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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Sorgen gemacht.« Suze verzieht das Gesicht, als werde sie gleich weinen. »Oh Gott. Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Keiner wusste, wo du bist... du warst einfach verschwunden. Wir dachten alle... Wir wussten nicht, was wir denken sollten ... Wir haben versucht, dich über dein Handy ausfindig zu machen, aber tagelang war kein Empfang... und dann auf einmal doch... Und jetzt hängst du hier oben und siehst aus... wie durch den Fleischwolf gedreht.« Sie hat Tränen in den Augen. »Bex, es tut mir so Leid, dass ich nicht zurückgerufen habe. Es tut mir so Leid!«
    Sie nimmt mich in den Arm und hält mich fest. So bleiben wir erst mal eine Weile stehen, eng umschlungen, während der Regen uns weiter durchweicht.
    »Mir geht‘s gut«, schlucke ich schließlich. »Wirklich. Ich bin einen Abhang runtergestürzt. Aber meine Schwester war bei mir. Sie hat sich um mich gekümmert.«
    »Deine Schwester.« Suze lässt etwas los und dreht sich zu Jess um, die mit den Händen in den Taschen etwas betreten neben uns steht und uns beobachtet.
    »Das ist Jess«, stelle ich sie vor. »Jess... das ist Suze.«
    Die beiden sehen sich durch den strömenden Regen an. Keine Ahnung, was sie wohl denken.
    »Hallo, Beckys Schwester«, sagt Suze dann und reicht Jess die Hand.
    »Hallo, Beckys beste Freundin«, entgegnet Jess und nimmt ihre Hand.
    Dann hören wir ein Krachen und sehen alle auf. Tarquin ist auf dem Weg zu uns herunter. Er steckt in einer unglaublich cool aussehenden Armee-Ausrüstung inklusive Helm mit Stirnlampe.
    »Tarquin«, sage ich. »Hallo!«
    »Jeremy kommt gleich mit der zusammenklappbaren Bahre«, verkündet er fröhlich. »Mann, Becky, da hast du uns allen aber einen ganz schönen Schrecken eingejagt! Luke?«, sagt er in sein Handy. »Wir haben sie gefunden.«
    Mir stockt das Herz.
    Luke?
    »Wie kommt es...« Meine Lippen beben plötzlich so heftig, dass ich kaum sprechen kann. »Wieso ist Luke...«
    »Er sitzt wegen schlechten Wetters auf Zypern fest«, sagt Suze, »aber er war die ganze Zeit in telefonischem Kontakt mit uns. Mann, der hat vielleicht was durchgemacht.«
    »Hier, Becky.« Tarquin reicht mir sein Handy.
    Oh Gott, das ist zu viel. Ich zittere ja am ganzen Leib.
    »Ist er immer noch... sauer auf mich?«, stammele ich.
    Suze bedenkt mich schweigend mit einem Blick, während der Regen ihr über das Gesicht läuft.
    » Glaub mir, Bex. Er ist nicht sauer auf dich.«
    Ich halte mir das Telefon ans Ohr und zucke leicht zusammen, als es meine geprellte Wange berührt.
    » Luke?«
    »Oh mein Gott, Becky! Gott sei Dank!«
    Er klingt sehr weit weg, und die Verbindung ist so schlecht, dass ich ihn gar nicht richtig hören kann. Aber der Klang seiner Stimme allein reicht, um den Erlebnissen der vergangenen Tage die Krone aufzusetzen. In mir zieht sich alles zusammen. Meine Augen brennen, und mein Atem geht stoßweise.
    Ich will zu Luke. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause, zusammen mit Luke.
    »Gott sei Dank ist dir nichts passiert.« So besorgt und gleichzeitig erleichtert habe ich ihn noch nie erlebt. »Ich bin fast durchgedreht...«
    »Ich weiß«, schlucke ich. »Es tut mir Leid.« Mir rollen die Tränen über die Wangen. Ich kann kaum reden. »Luke, das tut mir alles so Leid...«
    »Dir hat überhaupt nichts Leid zu tun. Mir tut es Leid. Herrje. Ich dachte...« Er unterbricht sich selbst, und ich höre ihn schwer atmen. »Versprichst du mir, dass du nie wieder einfach so verschwindest?«
    »Versprochen.« Wütend wische ich mir die Tränen weg. »Oh Gott, wenn du doch bloß hier wärst.«
    »Ich komme. Sobald das Wetter etwas besser ist. Nathan hat mir seinen Privatjet angeboten. Er ist wirklich einsame Klasse.« Die Verbindung wird immer schlechter, ich höre nur noch ein Knirschen und Knistern.
    »Luke?«
    »...Hotel...«
    Die Verbindung ist hinüber. Ich kann mir keinen Reim mehr auf das machen, was er sagt.
    »Ich liebe dich«, rufe ich noch wenig hoffnungsvoll, als die Verbindung ganz abbricht. Als ich aufsehe, beobachten die anderen mich schweigend und voller Mitgefühl. Tarquin klopft mir mit seiner vor Regen triefenden Hand auf die Schulter.
    »Komm, Becky. Wir schaffen dich jetzt mal besser in den Hubschrauber.«

23
    Was im Krankenhaus abgeht, kriege ich nur wie durch einen dichten Nebel mit. Es ist ziemlich hell und laut, es werden tausend Fragen gestellt und beantwortet, ich werde auf einer Liege herumgefahren - und zum Schluss stellt sich heraus, dass mein Knöchel zweifach gebrochen ist

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