an der Technischen Universität ein Pädagogikstudium zu beginnen, welches sie auch abschloss und nach ihrem Referendariat bekam sie eine Stelle an einem Dresdner Gymnasium. Bis zu ihrem Tod 2006 unterrichtete sie dort. Sarah lebte allein und hat bis auf ihre Eltern und eine Schwester in Frankreich keine weiteren Angehörigen. Nach Sarahs Tod haben die Eltern ihre Leiche nach Rochefort überführen lassen. Als Nächstes werde ich mit der dortigen Gendarmerie in Verbindung treten, um zu klären, ob die Eltern oder die Schwester von Sarah Lefort als Täter oder Auftraggeber einer Profikillerin inf rage kommen.«
    Damit schloss Sandra ihre Ausführungen, sortierte ihre Unterlagen und legte sie vor sich auf den Tisch.
    »Die Karriere von Frau Lefort passt aber nicht zu einer Drogensüchtigen«, sagte Karin zweifelnd. »Da werden wir bestimmt ein paar Überraschungen erleben.«
    Dr. Bretschneider, der Sandras Darlegungen aufmerksam gefolgt war, meinte: »Ich weiß jetzt, woher ich den Namen Sarah Lefort kenne. Ich habe die Obduktion ihrer Leiche vor drei Jahren vorgenommen. Dieser Fall hat sich in mein Gedächtnis gebrannt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, warum eine so schöne, junge und gesunde Frau freiwillig aus dem Leben scheiden sollte. Ich war damals auch besonders gründlich, um sicher zu gehen, dass es sich tatsächlich um einen Suizid handelt.«
    Hier schaltete sich Sandra wieder ein: »Die zwei Fälle, die Vergewaltigung und der Selbstmord von Sarah Lefort wurden getrennt und von verschiedenen Beamten bearbeitet. Es lagen zwei Monate dazwischen und durch diese unglücklichen Umstände hat niemand eine Verbindung hergestellt.«
    »Nun, die Mörderin hat es getan«, sagte Karin. »Jetzt ist es an uns, alle Fakten zu den alten Fällen zusammenzutragen und damit die Täterin aufzuspüren.«
    Günther Lachmann räusperte sich: »Wenn von mir jetzt Ergebnisse erwartet werden, dann muss ich leider mit einer Enttäuschung aufwarten. Dafür war die Zeit einfach zu kurz. Meine Leute sind alle noch im Haus des Toten und jagen dort nach Spuren. Ich bin eigentlich nur gekommen, um noch Anregungen für die weitere Arbeit zu bekommen. Und ich habe da so ein paar Ideen. Mein Wochenende werde ich nun nicht wie geplant mit meinen Enkelkindern verbringen, sondern alles, was es am Tatort zu finden gibt, aufspüren. Ich denke, dass ich übermorgen, also Sonntagnachmittag, Material vorlegen werde. Nur eins kann ich heute schon sagen: Der Schlafsack, in dem die Postbotin steckte, sowie das Kissen, auf welchem ihr Kopf gebettet war, waren beide neu und unbenutzt.«
    Karin wandte sich nun direkt an Dr. von Falkenstein: »Ist das bisher Gesagte für sie ausreichend, um uns etwas über die Persönlichkeit der Täterin mitzuteilen?«
    »Alles, was ich bis jetzt sagen könnte, hieße nur, meine Vorredner zu wiederholen.« Dr. von Falkenberg sprach mit einer klangvollen tiefen Stimme, die so gar nicht zu seiner Erscheinung passen wollte. Er war ein kleiner, zierlicher Mann mit weißem Haar, der älter aussah als die fünfzig Jahre, die er schon erlebt hatte. »Ich werde«, fuhr er fort, »mich heute Abend und morgen Vormittag in die Akten einlesen und kann dann vielleicht am Nachmittag etwas zur Aufklärung beitragen.«
    »Gut, ich denke, wir haben den derzeitigen Stand der Dinge damit abgeklärt.«
    In ihrer Funktion als leitende Ermittlerin schloss Karin die Versammlung mit der Verteilung der Aufgaben für das weitere Vorgehen.
    Steffen Dahlmann würde die bisher noch nicht erreichten Bewohner des Heimatortes von Herrn Schlott befragen, Jan bekam von Sandra die Adresse der ehemaligen Wohnung von Sarah Lefort, um dort die Klinken zu putzen und Sandra würde gemeinsam mit Karin weiter über das Umfeld von Sarah recherchieren.
    Als die beiden Frauen in ihrem Büro allein waren, klickte Sandra am Computer schnell eine Seite an und dann platzte sie heraus: »Ich

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