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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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Spuren im Sand ließen auf Kamele schließen und als Alex sich umblickte, sah er in einiger Entfernung eine Siedlung. Die Luft war, obwohl es sehr heiß war, nicht stickig sondern klar und ließ sich gut atmen. Sie trocknete die Nasenschleimhäute nicht aus und kam Alex viel sauberer und unbelasteter vor, als in seiner Welt.
       „Wir müssen dorthin, um Proviant für euch und Kleidung für dich zu kaufen. So kommst du nicht weit, in dieser Welt!“, sagte Nagar und Alex sah an sich herab. Nagar hatte Recht, ihm war die ganze Zeit nicht bewusst gewesen, dass er seit gestern Nacht in kurzen Jogginghosen und abgerissenem T-Shirt sowie leichten Turnschuhen herumlief. Wahrlich etwas underdressed für die Wüste.
       Also ritten sie Richtung Siedlung und Alex löcherte Nagar mit einigen Fragen.
       „Wie kann es sein, dass dich auf dem Tirich Mir die Sonne vernichtet hat und du jetzt am Tage durch die Wüste reitest?“ 
       „Nach meiner Vernichtung war ich eine Vampyrseele, die jetzt wieder stoffliche Form angenommen hat. Mir macht die Sonne nichts mehr aus. Das habe ich übrigens auch an dein Pferd weitergegeben.“
       „Und wie sieht es mit Kreuzen, Weihwasser und Silberkugeln aus?“
       „Nein, ich war ein moslemischer Vampir. Mit dem christlichen Hokuspokus brauchst du mir gar nicht erst zu kommen. Silber hat eine Wirkung auf mich, aber umbringen kann man mich damit nicht. Höchstens kurzzeitig schwächen.“
       „Wie kann man euch dann vernichten?“
       „Hast du etwas gegen mich? Dann sag es mir ins Gesicht!“ , grinste Nagar.
       „Nee, mir geht es nur darum wie ich mit deinesgleichen umgehen soll, wenn die mir nicht freundlich gesonnen sind“ gab Alex zurück.
       „So etwas wie mich gibt es kein zweites Mal, ich bin einzigartig“, sagte Nagar mit pathetisch verstellter Stimme, „aber generell gilt: Kopf ab. Das hilft bei fast allen Wesen. Einen normalen Vampyr kannst du mit dem Stich eines Holzpflocks oder einer Silberwaffe ins Herz ebenfalls töten, genauso wie Werwölfe, oder Ghouls, diese elenden Leichenfresser, und Zombies.“
       „Das trifft aber nicht auf Gottes Zombies, also auf die Cherubim zu?“
       „Richtig, hier reden wir wieder von Seelen, die stofflich geworden sind. Da hilft wirklich nur Kopf ab.“
       „Und dieses ganze andere Zeug gibt es auch? Heißt das, es läuft alles frei herum, was du in Horrorfilmen sehen kannst?“
       „Fast alles. Freddy Krüger ist eine Erfindung der Neuzeit, aber die ganzen alten Mythen haben einen Kern Wahrheit.“
       „Warum sieht man von denen nichts? Ich dachte, das sind alles Märchen!“
       „Wenn du wüsstest wie viele Werwölfe auf euren Straßen von Autos umgefahren werden, würdest du staunen. Die Viecher sind aber auch nicht besonders intelligent. Und die Anderen halten sich im Dunkeln. Die Menschen sind zu wehrhaft geworden. Wenn die Kreaturen sich zeigen würden, würden sie ausgerottet werden.“
       „Also gab es Graf Dracula?“
       „Der alte Säufer! Oh ja, es gab ihn. Leider war er mehr dem Rotwein denn dem Blut junger Weiber zugetan, sodass er sich über die Jahrhunderte quasi verhungernd zu Tode soff. Eine tragische Gestalt!“
       „Jesus Christus?“
       „Eine arme Seele. Ja es gab ihn. Und er hatte tatsächlich die Gabe, Wunder zu wirken. Ein guter Mensch. Aber er wurde von Gott instrumentalisiert, um die Menschen zu gewinnen. Er trieb ein makabres Spiel mit ihm und opferte ihn. Man muss ihm jedoch zu Gute halten, dass er Jesus Seele aufnahm und ihn tatsächlich zu seiner rechten Hand machte. Gabriel war davon überhaupt nicht begeistert!“
     
    So ging es eine Weile hin und her und schließlich erreichten sie die Stadt.
    Diese war mit einer Lehmmauer umgeben, auch die Gebäude waren aus Lehm gefertigt.
       Sie ritten unter den prüfenden Blicken der Wachen durch das große, mit Eisenbändern beschlagene Stadttor und folgten der Hauptstraße Richtung Marktplatz. Links und rechts zweigten die engen, dunklen Souks genannten Gassen ab, die aufgrund ihrer Bauart so gut zu verteidigen waren.
       Die Luft war erfüllt vom Straßenstaub und den Gerüchen orientalischer Gewürze. Spot hob den Fang in den Wind und schnüffelte bald hier und bald da. Er war aufgeregt und neugierig auf dieses besondere Flair. Alex ließ ihn abspringen und neben den Pferden her trotten.
       Die Straße bestand aus trockenem, gestampftem Erdreich. Da es hier offensichtlich nur wenig regnete,

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