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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Leben sei von jetzt
an ausländischen Sportwagen geweiht, wäre ich davon überzeugt, daß Sie wieder
zu Ihren alten Praktiken zurückgekehrt sind!«
    »Wie können Sie bloß auf einen
solchen Gedanken kommen«, stöhnte ich.
    »Die eingesunkenen,
blutunterlaufenen, apathischen Augen«, sagte sie begeistert, »das leichte
Händezittern, die trockenen Lippen und die gespenstisch verfärbte Zunge, mit
der Sie sich dauernd über die Lippen fahren! All die alten sicheren Anzeichen
sind heute morgen vorhanden,
Lieutenant. Ist es nicht nett, daß ich so gar nicht von Mißtrauen beseelt bin ?«
    »Seien Sie für das dankbar, was
Sie vom Kopf an abwärts besitzen, Süße«, knurrte ich. »Auch noch auf Seele zu
hoffen, wäre ein bißchen zuviel verlangt. Finden Sie
nicht auch ?«
    » Wheeler !« Ich
schauderte unwillkürlich bei dem Wahnsinnsgebrüll zusammen, das plötzlich aus
dem Büro des Sheriffs drang.
    »Sie werden gewünscht, Al«,
sagte Annabelle liebenswürdig. »Die reine Hysterie!«
    Ich trottete an ihrem
Schreibtisch vorbei in Lavers ’ Büro und ließ mich
dort schnell in den nächsten Stuhl sinken.
    »Lieber Himmel !« sagte er mit zitternder Stimme. »Ich würde nie wagen, zu
fragen, was Sie in Ihren Nächten treiben, Wheeler, schon allein finden Fall, daß Sie mir’s erzählen würden. Aber was Sie auch tun, Sie müssen damit aufhören. Das County
kann sich nicht leisten, eigens für Sie dauernd Blutspender auf Abruf
bereitzuhalten .«
    »Alle Leute sind heute morgen so schrecklich munter«, stieß ich zwischen
zusammengepreßten Zähnen hervor. »Und so witzig! Das bildet einen so anregenden
Auftakt für die Tagesarbeit. Ich werde mich dabei ertappen, wie ich vergnügt
kichernd in den nächsten ungeklärten Mordfall hineinstolpere und kleine
Volkslieder vor mich hinpfeifend im Leichenschauhaus
stehe — «
    »Es muß doch irgendeinen Grund
gegeben haben, weshalb ich darauf bestanden habe, daß Sie diese Totenmaske, die
Sie als Gesicht benutzen, zu mir hereinschleppen«, brummte Lavers .
»Jetzt fällt mir’s wieder ein! Kirby!«
    »Hal Kirby?« Ich spürte, wie
ein kleiner Stich des Interesses meinen schmerzenden Schädel durchbohrte.
    »Sie hatten recht, was ihn
anbetrifft — erstaunlicherweise«, sagte er mürrisch. »Ich habe einen Anruf von
Captain Songer aus Los Angeles erhalten. Genauen
Aussagen nach ist Kirby ein wirklich bezaubernder Mensch .«
    »Was hat er gesagt ?« fragte ich.
    »Er bildet die eine Hälfte
eines Teams«, fuhr der Sheriff ungerührt fort. »Die andere Hälfte ist ein Mann
namens Johnny King. >Kirby und King< — klingt das nicht wie eine
Zirkusnummer aus alten Tagen ?«
    »Sparen Sie sich die
Geistesblitze für Ihre Memoiren auf, Sheriff«, flehte ich. »Vielleicht lebe ich
nicht mehr lange, und ich möchte noch gern alles hören, bevor ich dahinscheide .«
    »Erpressung — Nötigung«,
brummte er. »Die schmutzigste Form gehört zu ihren Spezialitäten, habe ich von Songer gehört. Kirby ist der Spürhund, der überall
herumschnüffelt, wo es etwas Vielversprechendes gibt, von einem Zeitungsbericht
über eine schmutzige Scheidungsgeschichte zu dem Burschen im nächsten
Häuserblock, der letzte Woche zwei Nächte lang nicht nach Hause gekommen ist.
Wenn er einmal eine Spur hat, ist er schlimmer als ein Bluthund, sagt Songer , und seine Kartothek mit Zeitungsausschnitten und
gesammeltem Material würde für jeden ein Vermögen bedeuten .«
    »Ich kenne Kirby«, sagte ich.
»Ich kann mir’s vorstellen. Wie steht es mit dem
anderen Burschen — King ?«
    »Die dazugehörige
Schlägertype«, brummte Lavers . »Sobald sie ein Opfer
aufs Korn genommen haben, nähert sich ihm King als erster. Das bedeutet eine
doppelte Bedrohung: Wenn das Opfer nicht zahlt, muß es nicht nur irgendwelche
Enthüllungen, sondern auch noch Gewaltanwendung von seiten Kings befürchten. Wenn ich Ihnen also einen Rat geben darf, Wheeler...«
    Das Telefon klingelte schrill,
und Lavers starrte es an, als wäre er soeben höchst
persönlich von ihm beleidigt worden. »Nehmen Sie Polnik mit und...« Das Telefon klingelte zum zweitenmal .
»Verdammtes, blödsinniges Ding !« knurrte er. »Warum,
zum Henker, ist es überhaupt erst erfunden worden ?« Er
griff nach dem Hörer und brummte » Lavers « in die
Sprechmuschel. »Verbinden Sie mich .« Er kniff sich
nachdenklich in sein viertes Kinn, während er wartete. »Ja, hier ist der County
Sheriff! Na, langsam! Beruhigen Sie sich schon, und fangen Sie von

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