Vom Wispern der Waelder und vom Wesen des Wanderns
DREI WANDERREGELN:
1. Bei Gewitter auf freiem Feld und im Gebirge unbedingt hinhocken und die Wanderstöcke weit von sich ablegen.
2. Geht euren eigenen Rhythmus und wandert nur mit denen, die einen ähnlichen haben. Sucht euch euren Partner genau aus.
3. Bereitet euch vor. Gymnastik, ausdauernde Spaziergänge oder Walken bzw. Joggen. Mindestens vier Wochen vor der Tour das Training intensivieren. Wer zu Hause ein Bewegungsmuffel ist, braucht gar nicht erst loszumarschieren. Kondition ist neben gutem Schuhwerk unerlässlich. Auch wenn man meint, fit zu sein, gelangt man an seine Grenzen. Ihr habt es entweder schon selbst erfahren oder meinem Leiden in diesem Buch entnommen. Passt die Tagesetappe eurer Kondition an. Wenn ihr genug Zeit habt, darf es ruhig ein bisschen länger dauern. Aber denkt daran, irgendwann macht es vielleicht keinen Spaß mehr – man will doch beizeiten ankommen.
Nun lauft los, sucht euch euren eigenen Weg und lasst euch treiben. Hals- und Beinbruch!
WOLFGANG LÜHRS
Ich bin im Dezember 1948 in Buchholz i. d. Nordheide geboren, habe 1967 mein Abitur gemacht und in Bonn und Göttingen Sozialwissenschaften, Germanistik und Erkenntnistheorie studiert.
Während des Studiums unternahm ich meine erste große Reise nach Nordafrika: mit einem VW-Käfer bis in die Sahara durch Marokko und Spanisch-Sahara. Zwei Monate war ich unterwegs. Ebenfalls zu dieser Zeit gründete ich mit einem Freund eine Band, die noch heute gelegentlich zusammenspielt und in den achtziger Jahren immerhin in Städten wie Berlin, Frankfurt oder Hannover auftrat. Meine große Leidenschaft ist von früh an das Klavierspielen. Ich liebe die Improvisation und nutze das Instrument des Öfteren zur Untermalung meiner Vorträge. Ebenso gerne komponiere ich und produziere in einem eigenen kleinen Studio CDs, auch eine mit musikalischen Eindrücken meiner Wanderung durch Deutschland.
1989 zog ich mit meiner Familie von Göttingen nach Lüneburg und baute dort für eine Organisation ein Erwachsenenbildungsnetz auf, das ich bis heute leite. Ich halte viele Vorträge – Schwerpunkte: Lebensphilosophie, Kosmologie und Evolution und gerne auch über meine Wanderungen.
Das Wandern ist eine erst später entdeckte Profession – genährt von meinen Erlebnissen als Kind in einem kleinen Dorf in der Nordheide am Rande eines großen Waldes. Dort habe ich die ersten zwölf Jahre meines Lebens verbracht. Der verwunschene Zauber dieser Landschaft prägt mich bis heute. Seit 25 Jahren wandere ich nun mindestens einmal jährlich ein bis zwei Wochen lang auf vielen Pfaden durch Deutschland, Österreich, Italien, die Schweiz und über die Kanarische Insel La Gomera. Im Hochgebirge bin ich ebenso zu Hause wie im Mittelgebirge oder im Flachland, immer unterwegs mit dem Rucksack und jede Nacht an einem anderen Ort.
Unsere Wanderroute mit den Übernachtungsorten.
[*Freilandübernachtung in der Nähe des Ortes]
Müden an der Aller: Rast mit einem angenehmen Gesellen.
Der „Ent“ im Thüringer Wald.
Blick vom Nordwestrand der Fränkischen Alb.
Vorbereitung auf eine Nacht im Freien.
Freilandübernachtung am Ostrand des Nördlinger Ries.
Ein Saumweg in der Fränkischen Schweiz.
Blick aus dem Wald im nördlichen Altmühltal.
Auf dem Weg nach Oggenhof, Ostrand des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder.
Erschöpft: Wanderung durch Augsburg – Westliche Wälder.
Der letzte Tag: Neuschwanstein am Fuße der Alpen.
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