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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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verdächtigte, würde er das nächste Mal mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür stehen.
    Es war völlig idiotisch gewesen, ihm zu vertrauen! Ich verfluchte mich. War irgendetwas an seinem Verhalten mir gegenüber in irgendeiner Weise aufrichtig gewesen? Oder war alles nur ein Spiel gewesen, um mir zu entlocken, was ich wusste?
    Ich stöhnte und rieb mir mit beiden Händen durchs Gesicht. Ich hatte gerade angefangen, ihn irgendwie zu mögen. Die nette Seite an ihm jedenfalls – Ryan. Was für ein Chaos!
    Das war’s dann wohl für heute mit der Beschwörung. Wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestand, dass er mit einem Durchsuchungsbeschluss zurückkehrte – und ich wusste nur zu gut, dass er genug Gründe würde vorbringen können, um einen zu bekommen, wenn er es wirklich drauf anlegte –, musste ich dringend aufräumen und einige Utensilien verschwinden lassen. Es würde mir nicht gelingen, die Beschwörungskammer wegzudiskutieren. Ich wäre ganz schnell als »Satanistin« gebrandmarkt, würde wahrscheinlich meinen Job verlieren und meinen kleinen Ruf ruinieren, den ich mir in der Gemeinde erarbeitet hatte.
    Leise fluchend ging ich zur Eingangstür, um sie zu verschließen und zu verriegeln, und spähte dabei hinaus, um sicher zu sein, dass er wirklich weggefahren war. Ich zog meinen Bademantel aus und schlüpfte in Jeans und Sweatshirt, dann lief ich hinunter in den Keller. Es gab Verstecke, von denen ich ziemlich sicher war, dass sie bei einer normalen Durchsuchung nicht entdeckt würden, aber es bestand die Möglichkeit, dass Agent Kristoff kleine arkanische Spuren, die ich hinterließ, sehen konnte.
    Ich brauchte fast drei Stunden, um den Keller zu säubern und sämtliche Beweise für arkanische Rituale zu entfernen. Ich schrubbte den Zementboden, um alle Spuren des Diagramms zu tilgen, und versteckte meine Utensilien. Eine weitere Stunde brauchte ich, um Kräfte zu sammeln, mit denen ich ein paar falsche Spuren legte und einen kleinen Schutzwall errichtete – während ich die ganze Zeit jede Sekunde mit einem durchdringenden und fordernden Klopfen an der Tür rechnete. Natürlich war mir klar, dass dieses ganze Fiasko eine gute Übung war, mich zu tarnen und die Kräfte richtig einzusetzen, selbst wenn er nicht mit einem Durchsuchungsbeschluss zurückkehrte. Um ehrlich zu sein, hätte ich das alles schon viel früher tun sollen.
    Ich trat einen Schritt zurück und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Für jeden normalen Menschen sah es aus wie in einer Kellerbibliothek – einem gemütlichen kleinen Arbeitszimmer mit glattem Betonboden und holzverkleideten Wänden. Für jemanden mit der Andersicht gab es sehr viel mehr zu entdecken, aber das meiste davon waren falsche Spuren und konfuse Zeichen.
    Ich brauche unbedingt eine schnellere Methode, um meine Sachen zu verstecken und aufzuräumen. Eigentlich musste ich es mir wohl zur Gewohnheit machen, nach jeder einzelnen Beschwörung meine Utensilien zu verstecken und sauber zu machen, einfach um auf der sicheren Seite zu sein. Ich war viel zu faul und selbstzufrieden geworden. Das war die Kehrseite der Medaille, wenn man praktisch nie Besuch bekam.
    Die Sonne schickte gerade ihre ersten Strahlen durch die Vorhänge in der Diele, als ich aus dem Keller kam, aber zumindest konnte Mr Special Agent jetzt mit seinem Durchsuchungsbeschluss kommen. Ich seufzte tief und warf mich auf die Couch im Wohnzimmer. Die Uhr auf dem Kaminsims zeigte fünf Uhr morgens. Vor acht würde er wahrscheinlich keinen Richter dazu bekommen, einen Beschluss zu unterzeichnen, es sei denn, er weckte extra dafür einen. Und selbst dann würde er noch eine Stunde brauchen, um ein Team zusammenzutrommeln. Genug Zeit für ein Nickerchen, entschied ich, während mir schon die Augen zufielen. Ich rollte mich auf der Couch zusammen und zog eine Decke über mich. Scheiß auf ihn! Ich war bereit.
    »Du empfängst Männer in deinem Haus? Muss ich eifersüchtig sein?«
    Ich öffnete die Augen und blinzelte ins Sonnenlicht, das auf die Couch schien. Jemand stand vor dem Fenster, und ich erkannte nur eine große Silhouette. »Wie?« Ich kniff die Augen zusammen und hielt meine Hand darüber. »Ryan?«
    Die Gestalt lachte, und mir wurde eiskalt. Nicht Ryan. Er trat vor, und jetzt konnte ich sein langes weißblondes Haar sehen, die engelsgleichen Züge, die erlesene Schönheit. Er trug ein Hemd und Kniebundhosen, ganz ähnlich wie bei unserem ersten Zusammentreffen, nur waren die

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