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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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meine Wächter den offenen Übergang berühren durften, falls er verzerrt oder verschoben werden konnte. Also entschied ich mich für einen Kompromiss und errichtete eine kleine Kuppel aus Energie darüber. Nachdem ich damit fertig war, zog ich mich rückwärts aus der Bibliothek zurück und schuf eine weitere Reihe Schutzschilde – die weder etwas herein- noch herauslassen würden.
    Ich seufzte, als ich sie noch einmal prüfte. Wächter aufzustellen war wahrlich nicht meine Stärke, aber ich hoffte, dass sie zumindest halten würden, bis ich jemanden beschwören konnte, der einen stärkeren Schutzwall errichten konnte. Ich zog mein Handy aus der Tasche und warf einen Blick auf meinen Mondphasenkalender, obwohl ich wusste, dass der letzte Vollmond erst eine Woche her war. Noch eine weitere Woche würde bis zum Neumond vergehen. Also musste ich es einfach versuchen.
    „Lass uns hier verschwinden“, sagte ich zu Jill, während ich die Abwehr an der Eingangstür aktivierte. „Ich denke, für einen Tag haben wir genug Schaden angerichtet.“

 
    20
    Es fühlte sich nicht wie ein Sonntag an. Ich war daran gewöhnt, dass die Wochenenden an mir vorbeiflogen, bevor ich auch nur einmal blinzeln konnte, aber in den vergangenen zwei Tagen war so viel passiert, dass ich immer wieder glaubte, es müsste mindestens Mittwoch sein. Oder schon September.
    Doch nun hatte sich alles wieder ein bisschen beruhigt, und ich hatte eine ganze Liste mit irgendwelchem Mist, den ich erledigen musste, plus einige Dinge, die ich gern erledigen wollte. Ich war angenehm erschöpft von meinem Besuch im Fitnessstudio, und es tat gerade genug weh, um mich daran zu erinnern, dass ich eigentlich ganz gerne ein paar Muskeln hätte. Außerdem wollte ich auf keinen Fall wieder moppelig werden. Bevor ich es mir also anders überlegte, fuhr ich wieder ins Studio und nahm das Risiko in Kauf, die Angestellten zu schockieren, weil ich nun schon zweimal in der Woche kam.
    Um acht Uhr morgens an einem Sonntag war das Studio praktisch ausgestorben, ganz im Gegensatz zu meinem letzten Besuch. Nur im Raum mit den Geräten waren eine Handvoll Leute, daher konnte ich mich voll dem Training widmen. Ich genoss das Brennen der Muskeln und den Schweiß, der mir über den Körper lief, während ich versuchte, meine Unsicherheit zu vertreiben.
    Wenn ich in diesem Tempo weitermachte, würde ich bald ein ansehnliches Sixpack besitzen.
    „Sie lassen uns andere aber ganz schön alt aussehen“, hörte ich eine Stimme hinter mir, während ich zwischen den einzelnen Durchgängen darauf wartete, dass sich mein Puls etwas beruhigte. Ich drehte mich um und griff nach meinem Handtuch, um mir das verschwitzte Gesicht abzuwischen. Ein gut aussehender Mann lächelte mich freundlich an. Ich kannte ihn, doch mein vom Sauerstoffmangel unterversorgtes Hirn weigerte sich einfach, mir seinen Namen zur Verfügung zu stellen. „Heute ist Sonntag“, sagte er, und sein Lächeln wurde noch strahlender. „Wir stehen hier rum und reden über Football und drücken uns vor der Gartenarbeit, und Sie trainieren für uns alle zusammen.“
    Ich grinste, geschmeichelt von dem kleinen Flirtversuch, und in dem Moment ging mir endlich ein Licht auf. Heilige Scheiße, das ist Richter Roth. Ich hatte ihn bisher nur im Gericht oder auf der Trauerfeier gesehen, und in seinen einfachen Shorts und mit dem T-Shirt wirkte er völlig anders – bei Weitem nicht so unnahbar.
    „Tut mir leid“, sagte ich immer noch lächelnd. „Aber wenn Sie alle nicht mit mir mithalten können, ist das ja nicht meine Schuld.“
    Er lachte. „Ich sollte mich lieber nicht mit starken Frauen anlegen. Dabei kann man nur verlieren!“ Er musterte mich etwas genauer. „Ich glaube nicht, dass ich Sie hier schon mal gesehen hab. Ich bin Harris Roth“, sagte er und streckte mir die Hand hin. „Sind Sie neu hier?“
    Ich schüttelte seine Hand. Er hatte einen angenehmen, warmen Griff. „Kara Gillian.“ Ich überlegte kurz, ob ich erwähnen sollte, dass wir uns schon im Gericht über den Weg gelaufen waren, aber dann beschloss ich, dass das nur zu unangenehmen Nachfragen führen würde. „Ich bin schon seit einer Weile hier Mitglied, aber ich kann nur sporadisch kommen.“
    Er drückte meine Hand kurz, dann ließ er sie los. „Schön, Sie kennenzulernen, Kara. Ich werde Sie nicht länger vom Training abhalten, aber ich würde mich freuen, Sie hier wiederzusehen.“ Damit schenkte er mir ein weiteres charmantes Lächeln und

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