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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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befand sich ein kleiner Park, der zur Erholung der Patienten gedacht war. Hier ließen sich Karin und Sandra kurz nieder, um das eben Gehörte zu verarbeiten.
    Karins Miene war noch düsterer als gewöhnlich. Als sie in sich hinein lauschte, stellte sie fest, dass ihr die Ergreifung des Beamten wesentlich wichtiger geworden war, als die Suche nach der unbekannten Täterin.
    Sandra riss sie aus ihrem dumpfen Brüten: »Aus dem Befund des Arztes geht eindeutig hervor, dass Sarah wesentlich mehr Zeit für den Weg zur Polizeistation benötigt haben muss, als ich. Somit hatten unsere drei Mistkerle ausreichend Zeit, ihren sauberen Plan auszuhecken.«
    »Und warum der Arztbericht in den Unterlagen fehlt, ist nun auch klar. Bei so schlimmen Verletzungen, wie Sarah sie davongetragen hat, wäre der Fall viel gewissenhafter bearbeitet wurden.«
    Kaum hatte Karin diese Worte gesprochen, musste sie niesen. Sie angelte in ihrem Rucksack mit fliegenden Fingern nach einem Taschentuch, doch bevor sie es entfalten konnte, nieste sie erneut. Sandra wünschte jedes Mal Gesundheit, doch erst nach dem fünften Mal niesen war Karin in der Lage, sich zu bedanken.
    »Du wirst dich doch nicht erkältet haben?«, fragte Sandra besorgt.
    »Nein, ich befürchte, dass heute die Saison beginnt.«
    »Die Nies- und Schnaubsaison?«
    »So ähnlich. Meine Heuschnupfenzeit bricht über mich herein.«
    Karin wühlte wieder in ihrem Rucksack und beförderte eine kleine Tablettendose und eine Flasche ans Tageslicht. Sie schluckte eine kleine weiße Pille und spülte sie mit einem Schluck Wasser herunter.
    »So, nun kann ich nur hoffen, dass das Mittel schnell wirkt, dann lassen die Symptome nach.«
    »Wie schlimm kann es denn werden?«
    »Das ist unterschiedlich. Jedes Jahr verläuft meine Allergie anders. Ich bete, dass diese Saison gnädig mit mir ist. Aber das hoffe ich jedes Jahr und mitunter wird es schlimm, meine Nase läuft dann ständig und von der Bindehautentzündung werden meine Augen rot und jucken. Ich sehe dann immer aus wie ein Albinokarnickel.«
    Sandra rückte an Karin heran und legte den Arm um sie. »Ich werde bei jedem Nieser mit dir fühlen und drücke ganz fest die Daumen, dass du nicht gar zu sehr gebeutelt wirst.«
    Statt zu antworten, begann Karin wieder mehrmals zu niesen. Als sie wieder Luft bekam, sagte sie: »Du bist lieb. Aber da muss ich allein durch. Komm, wir fahren schnell in die KTU. In einem geschlossenen Raum geht es mir besser.«
    Günther Lachmann hatte im Laufe seines Berufslebens so viele Tatorte untersucht, dass es ihm unmöglich wäre, ihre Zahl auch nur annähernd zu schätzen. Er schöpfte alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel aus, um zu der Überführung eines Verbrechers beizutragen. Nur eine kleine Voraussetzung musste dafür erfüllt werden. Der Täter musste Spuren, und seien sie noch so klein und unbedeutend, zurücklassen. Günther Lachmann hatte mit seinen Mitarbeitern das Wohnhaus von Herrn Schlott gründlich untersucht. Nicht nur einmal sondern mehrmals. Sie hatten nichts Verwertbares gefunden, jedenfalls nicht im Haus. Entsprechend frustriert saß Günther Lachmann in seinem Büro, als es klopfte. Auf sein Herein betraten Karin Wolf und ihre neue Partnerin, Frau König, den Raum. Mit einer müden Bewegung forderte er die Damen zum Platznehmen auf. Er sah beiden ins Gesicht. Karin hatte seiner Körpersprache schon entnommen, dass er nicht sehr erfolgreich gewesen war, entsprechend dunkel wurde ihre Miene. Günther Lachmann gönnte sich noch kurz die kleine Freude, an den einzigen Lichtblick zu denken, den er anzubieten hatte, aber den wollte er den beiden Kommissarinnen erst am Schluss enthüllen.
    »Ich vermute mal, die Damen möchten gern etwas über den Tathergang und die Täterin erfahren«, begann er seine Ausführungen. »Sie sollten nicht zu viel erhoffen, das sage ich gleich vorab. Der Tathergang war relativ eindeutig zu rekonstruieren. Die Täterin hat der Postbotin aufgelauert, sie betäubt, dann hat sie sich deren Mantel angezogen, ist zum Haus von Schlott geradelt, hat auch diesen narkotisiert, in den Keller gezerrt, gefoltert und dann getötet. Als sie damit fertig war, hat sie den Tatort verlassen. Aber das ist alles schon bekannt. Ich erwähne es nur noch einmal, weil unsere Spurenauswertung die Theorie über die Abläufe bestätigen konnte.«
    Günther Lachmann sah seine beiden Gegenüber müde an und sagte: »Unsere Täterin hat Fasern von ihrer Kleidung hinterlassen und mit hoher

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