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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Schublade und stelle den Countdown auf drei Minuten. Gegen Ende der Zeit positioniere ich meine Hände über der Tastatur wie einen Athleten auf dem Startblock.
    Okay. Noch eine Minute bis Auktionsende. Los. - So schnell ich kann, tippe ich £00.50.
    Mist. Was habe ich denn da getippt? Löschen. Noch mal. £200.50.
    Ich klicke auf »Abschicken« und lande auf der nächsten Seite. Benutzername... Passwort... Ich tippe, so schnell ich kann.
    »Sie sind zur Zeit der Höchstbietende.«
    Zehn Sekunden vergehen. Mein Herz klopft wie wild. Was, wenn jemand anders noch genau in diesem Moment bietet?
    Wie besessen klicke ich auf »Aktualisieren«.
    »Was machst du denn, Becky?«, höre ich Jess‘ Stimme von der Tür.
    Mist.
    »Nichts!«, sage ich. »Mach dir doch einfach schon einen leckeren Toast, bis ich...«
    Die Seite baut sich wieder auf. Mir stockt der Atem. Habe ich... habe ich...?
    »Herzlichen Glückwunsch! Sie haben den Artikel ersteigert!«
    »Yeeeeeessss!«, rufe ich unwillkürlich und boxe in die Luft. »Yes! Ich habe ihn!«
    »Du hast was?« Jess hat den Raum betreten und sieht jetzt über meine Schulter hinweg auf den Bildschirm. »Bist du das etwa?«, fragt sie bestürzt. »Du musst dich an ein ziemlich strammes Budget halten und kaufst dir einen Mantel für zweihundert Pfund?«
    »Du verstehst das nicht!« Ich stehe auf, mache die Tür zu und drehe mich zu Jess um.
    »Hör zu«, erkläre ich leise. »Kein Grund, sich aufzuregen. Ich habe ziemlich viel Geld, von dem Luke nichts weiß. Ich habe die ganzen Sachen verkauft, die wir auf unserer Hochzeitsreise erstanden haben - und ich habe massenweise Kohle dafür bekommen! Vorgestern habe ich zehn Tiffany-Uhren verkauft und dafür zweitausend Mäuse bekommen!« Ich hebe stolz das Kinn an. »Und darum kann ich mir diesen Mantel ohne Probleme leisten.«
    Jess sieht mich weiter äußerst missbilligend an.
    »Du hättest das Geld auf ein hochverzinstes Sparkonto packen können«, sagt sie. »Oder du hättest davon eine noch offene Rechnung begleichen können.«
    Ich unterdrücke das plötzliche Verlangen, sie anzuschnauzen.
    »Tja, habe ich aber nicht.« Ich ringe mir einen freundlichen Ton ab. »Ich habe mir davon einen Mantel gekauft.«
    »Und Luke hat keine Ahnung?« Jess fixiert mich mit einem ziemlich unangenehmen Blick.
    »Luke braucht davon keine Ahnung zu haben! Jess, Luke ist ein viel beschäftigter Mann«, erkläre ich. »Und mir kommt es zu, den Haushalt zu schmeißen, dass es nur so flutscht. Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, ihn mit unwichtigen Alltäglichkeiten zu belämmern.«
    »Und darum lügst du ihn an.« Ihr anklagender Ton geht mir offen gestanden ziemlich auf den Zeiger.
    In jeder Ehe muss Raum sein für Geheimnisse, sonst geht sämtlicher romantischer Zauber flöten. Das ist eine wissenschaftliche Tatsache!«
    Jess schüttelt den Kopf.
    »Und dadurch kannst du dir also die Marmelade von Fortnum leisten, ja?“ Sie zeigt auf den Computer. »Findest du nicht, dass du lieber ehrlich sein solltest?«
    Ach, Herrgott noch mal! Versteht die Frau denn überhaupt nichts?
    »Jess... ich erklär dir das mal«, sage ich freundlich. »Unsere Ehe ist ein komplizierter, lebendiger Organismus, den nur Luke und ich wirklich verstehen können. Ich weiß selbstverständlich, was ich Luke erzählen soll und was nicht. Das kann man Instinkt nennen... oder Diskretion ... oder emotionale Intelligenz...«
    Jess sieht mich eine Weile schweigend an.
    »Also, ich glaube, du brauchst Hilfe«, sagt sie dann.
    »Ich brauche keine Hilfe!«
    Ich fahre den Computer herunter, schiebe den Stuhl zurück und stolziere an Jess vorbei in die Küche, wo Luke damit beschäftigt ist, eine Kanne Kaffee zu machen.
    »Schmeckt dir dein Frühstück, Darling?«, erkundige ich mich betont deutlich.
    »Genial!«, freut Luke sich. »Wo hast du bloß die Wachteleier her?«
    »Ach... weißt du...«Ich lächele ihn warmherzige an. »Ich weiß doch, dass du die magst, und da habe ich eben welche besorgt.« Ich werfe Jess einen triumphierenden Blick zu, während diese nur die Augen verdreht.
    »Wir haben allerdings keinen Bacon mehr«, sagt Luke. »Und es fehlen noch ein paar andere Sachen. Ich hab‘s aufgeschrieben.«
    »Gut.« Da kommt mir eine Idee. »Ach, weißt du was... Ich gehe gleich los und hole die Sachen. Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich meinen hausfraulichen Pflichten nachkomme, nicht wahr, Jess? Und ich erwarte selbstverständlich nicht, dass du mitkommst«, füge ich

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