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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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kaum belastet. Der Griff hielt. Er nahm es in beide Hände, hob es über den Kopf und führte einen schnellen Streich von rechts oben nach links unten durch.
       Leider war ihm eine Holzkiste im Weg, die er im Halbdunkeln nicht gesehen hatte. Als seine Augen die Bewegung der Klinge verfolgten und der Kiste gewahr wurden, erwartete er, dass die Kiste umfallen oder an der Stelle zersplittern würde, an der er sie getroffen hatte, doch nichts geschah. Er spürte keinen Widerstand, hörte keinen Lärm und war froh, die Kiste offensichtlich doch nicht getroffen zu haben. Sonst hätte er wahrscheinlich die „wertvolle“ Kiste und den noch wertvolleren Inhalt ersetzen müssen.
       Wei Li hatte nicht aufgehört zu lächeln. Er schaute Alex freundlich an und sagte „Du nun kaufen wolle schöne Schwert?“
       Halb, weil ihn das Schwert nun doch anfing zu interessieren, halb weil er seine Ruhe wollte, fragte Alex: „Also gut, was soll das schöne Stück denn kosten?“ In Erwartung einer horrenden Summe sah er Wei Li an und dieser antwortete:
    „Du mir geben zwanzig Euro für die Schwert und fünf Euro für die Leder für reparieren Griff und Scheide, dann ich bin zufrieden. Wenn du wollen, du bekommen original Wetzstein für fünf Euro zu schärfen Klinge und gut. Du wollen, ja?“
       Alex zog den Geldbeutel, holte dreißig Euro heraus und übergab sie ihm mit den Worten „Heute ist dein Glückstag Wei Li, dieses Schwert hätte niemand anders gekauft.“ 
       Wei Li lächelte wissend „Niemand anders, ja. Niemand anders hätte sich das Schwert ausgesucht, Schwert sehr weise ist.“
       Er nahm das Geld und sagte in ruhigen, beschwörenden Tonfall: „Du reparieren musst. Heute noch. Nicht morgen. Heute! Und Schwert wird erst fertig sein, wenn du geben von deine eigene Blut. Dann ihr werdet sein verbunden. Name von Schwert ist Zakura und ein Freund es dir sein wird. Bald deine einzige Freund vielleicht.“
       Er gab Alex das Leder und verbeugte sich stumm.
       Alex bedankte sich nochmals, verabschiedete sich auf die gleiche Art und trat in die Sonne hinaus. Er war kurz geblendet vom Licht der Sonne und zog die Augen zusammen. Dann ging er zu Christine, die ihn schon lächelnd erwartete.
       Die kleine Ina streckte beide Händchen nach ihm aus und sagte „Babbap!“  Er sah nicht, dass das daumendicke Holz der Kiste in dem Verschlag und der sich darunter befundene Betonboden glatt und sauber durchtrennt worden waren. Er schaute auf das Schwert und in dem hellen Licht sah es noch elender aus als in den dunklen Ecken des Standes.
       Christine schaute ihn an, grinste, küsste ihn auf die Wange und sagte „Schnell weg, bevor er dir auch noch eine rostige Rüstung verkauft.“
     
    So war er also zu diesem Schwert gekommen, saß auf seiner Terrasse und löste die Bindung am Griff der Klinge. Das Leder zerfiel quasi in seinen Händen, staubte und landete in Bruchstücken vor seinen Füßen. Nicht weniger schlecht war der Zustand des Leders an der Scheide. Es ließ sich durch den desolaten Zustand leicht lösen und fiel ebenfalls auf den Haufen vor seinen Füßen. Spot blickte erhaben auf die fallenden Teile und wandte sich gelangweilt ab. „Erspar mir du bloß deine Kommentare, kleiner Mann“, murmelte Alex.
       Spot ließ sich davon nicht beeindrucken und gähnte ausgiebig.
       Ina schaute herüber, beäugte das Schwert und den Haufen verdorbenen Leders am Boden, wandte sich ab und beschloss mit einem „Brzrrz“ Spuckeblasen zu machen.
       „Wartet nur ab, bis der große Krieger das magische Schwert wieder zum Leben erweckt hat, dann werdet ihr im Staub vor mir knien“, sagte Alex mit pathetischer Stimme.
       Sarah prustete währenddessen und schlug aus.
       „Woah, ruhig Süße, gaanz ruhig“, wirkte Christine auf das Pferd ein und ließ sie weiter geordnet galoppieren.
       Alex hatte nun das Leder entfernt und das darunter liegende Holz des Griffs und der Scheide sah gar nicht einmal übel aus. Die eingeschlagenen Metallfiguren – es waren kleine, goldene Drachen- glänzten nach kurzer Politur, als ob sie wirklich aus Edelmetall wären. Er nahm sich nun der Klinge an und behandelte sie mit Metallpolitur. Nach und nach kam klarer, heller Stahl zum Vorschein, der prächtig in der Sonne glänzte. Alex führte eine Grundreinigung durch und setzte dann langsam und bedächtig den Schleifstein an. Er führte ihn beidseitig über die volle Länge an der Klinge vorbei und erzeugte eine

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