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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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hatte ihn noch an dem Tag gesehen, als Casey mich engagiert hatte. Aber vielleicht hat eine Illusion Coleman wie Tommy aussehen lassen. Das würde auch erklären, warum er sich so untypisch verhalten hatte. » Okay, Coleman wirkt eine Illusion und wird zu Tommy, um seinen alten Körper im Auge zu behalten und zu verhindern, dass irgendjemand der Wahrheit zu nahe kommt.« Doch ich hab’s trotzdem geschafft. » Nachdem er mich erkannt hatte, ist er zu dir gerannt, um mich zu verpetzen, und dann beschloss er, mich zu beseitigen, sobald du mich rausgeschmissen hättest.« Okay, das war vielleicht ein bisschen konstruiert, doch es passte alles zusammen. Nur eins störte mich noch. » Du bist ein Elf. Wieso hast du nicht erkannt, dass Coleman sich als Tommy ausgab?«
    Falin sah mich an. » Coleman ist ein Meister, was Illusionen betrifft. Und wenn die Wirklichkeit eine Illusion erst einmal als wahr akzeptiert hat, dann ist es selbst für uns vom Feenvolk nicht immer einfach, sie zu entdecken oder sie zu durchschauen.«
    » Oh.« Ich wandte mich wieder meiner Verdächtigenliste zu. Wenn Bartholomew sein neues Amt damals noch nicht innehatte, dann bedeutete das, dass Tommy Graham gemeint hatte, den eichhörnchengesichtigen Stabschef meines Vaters. Meinen Vater selbst hatte ich ja längst von meiner Liste gestrichen.
    Graham jedoch nicht.
    Er hatte das Alter, das Roys Beschreibung entsprach, und auch die richtige Haarfarbe. Ich wusste aus dem Gespräch mit meinem Vater, das ich belauscht hatte, dass er seine Meinung über Falin geändert hatte und nicht länger wollte, dass er den Coleman-Fall bearbeitete. Er hatte direkt neben meinem Vater gestanden, als ich Colemans bösartige Kraft spürte, und er hatte die Dinnerparty gleich nach Bartholomew verlassen, was ihm die Gelegenheit verschaffte, sich mit Helena zu treffen und sie zu ermorden. Alles passte perfekt zusammen. Mein Herz klopfte heftig und machte ein paar kleine Freudenhüpfer.
    Ich hatte endlich herausgefunden, wessen Körper und wessen Identität Coleman gestohlen hatte.
    Das alles erklärte ich nun Falin, und noch bevor ich geendet hatte, tippte er eine Nummer in sein Handy.
    » Hallo, hier ist Detective Andrews vom Nekros Police Department. Ich würde gern mit Stabschef Tolver Graham sprechen«, sagte er. Als er die Antwort hörte, verdüsterte sich sein Gesicht, und er beendete das Gespräch. » Graham ist heute nicht da. Angeblich ein familiärer Notfall.«
    In meinem Herzen war keine Freude mehr. Nur noch Angst und Schmerz. » Er bereitet das Ritual vor.«
    » Vermutlich.«
    » Sollen wir das Lagerhaus überprüfen?« Doch noch während ich die Frage stellte, wusste ich, dass Coleman nicht mehr dorthin zurückkehren würde. Nicht, nachdem die Polizei ihn dort aufgespürt hatte.
    » Ich werde im Dezernat anrufen, um herauszufinden, was geschehen ist, während wir im Feenland waren, und um ein paar Leute zusammenzutrommeln, damit wir Graham finden können.«
    Ich nickte. Und was werde ich tun?
    Wohin würde Coleman gehen?
    Ich begab mich ins Internet. Herauszufinden, was sich ereignet hatte, während wir im Feenland waren, war tatsächlich keine schlechte Idee. Die Nachrichten vermeldeten zwei weitere Morde. Ich nahm an, die erste Tote, Emily Greene, war das Opfer, über das Falin am Samstag informiert worden war, bevor ich ins » Eternal Bloom« aufbrach. Die zweite Tote, Caitlin Sikes, hatte man am Montag gefunden. Ich überflog die Seite. Der Artikel enthielt nicht viele nützliche Informationen. Keine der beiden war eine Hexe gewesen, allerdings hatte Emily kürzlich einen Magie-Kurs für magisch nicht Begabte besucht.
    Insgesamt waren es nun sechs Opfer, sieben, wenn man Sally mitrechnete. » Sie, die SIEHT , kennt den leeren Blick der Augen, und siebenmal wird sie wissen, was er genommen hat.« In dieser Warnung der Schattenfrau war von sieben Seelen die Rede, eine Zahl, die auch die Sklavenhändlerin genannt hatte. Aber er hat keine sieben Seelen gestohlen. Ich hatte mitgeholfen, Helenas Seele zu befreien– der graue Mann hatte ihre Seele mitgenommen, nachdem der Zauber aufgehoben war. Vermutlich hatte sich auch ein Seelensammler um Sally gekümmert, denn ihre Seele war nicht durch Glyphen eingekerkert worden. Das bedeutete, dass Coleman erst fünf Seelen hatte, keine sieben. Falls er inzwischen nicht erneut gemordet hat.
    Falin klappte sein Handy zu, griff nach seiner Polizeimarke und dem Schulterholster. Ich wandte mich um, weil ich ihm berichten

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