Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
eintausenddreihundertfünfzig Dirrham!“
Alex sah sie kurz an. Sie grinste, er grinste, die Hände schlugen ein und das Geschäft war getätigt.
„Du zahlst, oder?“ , fragte Alex mit Blick auf den Vampyr. Der völlig perplexe Nagar nickte, nestelte an seinem Wams herum und zog drei Goldmünzen heraus. Sie mussten der hiesigen Währung entsprechen, denn sie wurden von der Verkäuferin anstandslos akzeptiert und sie gab ihm das Rückgeld.
Alex sah sich im L aden um: „Wie ich sehe, bietet Ihr auch Sättel und Zaumzeug an. Mich interessieren diese beiden.“ er zeigte auf zwei reich verzierte Ledersättel. „Was ist Euer Preis?“
Die Verkäuferin hob ihre Hände in den Himmel, verdrehte die Augen und rief verzweifelt: „Oh Herr, warum schlägst du mich wieder und wieder mit solcher Kundschaft?“
Nach einer halben Stunde harten Feilschens waren Sättel und Zaumzeug gekauft. Wieder bezahlte Nagar und die Händlerin wünschte Ihnen Gottes Segen. Dann verließen sie den Laden.
Alex grinste Nagar an. Dieser stotterte völlig verwirrt: „Ich hätte ihr dreitausend für die Kleidung gezahlt, wo hast du so handeln gelernt?“
„Im Orient. Aber weißt du, was mich verwirrt? Woher kann sie unsere Sprache?“
Nagar meinte verschmitzt: „Du kannst ihre Sprache. Und ich kann eben doch mehr, als nur Pferde zu beißen, ich habe dir zu diesem Verständnis verholfen“, sagte Nagar und Alex staunte nicht schlecht.
Sie entschlossen sich, Erkundigungen über Christine und Ina einzuholen. „Fallen die Cherubim denn hier nicht zu sehr auf? Und wer soll sie denn sehen, wenn sie fliegend unterwegs sind?“, fragte Alex.
„Ein guter Einwand“, entgegnete Nagar.“ Es gibt gewisse Gesetzmäßigkeiten, an die wir uns halten müssen und die von Dimension zu Dimension und von Welt zu Welt unterschiedlich sind. Diese Dimension hier untersteht nicht Gott, insofern glauben die Leute nicht an ihn und kennen auch keine Cherubim. Wenn also Engel in diese Dimensionen eindringen, müssen sie die Gestalt annehmen, die es vor Ort gibt. Somit dürften unsere Freunde also in Menschengestalt unterwegs sein.“
Er drehte sich grinsend zu Alex um: „Interessant wird es für dich, wenn wir auf die Wurmplaneten müssen. Ich kann die Gestalt eines Schleimwurms annehmen, du hingegen musst als Mensch durch die Suppe waten!“
Alex verzog das Gesicht.
„Mal Scherz beiseite“, sagte Nagar „diesen Weg würden sie nicht wählen. Erstens wäre es zu gefährlich und zweitens werden sie Planeten mit humanoiden Bewohnern wählen, damit deine Familie nicht zu sehr auffällt.“
Das beruhigte Alex, aber eine Frage hatte er noch: „Wenn diese Dimension nicht Gott untersteht, wem untersteht sie dann?“
„Auch einem Gott, aber einem anderen. Dieser kommt eurem Bild näher als dein „wahrer“ Gott und der hiesige war schlau genug, den Menschen keine Seele zu geben. Insofern hat er die Probleme unseres Gottes nicht. Und bevor du fragst: Es gibt keinen Krieg zwischen den verschiedenen Göttern. Zumindest jetzt nicht. Denn der jüngste und kriegsfreudigste, unser Gott, hat genug mit den Geistern zu tun, die er gerufen hat. Und damit, dir auf die Nerven zu gehen.“
Sie ritten eine Weile schweigend durch die Straßen, als Nagar auf ein Schild deutete, das über einer Haustür befestigt war und einen Kelch zeigte: „In dieser Schenke fragen wir nach. Ich glaube, hier könnten wir etwas erfahren.“
Sie banden die Pferde außen am Gebäude an und Alex befahl Spot, auf diese aufzupassen. Treuherzig dreinblickend setzte sich der kleine Hund vor die Pferde und beobachtete sie mit Argusaugen.
Sie betraten die dunkle Schenke und sogen die muffige Luft ein. Ihr Blick schweifte über dubiose und argwöhnisch dreinblickende Einheimische, bevor sie sich am Tresen niederließen. Sie bestellten Pfefferminztee und schauten sich um. Nagar sprach den Wirt an: „Sind heute viele Fremde in der Stadt?“
„Die einzigen Fremden seid I hr“, knurrte er zurück. Er war ein Hüne von einem Mann mit einem riesigen, schwarzen Schnurrbart. Der Kopf war kahl rasiert, als einziges Bekleidungsstück für den Oberkörper diente eine rote, ärmellose Weste.
Sein riesiger Bauch wurde von einem ebenso roten Tuch gehalten, das er sich um den Rand seiner weißen Pluderhose geschlungen hatte . Er schwitzte sichtlich und das sah man nicht nur, das roch man auch.
„Der
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