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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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wären, die nur diese italienische Firma hätte brauchen können. Dann wäre ich jetzt erledigt. Dochauch, wenn ich einen neuen Käufer finden werde: Es wird einige Zeit dauern. Und wenn es sich in der Branche erst einmal herumspricht, dass wir auf so einer großen Menge von halb fertigen Maschinen sitzen geblieben sind, dann rattern die Preise in den Keller. Und ich schlittere ganz anständig in die Verlustzone.«
    Sie stand auf und begann nun ihrerseits mit dem Geschirrabräumen. »Aber was soll’s, ich kann’s jetzt nicht mehr ändern. Das nächste Mal werde ich besser aufpassen. Und nicht blind auf ein mündlich gegebenes Versprechen vertrauen, das ich vor Gericht nicht beweisen kann.«
    War ich froh, dass ich mich nicht mit rechtlichen Themen herumschlagen musste!
    »Ich habe neben dem Abverkauf dieser Maschinen noch drei, vier kleinere Geschäfte in Aussicht. Und in den nächsten Monaten soll ein Riesengeschäft mit einem englischen Verarbeitungsbetrieb abgeschlossen werden. Wenn das gut über die Bühne geht, dann ist wieder ein satter Gewinn möglich. Also heißt es: Ärmel hochkrempeln und volle Kraft voraus!«
    Sie trug die Tassen in die Küche. Ich beeilte mich, ihr mit den Tellern zu folgen.
    »Was hat Bea gestern gesagt: Du hast bereits die ersten Zuschriften aus dem Internet bekommen? Sie sagte, es hätten sich mehr als dreißig Männer auf das Inserat gemeldet. Das ist ja Wahnsinn! Damit hätte ich nie gerechnet.« Sie wandte sich mir zu. Ihr Gesicht war nun schon etwas rosiger. Anscheinend hatte es ihr gut getan, mit mir über ihre beruflichen Probleme zu sprechen. Auch wenn ich ihr überhaupt nicht helfen konnte.
    Ich öffnete meinen Laptop. »Ich auch nicht. Am nächsten Tag waren es noch einmal elf. Und immer noch kommen vereinzelte E-Mails dazu.«
    Heute war Carla weit davon entfernt, ihre feine Nase zu rümpfen. »Kann ich ein paar der Zuschriften lesen?«, fragte sie zu meiner Verwunderung.
    Ich öffnete meine Mailbox. »Also, ich habe bisher zwanzig Männern geantwortet. Jochen, Markus, »der Winnetou« und »Taucher44« sind übrig geblieben. Die vier erschienen mir besonders sympathisch. Wir haben bereits einige E-Mails ausgetauscht. Es ist sehr spannend, hier zu sitzen und Briefe von fremden Männern zu lesen, Gedanken auszutauschen …«
    Die Haustür wurde aufgerissen und unsanft wieder ins Schloss befördert. Ein lautes, zweistimmiges »Ma-am!« schallte durch den Flur. »Wo bist du?«
    »Na, wo werde ich wohl sein?«, fragte ich, als sich die Küchentür öffnete und zwei aufgeregte Gesichter erschienen.
    »Mam, Jordy geht mit seinem Vater in die Autoausstellung, die gestern eröffnet wurde. Sie nehmen uns mit. Du hast doch nichts dagegen, oder?«
    Hatte ich natürlich nicht. Ich war immer froh, wenn meine Jungen eine sinnvolle Sonntagsbeschäftigung fanden und nicht den ganzen Nachmittag vor einem Computerspiel verbrachten. Außerdem konnte ich dann in Ruhe meine E-Mails lesen und beantworten.
    »Schau dich ruhig ein wenig um«, sagte ich zu Carla. Und schob die beiden Söhne wieder aus der Küche.
    »Hast du etwas Geld für uns?« Tim setzte seinen »Lieberkleiner-Junge«-Blick auf.
    »Ihr habt Taschengeld.« Ich versuchte zumindest, streng und konsequent zu bleiben. »Ist davon nichts mehr übrig?«
    »Aber Mam, das ist doch eine außerordentliche Ausgabe. Mit der konnten wir doch wirklich nicht rechnen …«
    Zwanzig Minuten und ein kurzes Gespräch mit Jordys Vater später, der an der Haustür geklingelt hatte, um die Jungen abzuholen, kam ich in die Küche zurück. Just in dem Augenblick, als Hubert und Marie von ihrem Hundespaziergang heimkehrten. Carla stand auf, um sich ihrer Tochter zu widmen, die mit strahlenden Augen und roten Wangen im Türrahmen stand. Puxi war nicht mehr apricotfarben,sondern mittelbraun. Sie hatte sich im aufgeweichten Frühlingsboden gewälzt und stank fürchterlich. Ihre Pfoten hinterließen matschige Tapser auf meinem frisch gewischten Küchenboden.
    »Raus!«, befahl ich rigoros. Alles, was recht war. So weit ging meine neu entdeckte Hundeliebe nun auch wieder nicht.
    »Dem Bernhard würde ich an deiner Stelle schreiben«, sagte Carla über die Schulter hinweg, »der klingt ausgesprochen nett. Tschüss, meine Liebe, schönen Nachmittag. Und lasse manchmal die Schultern kreisen, das hilft gegen Verspannungen im Nacken vom langen Schreiben.«
    Sie grinste anzüglich und schritt von dannen. Tochter und Hund im Schlepptau.
    Ich setzte mich an meinen

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