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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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hinausreichten und mit diesen bearbeitete er seine Gegner so blitzschnell, dass Alex mit den Augen kaum folgen konnte. Er schnitt, er stach, er trennte Gliedmaßen ab. Er lachte und sang in einer fremden Sprache. Ein Kriegsgott der mit Freuden sein blutiges Werk vollzog. 
       Alex kam auf die Beine, nahm das Schwert fest in seine Hände und stürmte schreiend auf die Gegner zu. Spot beteiligte sich und Alex versuchte, so viele Gegner als möglich zu enthaupten, damit diese nicht wiederkehrten.
       Nagar wütete wie eine Bestie und Alex war erstaunt über die Freude, die er an ihm bemerkte.
    Die Cherubim fielen wie die Fliegen, da sie unbewaffnet gegen eine solche Kampfmaschine nichts ausrichten konnten und Nagar genau wusste, wie er sie zu bekämpfen hatte.
       Er war bedeutend schneller als sie, und Alex ahnte, dass auch er gegen ihn nicht den Hauch einer Chance haben würde.
       Er war das schwache Glied der Kette. Zwar kämpfte er tapfer, aber seine Kräfte schwanden und noch immer war der Himmel voll von den Angreifern.
       Nagar bemerkte dies und sagte ohne jegliche Anstrengung: „ Nimm dein Pferd und flieh, ich kümmere mich um diesen Abfall.“
       Alex sah ihn verständnislos an: „Ich lasse dich nicht allein“, keuchte er, „ich weiß nicht wer du bist, aber du hast mir geholfen. Dafür kann ich dich nicht im Stich lassen.“ Jedes Wort fiel schwer, er konnte kaum Atem schöpfen.
       Nagar lachte glockenhell während er mit einem Doppelstreich seiner beiden Arme vier der Wesen köpfte. „Menschlein, du musst mich nicht beschützen, du bist es, der Schutz braucht! Geh, geh schnell ich werde dich finden so wie ich dich schon einmal gefunden habe. Nimm dein Pferd und geh!“
       Alex nickte ihm dankbar zu, wandte sich zu Sarah, pfiff, und als sie auf ihn losgaloppierte, schwang er sich auf ihren Rücken.
       „Spot, hier!“
       Der kleine Hund folgte gerne dem Ruf seines Herrn, auch er war erschöpft und seine Kräfte begrenzt.
       „In den Wald, dort seit ihr sicher! In den Wald, Richtung Sägemühle auf die Lichtung und euch wird nichts geschehen!“, sagte Nagar fröhlich und schickte Massen der Wesen dorthin, wo sie hergekommen waren, wo auch immer das war.
       Sie hörten eine Stimme, die direkt aus dem Himmel kam: „Lasst ihn nicht gehen! Haltet ihn!“, und Nagar lachte laut und spöttisch auf.
    Alex galoppierte los und blickte zurück. Nagar stand auf einem Berg toter Gegner. Immer wieder brandeten die Massen der Angreifer gegen ihn an und doch hatten sie keine Chance. Nagar vollführte einen irrwitzigen Tanz inmitten spritzenden Blutes und lachte und sang lauthals. Alex bemerkte kaum, dass sie nicht verfolgt wurden, denn alles schien sich auf Nagar zu konzentrieren.
       „Lauf Sarah, lauf“, keuchte er und das Pferd überquerte die Straße und galoppierte im Schein des Vollmondes auf den Wald nordöstlich des Kampfplatzes zu, als wüsste es, dass es dort in Sicherheit sein würde. Er hielt sich an der Mähne und duckte sich unter den Ästen hindurch um nicht vom Rücken des treuen Tieres gefegt zu werden. Alex hörte Spot hinter sich hecheln und verlangsamte das Tempo erst, als sie einige hundert Meter in den sicheren Wald eingedrungen waren.
       „Dort vorne ist die Lichtung, da rasten wir und warten auf Nagar“, sagte er mehr zu sich als zu Sarah, als diese plötzlich heftig stolperte und ihn vornüber abwarf.
       Er blieb kurz benommen liegen und brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, dass der weiche Waldboden ihn vor größeren Verletzungen bewahrt hatte, nicht jedoch Sarah. Sie fußte vorne links nicht auf, hob den Huf in Schonstellung und wieherte erbärmlich vor sich hin.
       Alex stand auf, ging zu seinem Pferd und sah sich den Fuß an. Das Hufeisen war abgetreten und hing nur noch an einem Nagel. Er nahm es und riss es ab. Sarah zuckte zurück und versuchte, ihm den Fuß zu entziehen. Er nahm sie bei der Mähne und zog sie vorwärts.
       „Komm, altes Mädchen. Es sind nur ein paar Schritte bis zur Lichtung. Dort scheint der Mond und ich kann mir den Fuß ansehen.“
       Sie hinkte vorwärts und was er im Mondschein sah als sie endlich stehen blieben, machte ihm keinen Mut. Das Sprunggelenk war dick und sie ließ sich nicht anfassen.
   „Ruh dich etwas aus, Kleine. Vielleicht geht es dir morgen besser“, murmelte Alex.
    Spot saß mit bedauerndem Blick neben ihnen und fiepte leise und wehmütig vor sich hin.
      

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