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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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langgliedrig, so wie Suze, und sie trägt ein rosa Tweedkostüm. Während ich sie beobachte, lacht sie über etwas, das Fenella gesagt hat - und entblößt dabei sämtliche Zähne plus das Zahnfleisch.
    »Sie ist eine der Patinnen«, erläutert Agnes. »Ganz tolles Mädchen. Susans beste Freundin.«
    Was?
    Erstaunt sehe ich auf. Was ist das denn für ein Quatsch? Ich bin Suzes beste Freundin, Das weiß doch jeder.
    »Lulu ist vor einem halben Jahr hierher gezogen, undseitdem sind die beiden einfach unzertrennlich!«, fährt Agnes fort. »Jeden Tag reiten sie zusammen aus. Und sie ist Susan ja so ähnlich. Man muss sich die beiden nur mal zusammen ansehen!«
    Da erscheint Suze vorne in der Kirche und hält Wilfrid auf dem Arm. Ja, gut, es besteht eine oberflächliche Ähnlichkeit zwischen ihr und Lulu. Sie sind beide groß und blond. Sie tragen beide ihr Haar in einem Nackenknoten. Suze unterhält sich mit Lulu, ihr Gesicht strahlt vor Freude, und da brechen die beiden auch schon in schallendes Gelächter aus.
    »Die beiden haben ja so viel gemeinsam!« Agnes plappert immer weiter. »Ich meine, die Pferde, die Kinder... Einfach toll, dass die beiden einander haben und sich gegenseitig unterstützen können!«
    »Jede Frau braucht eine beste Freundin«, merkt die andere Dame weise an.
    Dann verstummt die Unterhaltung, als die Orgel einsetzt. Die Gemeinde erhebt sich, und genau wie alle anderen auch schlage ich das Gottesdienstprogramm auf. Aber ich kann es nicht lesen. Ich bin vollkommen aufgewühlt.
    Diese Frauen da hinten haben irgendetwas völlig falsch verstanden. Diese Lulu ist nicht Suzes beste Freundin. Ich bin Suzes beste Freundin.
    Nach dem Gottesdienst gehen alle zurück zum Haus, wo in der Eingangshalle ein Streichquartett spielt und Kellner Getränke anbieten. Luke wird sofort von einem von Tarquins Freunden, der ihn geschäftlich kennt, in Beschlag genommen, und ich stehe eine Weile allein herum und grübele über das nach, was ich in der Kirche gehört habe. »Bex! « Erleichtert fahre ich herum, als ich Suzes Stimme höre.
    »Suze!« Ich strahle sie an. »Es war wunderschön!«
    Allein Suzes Anblick, dieses gütige Gesicht, reicht, um alle meine Zweifel zu zerstreuen. Natürlich bin ich immer noch ihre beste Freundin! Natürlich!
    Ich darf nicht vergessen, dass ich ziemlich lange weg war. Natürlich hat Suze sich während meiner Abwesenheit mit anderen Leuten hier aus der Gegend angefreundet. Aber jetzt bin ich ja wieder da!
    »Suze, was hältst du davon, wenn wir morgen shoppen gehen?«, schlage ich impulsiv vor. »Wir könnten nach London fahren... Ich helfe dir mit den Babys...«
    »Ich kann nicht, Bex.« Sie runzelt die Augenbraue. »Ich habe Lulu versprochen, morgen früh mit ihr reiten zu gehen.«
    Das bringt mich für einen Moment zum Schweigen. Kann sie das nicht absagen?
    »Ach so.« Ich versuche zu lächeln. »Na ja... kein Problem. Können wir ja ein anderes Mal machen.«
    Das Baby auf Suzes Arm fangt aus vollem Halse an zu schreien. Suzes verzieht das Gesicht.
    »Ich muss die beiden jetzt stillen. Aber dann muss ich dir unbedingt Lulu vorstellen. Ihr zwei werdet euch super verstehen!«
    »Ja, bestimmt!« Ich bemühe mich, begeistert zu klingen. »Bis später!«
    Suze verschwindet in die Bibliothek.
    »Champagner, Madam?«, fragt der Kellner hinter mir.
    »Oh ja. Danke.«
    Ich nehme mir ein Glas vom Tablett. Einer plötzlichen Eingebung folgend, schnappe ich mir schnell noch ein zweites. Ich steuere die Tür zur Bibliothek an und will gerade die Hand nach der Klinke ausstrecken, als Lulu herauskommt und die Tür hinter sich schließt.
    »Ach, hallo!«, näselt sie. »Suze ist gerade da drin und stillt.«
    »Ich weiß.« Ich lächele. »Ich bin ihre Freundin Becky. Ich wollte ihr ein Glas Champagner bringen.«
    Lulu erwidert mein Lächeln - lässt aber die Hand auf der Türklinke liegen.
    »Ich glaube, sie möchte jetzt am liebsten in Ruhe gelassen werden«, erklärt sie freundlich.
    In Ruhe gelassen werden? Von mir?
    Ich war dabei, als Suze Ernie zur Welt gebracht hat!, würde ich am liebsten parieren. Ich kenne sie tausendmal besser als du sie jemals kennen wirst!
    Aber nein. Ich werde mich eine Minute nachdem wir uns kennen gelernt haben nicht auf einen sinnlosen Konkurrenzkampf einlassen. Komm schon, Becky. Bemüh dich ein bisschen.
    »Du bist bestimmt Lulu«, stelle ich so freundlich wie möglich fest und reiche ihr die Hand. »Ich bin Becky.«
    »Du bist Becky. Ja, ich habe schon von dir

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