Vom Wispern der Waelder und vom Wesen des Wanderns
waren nicht dort. Wir waren schon immer wieder fort.
Wir haben unser Heimatland durchmessen: fast 1.200 Kilometer an so vielen Tagen. Der Weg war weit am Anfang, und die Tage und Wochen haben sich gedehnt, und am Schluss schrumpfte das Ganze hinter uns zusammen. Es bleibt in unseren Herzen, es bleibt in unserer Erinnerung.
Wir beide, mein Wanderbruder und ich, sind diesen Weg gegangen in wirklich großer Freundschaft. Wir haben uns erduldet, wir haben uns gemocht und zweierlei erfahren: Man bleibt immer man selber, wohin man auch geht, und Glück ist kein Ort, den du suchen musst. Es weht dich an, wie ein Hauch, plötzlich und unvermittelt, so wie eine warme Wolke im Wald, durch die du schreitest und hernach die Kühle spürst, die du vorher nicht vernommen. Glück ist überall und nirgends, und es ist flüchtig wie der leuchtende Flug einer Sternschnuppe am Firmament, aber es existiert.
Wir beschreiten die Brücke, die über den Lech führt, gehen unseren Frauen entgegen. In der Mitte treffen wir aufeinander. Ich spüre, dass ich die Grenze noch nicht überschritten habe, und schließe mein Weib in die Arme, fest, herzlich und voller Wiedersehensfreude. Wir blicken uns an und wissen umeinander.
„Komm Schatz, lass uns feiern. Es war ’ne lange Zeit. Ich liebe dich!“
A NHANG
AUSRÜSTUNG, CHECKLISTE UND TIPPS
CHECKLISTE: UNSERE WANDERAUSRÜSTUNG
ALLGEMEINES
All das, was in dieser Liste steht, war notwendig, und wir haben es benutzt. Was wir vergessen hatten, war eine Kniebandage, das Flickzeug für die Isomatte und Tapeband, das sich als unentbehrlich herausgestellt hat. Natürlich können die Puritaner unter euch auch mit noch weniger auskommen, auf ein Kopfkissen verzichten, das Pfefferspray entbehren, in der Hoffnung, niemals attackiert zu werden, die Wanderstöcke beiseitelassen, auf Schreibzeug verzichten, kein Handy mitnehmen und die Klamotten derart reduzieren, dass man nur noch mit einer Unterhose, einem Hemd etc. unterwegs ist. Allerdings muss man sich dann nicht wundern, wenn man abends in den Gasthäusern gemieden wird – und Achtung: Waschen sollte man nur dann, wenn die Wäsche auch trocken wird.
Gutes Schuhwerk und so wenig Gepäck wie möglich sind die Grundvoraussetzungen für eigentlich jede Wanderung. Nimm nur das mit, was du wirklich brauchst und lege dabei jede Eitelkeit ab. So wenig Ausrüstung wie möglich und so viel wie unbedingt nötig lautet die goldene Regel. Mehr als elf Kilogramm auf dem Rücken sollten es nicht sein. Dieser Wert gilt ohne Wasser, eventueller Tagesverpflegung (belegte Brote etc.), Karten, der Bauchtasche und dem Fotoapparat und dem Fernglas, die an den Gürtel gehören. Gehe auf die Waage, wenn du mit der Sommerwanderausrüstung (Shorts, Unterhose, T-Shirt, Wanderstiefel, Socken, Schirmmütze) bekleidet bist. Noch etwas: All diese Tipps gelten für eine längere Wanderung im Flachland und Mittelgebirge während der wärmeren Jahreszeit. Für eine Gebirgswanderung muss man in Teilen anders ausgestattet sein. Ansonsten aber kann man sich an den hier geschilderten Erfahrungen orientieren, auch wenn man „nur“ eine Woche unterwegs ist.
DER RUCKSACK
Der Rucksack sollte um die 1,5 Kilo wiegen und maximal 45 Liter Volumen haben. Es gibt inzwischen aber auch Light-Rucksäcke, die deutlich unter einem Kilo wiegen. Bei der nächsten Wanderung werde ich ihn ausprobieren. Müll- oder Plastiksack als Inlet garantiert, dass alles trocken bleibt. Bei längeren Regenschauern zieht man ohnehin den Poncho über, der eine Ausstülpung für den Rucksack besitzen muss.
Von einem Überzug für den Rucksack als Regenschutz rate ich ab. Bei heftigen Schauern sammelt sich in ihm unten das Wasser und dringt durch den Stoff ins Innere des Rucksacks.
Seitentaschen haben den Vorteil, dass man übersichtlicher packen kann und Dinge wie Sonnenschutz, Mückenspray, Wundversorgung etc. mit einem Griff parat hat. All die in der Tabelle genannten Dinge passen in einen 45-Liter-Rucksack. Die Isomatte wird obendrauf oder untendrunter geschnallt.
Fernglas, Kamera gehören an den Gürtel in entsprechende wassergeschützte Taschen.
DIE WANDERSTIEFEL
Je nachdem, wo man läuft, braucht man entsprechendes Schuhwerk. Fürs Gebirge andere als für eine Streckenwanderung in Mischgebieten, in denen wir unterwegs waren. Generell sollte der Stiefel nicht zu schwer und wasserdicht sein und immer mindestens eine halbe Nummer größer als gewöhnlich. Für die Tour durch Deutschland habe ich mich
Weitere Kostenlose Bücher